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Geschrieben von Mausilein am 18.05.2005, 21:49 Uhr

Mandeloperation und die Folgen

Hallöchen!
Ich war jetzt schon längere Zeit nicht mehr on,ich weiß also nicht,ob darüber schon mal wer geschrieben hat....ich habe heut im TV gesehen,dass in Deutschland 2 Kinder an einer "harmlosen" Mandeloperation gestorben sind. Ein Kind ist geistig behindert....ich bin vom Hocker gefallen. Ich weiß,jede Operation auch wenn sie noch so klein ist,hat ein gewisses Risiko,aber dass man nach so einer Operation ins Koma fallen kann und dann..ich bin ganz weg. Vor allem hatte ich als ich 6 war auch eine Mandeloperation,leider danach einen Blutsturz,angeblich hat das nur ein Kind von 10 Kindern,wenn ich an früher denke,dann wird mir ganz übel.
Habt ihr die Fälle auch gehört?

Liebe Grüße Dani

 
13 Antworten:

Re: Mandeloperation und die Folgen

Antwort von Leolu am 18.05.2005, 22:10 Uhr

Hallo!
So win Fall gab es letzte Woche noch. Soweit ich weiß ist das Problem auch weniger die OP selbst, sondern wirklich die Blutungen, die später auftreten können. Leider ist es ein Risiko, was es immer geben wird, da kann man nichts machen. Allgemein ist das Risiko wirklich gering, aber man sollte es nicht vergessen, wenn man es in Erwägung zieht sein kind zu operieren.
LG
Nina

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Re: Mandeloperation und die Folgen

Antwort von Mausilein am 18.05.2005, 22:16 Uhr

Hallöchen!
Als ich das gehört habe,hab ich mir auch gedacht,dass ich noch 10 mal drüber nachdenke,ob ich meinem Kind einmal so eine "harmlose" Operation zumuten kann.Geschweige denn,dass so was nur wirklich in einem dringenden Fall für mich in Frage kommen würde,aber trotzdem.
Mir ist wirklich die Spucke weggeblieben.

Liebe Grüße Dani

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Alternative???

Antwort von rubi am 18.05.2005, 22:22 Uhr

Hallo,

ich kann nur eines dazu sagen: man muss auch über die Alternative nachdenken, wenn man NICHT operiert.

Ich glaube nicht, dass sich Eltern eine solche Entscheidung so einfach machen und mal eben an den Mandeln oder wo anders operieren lassen.

Unser Sohn hat die Mandeln letztes Jahr auch raus bekommen, aber nur, weil es nicht anders ging.

Alternative wäre gewesen: ständige Antibiotika-Behandlung, ständige eitrige und entzündete Mandeln (mit einem dauernden Eiterherd innen), damit verbundener schlechter Allgemeinzustand unseres Sohnes und erhöhte Infektanfälligkeit. Eigentlich war er über Wochen gar nicht mehr richtig gesund, lag sogar eine Woche mit eitrigen Mandeln und einem zusätzlichen Virus in der Kinderklinik am Tropf, wobei vier Tage das Fieber trotz Medikamente nie unter 38 Grad ging.

Das wäre so den ganzen Winter vermutlich weiter gegangen. Nach der Mandel-OP war unser Sohn überhaupt nicht mehr krank, hatte einen ausgezeichneten Allgemeinzustand und war wesentlich weniger infektanfällig.

Ich denke, so pauschal kann man solche Aussagen nicht treffen. Jede OP ist ein Risiko, schon allein wegen der Anästhesie. Daher muss man immer indivuduell Nutzen und Risiko abwägen und dann entscheiden.

LG
rubi

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Re: Alternative???

