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Die kleine Meerjungfrau vs. "Arielle"

Die kleine Meerjungfrau vs. "Arielle"

Summer80

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Ich mache einen neuen Beitrag auf, da der andere schon so lang ist und muss im gleichen Atemzug gestehen, dass ich nur teilweise in den anderen Thread gelinst habe. Um das mal möglichst neutral einzuordnen und vielleicht zu vermitteln bzw. die konträren Sichtweisen "aufzuweichen": bei der ganzen Diskussion geht es doch gar nicht um die Verfilmung von Andersens "Die kleine Meerjungfrau", sondern um ein Remake von Disneys Interpretation der Geschichte in Form von "Arielle". Ich philosophiere mal ins Blaue: ich glaube, bei einer Verfilmung des Romans wäre es 99,9% der Menschen total wumpe, welche Haar-, Augen-, Haut- oder Flossenfarbe die Darstellerin hat. Vielleicht wäre die Haut auch grün und die Haare wären aus Seetang? Alles möglich und alles richtig, da niemand weiß, wie Meerjungfrauen aussehen. Da haben die "Befürworter" 100%ig Recht. die andere Seite: Es geht vielen der Kritiker vermutlich darum, dass hier eine konkrete Vorlage (Zeichentrickfigur) als Realverfilmung umgesetzt wird und daher erwartet wird, dass die "reale" Arielle möglichst wie die "gezeichnete Vorlage" aussehen soll. Und diese Einstellung kann ich auch verstehen. Daher vermutlich auch immer der Bezug zu historischen Persönlichkeiten in Verfilmungen, die der "echten" Person möglichst ähnlich sehen. Das erinnert mich ein bisschen an den Spruch: Nicht alle alten Männer mit weißem Bart sind der Weihnachtsmann. Aber der Weihnachtsmann ist ein alter Mann mit Bart. Nicht alle Meerjungfrauen sind Arielle. Aber Arielle ist eine (bestimmte) Meerjungfrau. Und ich denke, das ist der Unterschied in der Denkweise beider Gruppen. Beide Gruppen haben im Grunde "Recht" bzw. "richtige" Argumente für ihren Standpunkt. Und das macht es in der Diskussion so schwierig. Ich persönlich habe gar keine Meinung dazu. Aber vielleicht hilft mein Beitrag ja, dass sich beide Lager zumindest ein bisschen verstehen können, auch wenn sie unterschiedlicher Meinung bleiben.


kleinefee69

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Antwort auf Beitrag von Summer80

sich in die Szene zu setzen. Mal schauen, wie viele heute draufspringen werden.


Julefabi2010

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Antwort auf Beitrag von kleinefee69

Ui, ich spring drauf an und schlage für die Hauptrolle für die Verfilmung der kleinen Meerjungfrau von Anderson den Eric Big Klit vor. Der wird eine wunderbare Meerjungfrau abgeben, da bin ich mir 100 pro sicher Der/die/das ist schön schwul und kitschig und queeeeer und so'n wichtiges Zeugs in der heutigen Zeit.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Julefabi2010

Schön und gut. Nur leider hast du bei deiner Idee die poc vergessen.


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von kleinefee69

Ach, du armer kleiner Stänkernick. Wird man so wie du, wenn man cuv ist?


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Scheinst wohl noch nicht lange genug hier zu sein. :-D


Beaker

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Antwort auf Beitrag von kleinefee69

Du beschreibst mit deinen provokanten Texten immer genau dein Verhalten. Blueberry schreibt hier doch nur alle paar Monate mal was.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

Nö mich interessiert es nur nicht wirklich.... Ich beschäftige mich lieber mit lebensnahen Dingen und das Forum gehört nicht unbedingt dazu. Ein nice to have wenn man Pausen stopfen möchte....vorwiegend Mittagslöcher


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von mauspm

Na dann ist doch gut...


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Blueberry

So gefällst du mir


alba75

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Wieso, es da ist doch noch der Prinz.


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Immer nur ein Diskriminierter pro Film...sonst entsteht Konfliktpotenzial wer wohl bevorzugt wird...Diskriminierung unter diskriminierten


luna8

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Tatsächlich finde ich es auch egal, wie genau Arielle nun aussieht - als wenn es in Afrika oder Asien ( o.s.) keine Meerjungfrauen gäbe Ich hab andere Probleme…


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Summer80

... wage ich mal zu behaupten. Und die Verfilmungen haben kaum etwas mit Andersen zu tun. LG


Klugeeule

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Eine super gute Zusammenfassung von dir!


