Aktuell

Forum Aktuell

Mikrozensus

Thema: Mikrozensus

Da ich in einen Staat, dessen Einwohnermeldeämter Adressen verkaufen wenig Vertrauen habe, was den Schutz meiner persönlichen Daten betrifft habe ich wenig Lust zusammen mit irgendeinem Mann, den ich nicht in meine Wohnung lassen möchte, vor der Haustür stehend einen 68 seitigen Fragebogen auszufüllen. Ich weiß, dass ich dazu verpflichtet bin, ein Widerspruch keine aufschiebende Wirkung hat etc. Aber, vielleicht hat hier jemand dennoch schonmal erfolgreich die Teilnahme an dieser Befragung abgewehrt. Und - kann irgendwer überprüfen, ob ich Blödsinn erzähle? Falls nicht, werde ich mir schöne lustige Antworten einfallen lassen. Angeblich werden die antworten ja nicht abgeglichen und angeblich werden die Antworten, so der Beipackzettel, grundsätzlich (ha, ha, auch so ein juristischer Ausdruck, der Ausnahmen Tür und Tor öffnet) geheimgehalten und aus Einzelangqben u. den daraus gewonnenen Erkenntnissen werden nich zu Einzelmaßnahmen gegen den Befragten verwendet.

von Ebba am 12.05.2013, 10:38



Antwort auf Beitrag von Ebba

Hallo, ich musste da auch schon mal zwei Jahre lang dran teilnehmen. Aber Du musst niemanden in die Wohnung lassen, das geht auch telefonisch. Wenn Du nicht die Wahrheit erzählst, ist das natürlich Deine Sache, aber da es über mehrere Jahre geht, wäre es wichtig, dass Du Dir merkst, was Du gesagt hast. LG Christine

von Christine-HH am 12.05.2013, 10:48



Antwort auf Beitrag von Ebba

anonym bist? Du bist doch sogar bei Facebook, oder? Kaufst du nichts übers Internet? Auch da werden deine Daten gespeichert... Warum um Alles in der Welt hast du dann Angst vorm Mikrozensus?

von lastunicorn am 12.05.2013, 13:49



Antwort auf Beitrag von lastunicorn

Ich glaube nicht, dass ich anonym bin und ich habe keine Angst vorm Mikrozensus. Ich möchte nur selbst und ggü jedem bestimmen, welche Daten ich wo angebe. Ich will nicht gezwungenermaßen einen Haufen schön gesammelter Daten über mich u. meine Familie einem Staat preisgeben, der an anderer Stelle meine Daten verkauft. Naiv anzunehmen, die Daten würden tats. vernichtet und nicht doch das ein oder andere Datum an interessierte Personenkreise weitergegeben. Datenlecks hat es genügend gegeben. Datenschutz Mensch! Ich weiß, der hat in Zeiten des Internets keine Hochkunjunktur und es wird immer so getan, als habe der, der nicht alles preisgeben will was zu verbergen oder Angst. Das ist Quatsch. Es geht ums Prinzip. Die Menschen, die vor Jahrzehnten gegen die Volkszählung prozessiert und gewonnen haben waren ja auch nicht alle potentielle Verbrecher :-). http://de.wikipedia.org/wiki/Volkszählungsurteil

von Ebba am 12.05.2013, 14:23



Antwort auf Beitrag von Ebba

Bei uns in Italien haben sie vor Jahren mal eine Volksbefragung durchgefuehrt. Aus irgendeinem GRund wollte mich die Frau am Rand vom Dorfplatz (auf dem Platz sassen einige aeltere Maenner von denen einer mal was von mir wollte (ich habe abgelehnt)) befragen. Ich habe ihr gesagt, ich haette in dem Moment keine Zeit und bin gegangen. Spaeter hat dann wohl jemand meinen Mann direkt auf der Arbeit befragt (man kennt sich hier). Ich habe das Verhalten der Frau gemeldet. Ich habe keine Lust vor allen Leuten private Fragen zu beantworten (die ausserdem nicht nur mich betreffen). In den Doerfern wird eh schon genug getratscht.