Antwort von Mausilein am 18.05.2005, 22:35 Uhr

Hallo Rubi!
Ich versteh schon was du meinst. Als ich damals 6 Jahre alt war war ich in der selben Situation wie dein Sohn,so weiterleben ist wirklich .....wie soll ich sagen....scheiße. Wahrscheinlich würde es mir heute schlechter gehen,wenn meine Eltern damals sich nicht für die OP entschieden hätten.Denn andauernd so was haben ständig Medikamente schlucken....tja das ist alles andere als lebenswert. Wer weiß,ob es mich ohne Op noch geben würde.
Ich finds halt immer so erschreckend,wenn man von klein auf eingetrichtert bekommt....so eine Mandeloperation....aber geh...das is nix schlimmes,da kann gar nix passieren. So war es jedenfalls bei mir. Andereseits wenn ich als Kind gewusst hätte,was da alles passieren kann,hätt ich vielleicht ein Trauma.
Ich komme aus Österreich,ich weiß nicht wie das in Deutschland ist,aber wird normalerweise nicht so eine Mandeloperation wirklich nur dann gemacht,wenn es wirklich von äußester Notwendigkeit ist? Ich kann mich nämlich daran erinnern,dass mein Hausarzt damals zu meiner Mutter gesagt hat,nachdem ich wieder mal ne Halsentzündung hatte....lassen sie ihrem Kind die Mandeln rausnehmen,dann kriegt ihr Kind das nich andauernd.

Dani

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Re: Mandeloperation und die Folgen

Antwort von faya am 18.05.2005, 22:51 Uhr

Vor allem ist die Frage nach der Notwendigkeit der OP gestellt.

Mir wurden mit 14 Jahren die Mandeln entfernt, weil ich dadurch angeblich schlechter höre, weil die auf die Ohren drücken (!?) - ich hatte niemals auch nur eine einzige Mandelentzündung gehabt.

Danach stellte man bei einer Nachuntersuchung fest, daß man ja auch mal die Nasenscheidewand korrigieren müsse. Zum Glück hat meine Mutter das sofort abgelehnt.

Übrigens, bei dieser völlig überflüssigen und mit 14 Jahren auch schmerzhaften Mandelentfernung wurden bei meinen kleinen Bruder die Mandeln auch grad mit entfernt. Der hatte übrigens auch keine Probleme damit.

Da stellt sich doch die Frage, wer sich da mit den überflüssigen OPs die Taschen finanziell gefüllt hat.

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Manchmal hat man keine Wahl

Antwort von *Aquilina* am 18.05.2005, 23:36 Uhr

Hallo,

keine Mutter, kein Vater machen es sich leicht, ihre Unterschrift unter die OP-Unterlagen zu setzen. Oft hat man wirklich alles mögliche versucht. Mein Ältester wurde mit 2,5 Jahre operiert, er hatte seit 1,5 Jahren akut mit den Mandeln zu tun, und zuletzt auch schon Atemaussetzer, vor allem beim schlafen, kein Arzt hatte es erkannt, trotz eindeutiger Symtome. Gaumen und Rachenmandeln wurden entfernt, wir waren aber nicht zu einer ambulanten Op bereit, ich bestand auf KHs und mind 3 Tage Aufenthalt. Fand ich im nachhinein wichtig, da mein Sohn noch mehrfach am Tropf angeschlossen wurde zur Ernährung.

Viele Nachblutungsfälle passieren aber auch, weil Eltern sich nicht an das Essensverbot für Kinder halten. Manche Sachen sind halt für mind. 2 Wochen Tabu, ich machte 4 Wochen daras. War mir sicherer.

Verboten ist: Schokolade, Früchte, Schukoladenpudding, Jughurt , Süssigkeiten, salzhaltige und gewürzte Speisen, Marmelade, Nutella, Kekse, Kuchen, stark zuckerhaltige Speisen, scharfe Soßen, Kakao, fruchthaltige Getränke, Kaffee, schwarzer Tee, kohlensäurehaltige Getränke, stark zuckerhaltige Getränke.

Erlaubt war aber: Vanilleeis, Kartoffelbrei, Vanillepudding, Milchbrei, Milchnudeln, Pfefferminz- und Kamillentee, Wasser, Milch.

Verboten (14 Tage) sind auch: Vollbäder, Haare waschen, Zähneputzen mit Zahncreme (ohne Zahncreme erlaubt), Rauchen.

Wichtig bei Kindern ist, sie nie aus den Augen zu lassen, es gibt, sobald es Taschengeld gibt, geheime Bunker mit Naschsachen, abr auch wenn die Familie viel schenkt.

LG Cathy

PS.: Wenn man nur wenig Wahl hst, zieht man dem ersticken des Kindes die OP vor.

