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Geschrieben von salsa am 14.02.2006, 14:04 Uhr

Nachbarschaft / Alarmsignale von nebenan

http://www.sueddeutsche.de/,immm3/immobilien/geldmarkt/artikel/102/70032/

14.02.2006 09:08 Uhr

Der Briefkasten quillt über, Kinder schreien um Hilfe: Wann es sinnvoll ist, sich bei den Nachbarn einzumischen.


Ein vernachlässigtes Kleinkind wird gefunden. Im Nachhinein erscheint die Notwendigkeit, sich einzumischen, selbstverständlich. In der konkreten Situation ist es aber schwer zu beurteilen, wann Nachbarn nachfragen oder gar eingreifen sollen.

Schließlich gilt es, die Privatsphäre des anderen zu respektieren, trotzdem aber verantwortlich zu handeln. Diese Gratwanderung wird besonders schwierig, wenn sich Nachbarn wenig kennen. "Freundliche Distanz wird in der Nachbarschaft gerne gepflegt", beobachtet Walter Siebel, Professor am Institut für Soziologie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. "Vor Hilfsleistungen scheuen die meisten Menschen aus Furcht vor sozialer Kontrolle oder vor Verpflichtungen aber zurück."

Die Signale, die eine Einmischung notwendig machen können, sind vielseitig. Sie reichen von gestapelten Zeitungen vor einer Wohnungstür bis zu ungewöhnlichen Geräuschen. "Faustregeln, in welcher Situation wie zu reagieren ist, gibt es nicht", sagt Reinhold Hepp, Geschäftsführer des Bund-Länder-Programms Polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) in Stuttgart.

Quillt der Briefkasten über, muss das kein Alarmzeichen sein. Kommt es jedoch bei einer älteren Person vor, besteht zumindest Anlass zur Beunruhigung, sagt Michael Böwer, Landesvorstand des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit in Bremen. "Dann sollte man Nachbarn ansprechen und überlegen, wer was tut." Vielleicht stellt sich dabei heraus, dass der Bewohner ins Krankenhaus musste.

Ist die Wohnungstür nur angelehnt, helfen möglicherweise Rufe. "Wenn niemand reagiert, kann man eine zweite Person holen und die Wohnung gemeinsam betreten", sagt Böwer. Kommt dann die Nachbarin vom Wäscheaufhängen zurück, kann die zweite Person bezeugen, dass nicht aus Neugier, sondern aus Sorge gehandelt wurde.

Schreie aus einer Nebenwohnung können auf einen alltäglichen Streit oder eine Gewalttat hinweisen. Volker Linneweber, Professor für Sozialpsychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, rät, zunächst per Telefon Kontakt aufzunehmen und nachzufragen, ob Hilfe benötigt wird.

Die Einmischung kann für den aufmerksamen Nachbarn allerdings heikel werden: Handelt es sich um ein Verbrechen, bringt er sich womöglich selbst in Gefahr. Das sollte auf jeden Fall vermieden werden. Im Zweifelsfalle ist deshalb die Polizei gefragt.

Legen häufige Hilfeschreie den Verdacht von Gewalt in der Familie nahe, ist Rat von Außenstehenden hilfreich. "In einer solchen Situation kann ich mich bei einer Beratungsstelle informieren", sagt Boewer. "Indem ich mich berate, bin ich nicht mehr allein mit dem Problem."

Schließlich bleibt die Möglichkeit, die Polizei zu rufen. "Die Meldung kann anonym erfolgen oder mit der Bitte um vertrauliche Behandlung verknüpft werden", erklärt Kriminaloberrat Hepp. Dadurch könne eine Belastung der Nachbarschaft vermieden werden.

"Voraussetzung dafür, dass das System Nachbarschaft funktioniert, ist, dass sich die Nachbarn kennen", erläutert Hepp. Hilfreich sei, Telefonnummern auszutauschen oder zu wissen, welches Fahrzeug zum anderen gehört. Wer ab und zu ein paar Worte wechselt, erfährt dabei, wann ein Urlaub ansteht. "Indem man solche Dinge von sich erzählt, schafft man die besten Voraussetzungen für Vertrauen", sagt Linneweber. Dann lässt sich auch besprechen, welche Formen der Einmischung gewünscht werden.