von germanit1 am 13.05.2013, 18:31



Antwort auf Beitrag von Ebba

Ich wohnte auch mal in einer Wohnung, die bei der statistischen Erhebung erfasst wurde. Ich fand es, ehrlich gesagt, eigentlich ganz interessant, mit dem Kerle, der für das statistische Landesamt unterwegs war, die -zig Fragen zu verhackstücken. Wobei ich es auch interessant fand, dass viele Begriffe bei denen Fragen eh nicht hinreichend definiert waren. Ich konnte den Kerle jedenfalls herrlich verwirren. :-) Kollegen von mir sind übrigens auch immer wieder als "Erfasser" unterwegs. Ich hätte da keine Bedenken deswegen. Ansonsten - es wird (nach meinem Geschmack) nichts abgefragt, was ich aufregend fände (oder was nicht eh längst irgendwo dokumentiert wäre). Also konnte ich nach bestem Wissen und Gewissen wahrheitsgemäß antworten. Wegen welcher Daten konkret hättest Du denn Bedenken, Ebba?

von Leena am 12.05.2013, 13:55



Antwort auf Beitrag von Leena

ich weiß nicht, bei welchen Fragen ich Bedenken haben könnte, kenne die Fragen ja noch nicht im Detail. Vieles kann man sicher auch mit mehr oder weniger Aufwand im Netz recherchieren, wobei dort nicht viel kommt, wenn man meinen RN bei google eingibt.. Von mir aus kann Vater Staat das dann auch gerne machen. Mir gefällt nicht die Kommulation von Daten durch so eine Umfrage und noch viel weniger gefällt mir, dass ich verpflichtet sein soll alle Fragen zu beantworten. Es gibt sicher genug Menschen, die so was gerne machen. Dann sollen die eben befragt werden. Was geht es den Staat zB an, ob ich übergewichtig bin? (Scheint eine der Fragen zu sein, denn im Beipackzettel steht, x % der deutschen Männer sind übergewichtig). Wofür braucht ein Staat solche Angaben? Werden dann die Stühle in den Wartezimmern der Behörden breiter? Ich werde, wenn ich nicht drumrum komme, die Frage jedenfalls mit "Ja" beAntworten und mal gucken, was der Tuppes dann sagt, der die elendige Aufgabe hat die Leute mit so einem Scheiß zu belästigen. Ich habe keine Probleme damit ausgewählte Daten freiwillig an ausgewählte Versandhäuser, Foren, Facebook etc. preiszugeben, denn da bestimme ich, welche Daten irgendwo rumschwirren u. werde nicht dazu gezwungen mehr preiszugeben als ich vielleicht möchte. Abgesehen davon dürfen nur Daten erhoben werden, die zur Erfüllung der Aufgaben der Institution erforderlich sind oder wenn ich einwillige. Vielleicht diskutiere ich ja mal mit dem Tuppes über jede Frage und gucke, wie gut er geschult ist :-).

von Ebba am 12.05.2013, 14:15



Antwort auf Beitrag von Ebba

Naiv zu glauben, dass DU bestimmst, wo deine Daten überall herumschwirren, und da ist so eine Volkszählung wahrleich das geringere Datenleck. Du bist einfach nur DAGEGEN. Bist du auch dagegen, die Angaben für deine Steuererklärung zu machen? Ich meine, da wissen sie dann, dass du dir eine Putzfrau leistest (oder eben nicht) und wieviel Geld du verdienst... ist auch ne intime Info an den Staat, nicht? Bleib doch einfach gelassen und warte mal ab, was wirklich gefragt wird. Fragen nach dem Gewicht sind eher unwahrscheinlich.