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Re: Manchmal hat man keine Wahl

Antwort von Leolu am 18.05.2005, 23:47 Uhr

Hallo!
Ich denke nicht, daß hier jemand abstreitet, daß es oft einfach notwendig ist. Aber viele drängen die Risiken einfach beiseite, und die gibt es nunmal.
Bei mir war es damals übrigens genau andersherum, meine Eltern sind mit mir von Arzt zu Arzt gelaufen und keiner wollte mir die Mandeln rausnehmen lassen, obowohl ich mind. monatlich eine eitrige Entzündug hatte zuzüglich chronischer Mittelohrentzündung. Ich weiß also auch, wie sehr ein Kind mit sowas leiden kann. Bei meiner Cousine war es wieder andersherum, die bekam sie gleich nach drei Entzündungen raus. Ich denke, man kann das Risiko eingehen, denn es ist eirklich nicht groß, aber man sollte auch darauf achten, daß man auch als Patient alles richtig macht, zur Notmüssen die Eltern darauf achten.
LG
Nina

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@Leolu

Antwort von *Aquilina* am 18.05.2005, 23:59 Uhr

Hallo Nina,

genau das meinte ich auch teilweise in meinem Beitrag. Es gibt so viel zu beachten als Mutter/Vater wenn die OP gemacht wurde. So viel kann Blutungen auslösen, daher auch meine Auflistung, denn auch wenn man es nicht gern zugebt, oft gibt man doch als Mutter nach und das Kind darf dann doch mal ein Stück Schokolade. Wir waren damals wirklich hart, haben uns strikt an den Zettel gehalten und toi toi toi keine Probl.

Auch ich kenne Fälle mit Nachblutungen, aber wenn ich da dann mal genauer nachfragte, naja, er wollte so gern kakao, oder, er wollte so gern nen Lutscher etc. Für mich ist dann klar, warum es zu diesen Nachblutungen kam.

LG Cathy
PS.: Mein Sohn ißt sehr gern Joghurt, es war ne harte Zeit damals.

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Re: @Leolu

Antwort von Leolu am 19.05.2005, 0:07 Uhr

Hallo nochmals!
Aber es ist nicht immer so der Fall, daß man selbst dran schuld ist. Neben mir lag ein Kind, der ging es wirklich dreckig, gleich nach der OP schon, die konnte nicht einmal was essen und plötzlich aht sie geblutet "wie ein Schwein". Ich weiß noch, daß ich recht panisch erstmal ne Schwester suchen mußte. Aber bei ihre waren es allerdings nicht nur die Mandeln, sonder auch noch was an der Nase, aber sie tat mir doch schon sehr leid, wir haben ihr ständig Eisbeutel geholt, die Schwestern kümmerten sich nicht gerade viel um sie.
Wenn man bedenkt, daß ich gleich am nächsten Tag wieder rumgeturnt bin, da htte ich ganz schön Glück. Ist aber auch nicht einfach ein kind im Zaum zu halten, wenn es sich eigentlich gut fühlt.
LG
Nina

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Alternativen und Co.

Antwort von tinai am 19.05.2005, 8:52 Uhr

Also ich weiß aus engstem Bekanntenkreis, dass Mandeloperationen keineswegs harmlos sind (anders als zum Beispiel die Polypen-OP).

Von BEkannten das Kind ist mit 6 Jahren an den Folgen einer Mandel-OP gestorben.

Ich glaube schon, dass man die OP wann immer möglich vermeiden sollte (ich finde überhaupt, "Aufschneiden" sollte man immer von 3 Ärzten abklären lassen - auch aufgrund von Erfahrungen mit Sepsis, verursacht durch eine OP).

Meine Schwester sollte auch die Mandeln entfernt bekommen, weil sie jedes Jahr eine dicke Angina hatte. 1. muss nicht jede Angina mit Antibiotika behandelt werden 2. wäre mir eine Behanldung mit Antibiotika immer noch lieber.

Meine Eltern haben sich bei meiner Schwester dagegen entschieden und in der Pubertät hat sichs verwachsen.

Bei meiner Stieftochter hat es sich leider nicht verwachsen, die wurde dann mit 15 operiert, aber da ist auch der ganze Körper viel stabiler schon und auch die Narkose einfacher.

Grüße Tina

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Re: Alternative???

Antwort von rubi am 19.05.2005, 10:17 Uhr

Hallo Dani,

ja, uns wurde gesagt, es sei besser, die Mandeln rausnehmen zu lassen und der HNO hat auch damit die Hoffnung verbunden, dass sich der Allgemeinzustand wesentlich verbessert (womit er dann auch Recht hatte).