(dpa)

 
18 Antworten:

Re: Nachbarschaft / Alarmsignale von nebenan

Antwort von helenasmum am 14.02.2006, 14:16 Uhr

Hallo!

Wir haben hier einen Fall von seelischer Verwarlosung bei 2 Familien und wollten das auch beim Jugendamt melden. Die Antwort war, das die Grenze bei einem solchen Fall nicht eindeutig ist und ich zitiere "lieber eine schlechte Mutter, als garkeine Mutter".

Was soll man jetzt dazu sagen?

LG
Claudia

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wir wird "seelischer Verwahrlosung" definiert ?

Antwort von Schwoba-Papa am 14.02.2006, 15:33 Uhr

Ist das Kind dessen Mutter es vernachlässigt nun schlechter dran als das Kind dessen Mutter es umsorgt, aber der Stiefvater ihm (dem Kind) hin und wieder eine langt ?

"seelisch Verwahrlost" sind die Kinder meiner nigerianischen Ex-Nachbarin sicher auch, aber darum "kümmert" sich nun die Zeugen Jehovas ! °-)

Grüßle

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?

Antwort von Frosch am 14.02.2006, 15:39 Uhr

Hallo!

Es ist wohl lustig, wenn die Kinder Deiner Nachbarin seelisch verwahrlost sind, oder wie meinst Du das?

Naja, wenn sich nur die Zeugen Jehovas kümmern (???) und sich sonst kein Schwein interessiert oder "einmischen" (ich meine damit Dich) will - wundert mich nichts...

LG Antje

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Re: Nachbarschaft / Alarmsignale von nebenan

Antwort von Karl-Heinz am 14.02.2006, 16:50 Uhr

Dann such dir meine Geschichte hier mal raus, wir sind schon mehrfach von der Nachbarin angezeigt worden.

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sie sind jedenfalls nicht "ver-bednarzt" !

Antwort von Schwoba-Papa am 14.02.2006, 17:27 Uhr

Ja Antje, wie wird seelische Verwahrlosung definiert, wo fängt sie an ?

Ja, ich wollte mich da nicht einmischen ! Ich hab mich auch einen Scheiß drum gekümmert ! Und ich sag dir auch warum :
Weil es nicht mein Problem und Aufgabe ist, einer Frau die von 8 verschiedenen Männern 5 verschiedene Kinder bekommt (ist jetzt etwas überzogen:-), die Kinder teils im Wohnzimmer pennen müssen und dabei wohl seelisch verwahrlosen, sich um 22-23 Uhr abends noch auf der Gass rumtreiben, weil Papa oder sonstwer grad an Nummer 6 arbeitet, usw. und so fort !

Nun haben jedenfalls die Zeugen Johovas das Seelenheil in Angriff genommen !

Grüßle

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DAS mußte ja kommen :-)

Antwort von Frosch am 14.02.2006, 17:32 Uhr

n.c.

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Man kann Raubtieren das Beissen nicht verbieten :-) o.T.

Antwort von Schwoba-Papa am 14.02.2006, 17:35 Uhr

.

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An Karl-Heinz

Antwort von Frosch am 14.02.2006, 17:38 Uhr

Hallo!

Das bei Eurer Nachbarin läßt aber auf kalkulierte Feindschaft zu schließen - und das Jugendamt WEISS das ja auch. Man kann nicht nur nach dem Gebrüll eines Säuglings gehen - man sollte auch die Eltern dabei betrachten, den Kontakt suchen. Über längere Zeit.

Ich finde diesen Artikel ganz gut und NICHT panikschürend. Oder "Denunziantentum" schürend.

LG Antje

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HÖÖÖ?!?!

Antwort von Frosch am 14.02.2006, 17:39 Uhr

*verwirrtguck*

jetzt bin ich auch schon ein Tier?! Welches denn?

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Mann Antje

Antwort von Schwoba-Papa am 14.02.2006, 17:44 Uhr

damit meinte ich mich ! Aber egal :-)

Aber noch immer habe ich keine Antowrt auf die Frage :

Wie definiert man "seelische Verfahrlosung" ?