von Erzangie am 12.05.2013, 15:40



Antwort auf Beitrag von Ebba

...das müsste dann wohl der Fragebogen sein, um den es geht, nehme ich mal an: https://www.datenschutzzentrum.de/mikrozensus/ Und bei Frage zu Größe, Gewicht, Rauchgewohnheiten sind die Angaben freiwillig, d.h. Du musst da niemandem erzählen, ob Du übergewichtig wärst oder nicht (und er wird es sicherlich auch nicht nach dem optischen Anblick schätzen). Ich habe halt etliche Kollegen, die ehrenamtlich mit diesen Fragebögen umgehen, und fände das eher unspektakulär. Zumal ich behaupten würde, die abgefragten Daten dürften, mehr oder weniger, alle irgendwo bereits dem Staat gegenüber angegeben worden sein, sie werden hier halt nur gewissermaßen "zusammengeführt". Es geht dabei aber nicht um die befragten Personen als Individuen, sondern um Schema X, wie viele Personen mit welcher Aus- und Vorbildung aus welchen Gründen wann wieviel arbeiten / nicht arbeiten etc., krank sind oder was auch immer. Das ist bevölkerungspolitisch und statistisch erstens interessant und zweitens relevant, aber Du als Mensch bist da ganz ehrlich nicht interessant - sorry, das ist auch nicht irgendwie despektierlich Deiner Person gegenüber gemeint! ;-) Wobei ich vielleicht auch mal privat grinse, wenn ich sehe, mein Steuerbürger XY kauft sich jährlich für 1.000 Euro Viagra und macht die "Anschaffungskosten" einer Ehefrau aus Ostasien aus dem Katalog steuerlich geltend. Ich bin dann aber doch auch Profi genug, darüber vielleicht mal still für mich hin zu grinsen, es aber definitiv nicht persönlich irgendwie weiterzugeben, in welcher Form auch immer. Mir erklären doch auch chronisch irgendwelche Leute, welche Krankheiten sie haben - solche Daten werden doch aber auch niemals an die Pharmaindustrie oder sonstwas weitergegeben, natürlich nicht! Ich glaube nicht wirklich immer und unbedingt an die Gewährleistung der bestehenden Datenschutzregelungen, aber manche Vorstellungen sind dann doch eher Auswüchse, die mit der tatsächlichen Realität dann doch nichts zu tun haben. (Und - wenn man wirklich wollte und es darauf anlegen würde, könnte man geschätzt 80% der abgefragten Daten über Dich auch so herausbekommen, mindestens. Das will aber im Normalfall niemand, und das tut auch niemand - das glaube ich wahrhaftig.)

von Leena am 12.05.2013, 18:16



Antwort auf Beitrag von Erzangie

Ich glaube nicht zu bestimmen, wo meine Daten herumschwirren. Aber, ich bestimme, welche korrekten Daten ich von mir überhaupt preisgebe. Da, wo die Angabe korrekter Daten nicht zwingend erforderlich ist, wie zB bei der Rechnungsanschrift fürBestellungen, werden von mir grds fehlerhafte oder falsche Angaben gemacht. Meine Augenfarbe und Größe wechseln übrigens jedes Mal, wenn ich einen neuen Personalausweis beantrage. Ich mach mir da einen Spass draus. Mal gucken, welchen Daumen ich demnachsf für den Fingerabdruck nehme. Wenn ich daran denke, dass der jetzt zwingend ist beim Perso. könnte ich brechen. Erkennungsdienstliche Maßnahmen an Unschuldigen, nur weil man einen Ausweis möchte. Super. Schnell nocn überall Kameras aufstellen und Daten sammeln, sammeln, sammeln, sammeln .... Du hast recht, ich bin dagegen. Noch niemand konnte mir einen nachvollziehbaren Sinn für den Mikrozensus bringen. Wozu will der Staat diese Daten haben? Denn Sinn einer Steuerrerklarung kann ich zumindest erkennen, auch wenn ich lieber mein Geld für mich behalten würde :-) Frage nach dem Gewicht beim Mikrozensus: https://www.datenschutzzentrum.de/mikrozensus/mikrozensus-2013-fragebogen.pdf S.60 Antwort ist freiwillig, ok. Die Frage werden wir also, wie alle freiwilligen, überspringen.

von Ebba am 12.05.2013, 18:45



Antwort auf Beitrag von Ebba

Paranoid ! Dann sei bitte so konsequent und meide das Internet ....

von Julie am 12.05.2013, 19:51



Antwort auf Beitrag von Leena

"Zumal ich behaupten würde, die abgefragten Daten dürften, mehr oder weniger, alle irgendwo bereits dem Staat gegenüber angegeben worden sein, sie werden hier halt nur gewissermaßen "zusammengeführt"" Aber gerade dieses Zusammenführen macht doch den Menschen erst "gläsern" und wenn der Staat ihn denn gerne so hâtte, dann soll er sich eben die Mühe machen und selbst zusammen führen.