Die Kinderärzte haben auch gesagt, man operiert nicht einfach so, sondern nur, wenn die Nutzen größer als die damit verbundenen Risiken sind. Unser Kinderarzt hat uns sogar empfohlen, noch zu warten, bis unser Sohn vier Jahre ist. Wir haben uns dann wirklich noch zwei Monate "hingefrettet" mit immer kürzeren Abständen zwischen den Mandelentzündungen und immer heftigeren Ausprägungen und waren am Ende alle froh, dass die Dinger Ende Oktober dann raus waren.

LG
rubi

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@tinai

Antwort von rubi am 19.05.2005, 10:29 Uhr

Hallo,

grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass man solche Entscheidungen immer mit mehreren Ärzten besprechen sollte. Wir waren auch bei drei, dem Chefarzt im Klinikum, bei dem wir eine Woche lang mit dickem Fieber und eitriger Mandelentzündung auf Station lagen, unserem Hausarzt, der auch Kinderarzt ist und dem HNO (und seiner Frau, auch HNO, die dann opereriert hat).

Alle sagten, normalerweise würde man warten, bis die KInder ca. 4 sind, dann hat sich meistens der Zweck der Mandeln erfüllt, nämlich Infektabwehr und das Immunsystem ist auch ohne Mandeln ganz gut stabil. Wenn allerdings die Dinger permanent entzündet sind, macht es nicht viel Sinn, sie drin zu lassen.

Wenn unser Sohn nur einmal im Jahr Antibiotika gebraucht hätte (wegen der Mandeln), hätte ich einer OP nie zugestimmt.

Aber wir hatten im Juli, August, September und Oktober jeweils eine dicke, eitrige Mandelentzündung, bei der wir jedes Mal Antibiotika geben hätten können, aber es nur zwei Mal (halt die schlimmsten Male) auch gemacht haben. Die beiden anderen Male haben wir mit pflanzlichen Sachen probiert, es dauert sehr viel länger und wirkt bei heftigen eitrigen Sachen auch nicht wirklich toll. Die Abstände zwischen den Mandelentzündungen wurden immer kürzer (teilweise nur noch vier Wochen) und die Entzündungen immer heftiger. Mittlerweile konnte ich das ja dann auch schon selber diagnostizieren (einmal in den Hals gucken reichte).

Nach der OP hat uns die Ärztin erzählt, er hätte schon wieder einen dicken Eiterbatzen in einer der Mandeln gehabt und wir hätten auf die nächste Entzündung mit Antibiotika-Einsatz warten können.

Ich habe übrigens eine ähnliche Mandelgeschichte, ich war erst drei, als ich die Dinger raus bekam, fand am schlimmsten, dass ich auf Isolierstation liegen musste und meine Mama nicht zu mir durfte. Aber das ist ja mittlerweile anders.

Mit den Verboten sollte man wirklich nicht spaßen, wir haben uns auch dran gehalten und das ist auch wichtig.

Wir durften außerdem keinen Sport bzw. keine besondere körperliche Betätigung machen (auch KIGA-Sport war tabu, was für meinen Sohn schrecklich war), aber da musste er durch für 8 Wochen, wegen der drohenden Nachblutung.

Mein Mann hat die Mandeln erst mit über 30 rausbekommen und im direkten Vergleich hat mein Sohn die Geschichte viel besser "weggesteckt" als mein Mann (bei dem war es schlimmer, auch mit Nachblutungen, vielleicht auch deswegen, weil bei ihm großflächiger opieriert werden musste, weil er lange geschlamert hat und immer wieder mehr Narbengewebe dazu kam).

LG
rubi

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Folgen von häufigen Mandelinfekten!

Antwort von Tanja&Yannik&Pascal am 20.05.2005, 19:38 Uhr

Als Laie würde ich eine Indikation zur OP auch von einem zweiten Arzt einholen,bzw. wenn es um Mandeln und sowas geht von einem HNO Arzt,der keine Belegbetten hat,und somit nicht selber operiert!
Jede Furz OP kann theoretisch tötlich enden,dessen muß man sich immer bewusst sein!
Und Mandelentzündungen muß man sehrwohl mit Antibiotika behandeln,oder noch nie was von Endokarditis,bzw. Rheumatischem Fieber gehört????
Wenn Mandelentzündungen gehäuft auftreten,besteht die Gefahr,daß sich die Herzklappen entzünden.Deshalb gibt es dann auch eine Antibiose!
LG Tanja

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