Grüßle

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Seelische Verwahrlosung

Antwort von helenasmum am 14.02.2006, 17:53 Uhr

Hallo!

Ja, wo fängt seelische Verwahrlosung an??
Bei mir, wenn Kinder ständig zu Oma, Freunden etc. abgeschoben werden, sie nie zur Ruhe kommen, ständig aus dem Spiel gerissen, einfach zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das heißt, nicht mit ihnen Spiele, rede usw.
Materiell ist alles da (drum hat die Mutter auch keine Zeit). Die Kleine hängt in der Schule durch und der Lehrer ist schuld. Nein, sie ist einfach nur totmüde, was die liebe Mama aber weder sehen noch hören will, noch irgendwie berücksichtigt.
Das ist mein Beispiel, und alles Reden half nichts, es gab dann Krieg!

LG
Claudia

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Ach so...

Antwort von Frosch am 14.02.2006, 18:34 Uhr

Hallo!

Seelische Verwahrlosung fängt zB. an, wenn sich die Eltern nicht kümmern. Wenn Kinder sich andere Personen als "Eltern" (Bezugspersonen) suchen.
Wenn die Eltern am Leben des Kindes nicht interessiert sind, die Kinder vor den Fernseher gepackt werden damit sie nicht stören.

Wie sieht man seelische Verwahrlosung: In den Augen eines Kindes, in seinem Verhalten seinen Eltern und seiner Umwelt gegenüber.

(Kenne einen Fall)

LG Antje

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Re: Nachbarschaft / Alarmsignale von nebenan

Antwort von Moneypenny77* am 14.02.2006, 20:02 Uhr

Das erinnert mich an eine Begebenheit vor einigen Monaten bei uns im Haus. Wir wohnen in einem 3-Familienhaus, aber als Doppelhaus mit nochmal 3 Parteien. Haus von 1932, dünne Wände. Vor einigen Monaten fragten unsere Nachbarn von unten
"Habt Ihr das diese Nacht auch gehört?"
"Nein, was?"
"Erst ein ohrenbetäubender Knall und dann schrie jemand 'Hilfe, Ihr Schweine', kam wohl aus der Wohnung von dem Alki nebenan"
"Und? Was habt Ihr gemacht?"
"Ja, nichts."
"Wie, nichts???"
"Ja, sollen wir da rüber gehen, oder was?"
"Ne, aber man könnte ja mal die Polizei rufen, klingeln, sehen, ob bei den anderen im Haus Licht brennt und mal bei denen klingeln... Wenn der überfallen worden ist?"
Darüber sahen wir ihn aber putzmunter aus dem Haus kommen und in sein Auto steigen. Ich habe mich nur gefragt, wie man sich da einfach rumdrehen und weiterschlafen kann.

Bzgl. der "seelischen Verwahrlosung": ich bezweifle, daß man wirklich immer so intensiven Kontakt zu den Nachbarn hat, um das mitzubekommen. Klar: Schreie, Schläge etc. hört und sieht man ggf. Aber, ohne arrogant klingen zu wollen, oft denkt man sich aber doch auch, daß man in einem "ordentlichen Haus mit ordentlichen Leuten wohnt": die tun sowas nicht. Seien wir doch ehrlich: der alleinerziehenden Mutter mit ständig wechselnden Männern und 3 unehelichen Kindern ohne denselben Vater, die arbeitslos ist und qualmt wie ein Schlot, der unterstellt man doch quasi schon Vernachlässigung der Kinder. Aber wenn das schicke Akademikerpaar mit den "geordneten Verhältnissen", der sauberen Wohnung und den guten Umgangsformen auffällt, weil die Kinder abends öfter mal schreien, still sind, wenn man ihnen begegnet, offensichtlich gern "hinfallen" weil sie öfter blaue Flecken haben, dann ist man doch schnell bereit zu glauben, daß es für alles eine logische Erklärung gibt.