von Ebba am 12.05.2013, 20:12



Antwort auf Beitrag von Julie

Super Argument! Gut, dass die Richter des BVerfG, Datenschützer u.a., die sich mit dem Selbstbestimmungsrecht befassen müssen oder wollen nicht jedesmal gebracht haben, wenn der Bürger zweifel am Sinn oder Unsinn der Datensammelwut des Staates hatte.

von Ebba am 12.05.2013, 20:14



Antwort auf Beitrag von Ebba

"Aber gerade dieses Zusammenführen macht doch den Menschen erst "gläsern" und wenn der Staat ihn denn gerne so hâtte, dann soll er sich eben die Mühe machen und selbst zusammen führen." Nein, genau da hast Du einen, ja, ich würde schon sagen, Denkfehler. Es geht ja gerade NICHT darum, Dich als Menschen "gläsern" zu machen, sondern darum, z.B. Deine Bildung, Deine Erwerbstätigkeit und Deine Familiensituation zu einem "Muster" zusammen zu führen. Um dieses Muster dann mit anderen Mustern vergleichen zu können. Du als Mensch bist für den Staat dabei wirklich und wahrhaftig komplett uninteressant. Im Übrigen wärst Du vermutlich nicht bereit, dem Staat die Mittel zu ermöglichen, damit er jemanden abstellen kann, der die bereits vorhandenen Daten wirklich so sortiert und sammelt und bündelt, das man belastbare Daten bekommt. Wobei das dann vermutlich auch sehr viel persönlicher werden dürfte als so beim Mikrozensus, denn wenn irgendein armer Mensch sich z.B. eine Woche lang ausschließlich mit Dir und der Sammlung Deiner persönlichen Daten beschäftigen müsste - dann wüsste er hinterher sehr viel mehr von Dir als so bei dem Fragebogen, und würde es sich außerdem vermutlich auch noch sogar merken. Also gerade NICHT das, was Du möchtest, nehme ich mal an. :-)

von Leena am 12.05.2013, 20:49



Antwort auf Beitrag von Ebba

Ich behaupte mal, dass du als Mensch für den Staat völlig uninteressant bist - insofern überschätzt du dich und deine Bedeutung vermutlich sehr (deswegen ist die Angabe nicht zutreffender Daten beim Personalausweis eher amüsant als alles andere). Wenn aber z. B. anlässlich dieser Befragung 8 von 10 Befragten angeben, übergewichtig zu sein, dann weiß "der Staat", dass er künftig größere Rettungswagen, OP-Tische und Pflegebetten bereits stellen muss, um dem sich abzeichnenden Bedarf gerecht zu werden. Nur mal so als "plakatives" Beispiel .....

von Julie am 12.05.2013, 20:59



Antwort auf Beitrag von Julie

DU schon wieder! Arbeitest Du bei der Behörde? Du nervst! Im übigen NOCHMAL (an Ebba): Es besteht für den PERSO keine Pflicht für Fingerabdrücke!!! LG fk

von FrauKrause am 12.05.2013, 21:31



Antwort auf Beitrag von FrauKrause

Korrektur

von FrauKrause am 12.05.2013, 21:36



Antwort auf Beitrag von FrauKrause

hast recht. Da hatte mein Mann die Dame beim Einwohnermeldeamt wohl falsch verstanden.

von Ebba am 12.05.2013, 21:59



Antwort auf Beitrag von Julie

Der Staat sorgt nicht einmal für genügend Lehrer, obwohl der Bedarf sich jahrelang abzeichnet. Da wird er bei größeren Rettungswagen und überhaupt aber geschwind springen. Da springt er doch eh nicht selbst. Und Pflegebetten sind auch nicht von Staats wegen gestellt. In Diätforen wird er nachlesen, denke ich. Und aus den angegebenen kg und Hüftumfängen die Bettenbreiten hochrechnen. Fürsorglich und vorausschauend wie er ist. Hundertpro.

von Nikas am 13.05.2013, 00:04