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Re: Frosch

Antwort von Karl-Heinz am 14.02.2006, 22:06 Uhr

Problem ist, ich kann erst etwas unternehmen, wenn ich nähere Umstände kennen. Wie oft haben wir als Kind im Spiel um Hilfe gerufen. D.H. man muss erst fragen, dann kann man was machen. Das kann man aber auch nur wenn man Kontakt zu den Nachbarn hat. Leider ist meistens aber Anonymität angesagt.

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Re: Ähnliche Story, aber lustig

Antwort von JoVi66 am 14.02.2006, 22:53 Uhr

Wie wird man unfreiwillig zum "akkustischen Voyeur"?

Als wir noch in MUC wohnten und unsere Tochter gerade zur Welt gekommen war hatten wir , wie alle besorgten Eltern ein Babyphone ( haben s immer noch).
Damals wohnten wir in einem Haus mit etwa 60 Parteien. Davon kannte ich vielleicht zwanzig und der Rest war ferner liefen. Jedenfalls kannte ich alle mit Kleinkindern undSäuglingen, da wir uns immer auf dem Hauseigenen Spielplatz und Freizeitanlagen trafen. So eines schönen Abend, ich war alleine , mein Mann war für eine Woche in China, brachte ich Isabella ( etwa drei Monate) ins Bettchen und stellte das Babyphon an, dass auch noch einen Bewegungsmelder- oder besser einen ´Nicht- Bewegungsmelder´hatte, der immer einen mordsalarm schlug, wenn ich mein Kind aus dem Bettchen nahm und nicht binnen 20 sek, den Alarm ausgeschalten hatte.
Also ich auf der Couch und ferngeguckt. Plötzlich Nicht-Bewegungsmelder alarm , rase wie von dwer Tarantel gestochen ins Ki8nderzimmer und was sehe ich: Meine Tochter schläft seelenruhig und der Melder tickt sein sonores Tick, Tick wie ein Wecker. Also Fehlalarm.
Ich wieder zurüch aufs Sofa nach etwa zwei min das selbe Spielchen, da wird man ziemlich schnell, qwenn man denkt das Kind atmet nicht mehr. Dann habe ich die Piezoelektrischen Melder gecheckt alles o.k. und ich, etwas seltsam war mir schon zumute, denn wenn man sich auf diese Teile im Notfall nicht verlassen kann, dann brauch ich sie auch nicht wenn sie dauernd falsch pos Alarm geben.
Ich saß dann wieder im WEohnzimmer und sah weiter fern und plötzlich hörte ich aus dem Empfänger gerät ein seltsames Stöhnen und eindeutige Worte und , das witzige war, der Mann annte den Namen einer der Mütter, die ich von unten kannte. Dann wusste ich was war. Ich konnte nicht umhin, o.k. ich Ferkel, etwas länger mitzuhören hab aber dann doch- der Anstand meldete sich- den Kanal gewechselt.
Am nächsten Tag hat mir eben jene Mutti stolz erzählt, dass sie nun auch so ein tolles Teil mit Atemstillstandsmelder hätten und es gestern ausprobiert.
Ich hätte ihr auf den Kopf zusagen können, was sie noch ausprobiert haben
:-).
Gruß Johanna

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deswegen Meldung beim Jugendamt ?

Antwort von Schwoba-Papa am 15.02.2006, 9:29 Uhr

Diese Situation hat man doch bei mind. einem Drittel der Familien !

Mal etwas mehr, mal etwas weniger.

Was meinst Du mit : Es gab dann Krieg !

Grüßle

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Re: ja sowas ist mir auch schon passiert

Antwort von SilvanaR am 15.02.2006, 10:07 Uhr

in einem Kinderhotel - naja, irgendwie hatten alle probleme, weil die babyphone auf gleichen Frequenzen gesendet haben.
Wir sind dann abends vor den anderen, die noch unten saßen ins bett und hatten vergessen das babyfon im Zimmer abzustellen.
Tja, dreimal düft ihr raten warum die uns am nächsten morgen alle so angegrinst haben

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Dieser Satz hat mich auch negativ berührt :-/ mt

Antwort von Frosch am 15.02.2006, 12:17 Uhr

deswegen wäre eine Erläuterung des "Krieges" angebracht...

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