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Ich finde nicht, dass das Märchen mit der Verfilmung von Disney viel zu tun hat. Arielle mag rothaarig sein, die „ kleine Meerjungfrau“ hat keinen Namen und wird auch nicht als rothaarig beschrieben. Ich denke, dass es der „ kritischen“ Fraktion eher darum geht, dass im Moment, gefühlt in jedem Film, ein/e Held/in schwarz oder queer ist. Das wird als nicht richtig, ungewohnt oder auch historisch falsch gesehen. Dazu muss man aber sagen, dass es in der Filmindustrie schon immer problematisch war und ist, wie etwas dargestellt wird. Nehmen wir mal die ganzen Western: historisch gesehen waren mindestens 25% der Cowboys schwarz. Wieviele Western kennt ihr, in denen es schwarze Cowboys gibt? Würden die ganzen Western jetzt neu gedreht und 25% der Helden wären schwarz, dann würde es sicher auch irritieren, obwohl es historisch korrekt wäre. Oder denkt mal darüber nach, welche Rollen Frauen in Filmen hatten und immer noch haben. In der Zwischenzeit tauchen Frauen auch als starke Frauen in Aktionfilmen auf. Aber sehr selten werden sie in vernünftigen Klamotten dargestellt. High heels, hautenge Klamotten, etc. sind Pflicht. Alles völlig unrealistisch. Aber immerhin werden Frauen dadurch sichtbarer, auch wenn sie immer noch sexy sein müssen. Bei der Besetzung mit schwarzen oder queeren DarstellerInnen geht es im Grunde um das Sichtbar machen dieser Personengruppen. Es geht darum, etwas normal und alltäglich zu machen. Je öfter man Schwarze/Frauen (egal welcher Hautfarbe)/ queere Personen in starken Rollen sieht, desto eher werden ihnen diese Eigenschaften auch im realen Leben zugeschrieben.


Annaleena

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Antwort auf Beitrag von Shanalou

Was sind denn starke Rollen? Ich finde es furchtbar wenn ich praktisch nebenbei erzogen werden soll. Ich will im Film nicht nur starke Frauen sehen, egal ob weiß oder schwarz. Mich nervt auch, dass in Filmen Homosexuelle immer so klischeehaft dargestellt werden, oft sind sie in Komödien die lustigen guten Typen. Ich möchte nicht mit der Brechstange eingebleut bekommen, dass ich gewisse Bevölkerungsgruppen toll finden soll, vielleicht täusche ich mich, aber ich habe das Gefühl, dass negative Rollen nicht homosexuell, queer und im deutschen Film niemals dunkelhäutig sind. Dabei sind das doch interessante Rollen und spannende Filme. Figuren mit einer Geschichte, einem Bruch und nicht die hundertausenste starke Frau.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Da hast du sicher recht. Es ist sehr klischeehaft, in den meisten Fällen. Dunkelhäutige spielten in der Vergangenheit oft irgendwelche Ausländer oder sozial Schwache, wenn sie überhaupt aufgetaucht sind. Frauen haben und hatten in Filmen auch bestimmte Rollenbilder zu bedienen. Das ist bei Homosexuellen auch so. Bei den James Bond Filmen spielen meistens deutsche Schauspieler den Bösen oder es sind Russen. Für weiße Männer gibt es nach wie vor die vielfältigsten Rollen. Das sehe ich als ein generelles Problem. Viele der älteren Schauspielerinnen beklagen sich seit Jahren über fehlende Rollen ab einem gewissen Alter. Vom deutschen Film halte ich eh nicht besonders viel. Ich habe an sich kein Problem mit Remakes und schwarzen Hauptdarstellern, wenn es gut gemacht ist. Beim Remake von „ Interview mit einem Vampir“ ( kam, glaube ich, auf Wow) bin ich ausgestiegen. Die Figur des Louis wurde von einem Schwarzen gespielt und die ursprüngliche Geschichte auf dieses Schwarzsein angepasst. Das fand ich völlig daneben. Auch sonst war es einfach schlecht. Ich finde aber auch, dass das Ganze im Moment etwas Verkrampftes an sich hat. Und der Vorwurf dieses unbedingt „woke“ sein wollen, ist nicht ganz unbegründet. Deshalb muss man sich aber nicht so echauffieren, wie manche das hier tun. Solche Veränderungen und vielleicht auch Modeerscheinungen gab es schon immer.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Bei deutschen Filmen kenne ich mich nicht aus, aber im Bereich amerikanischer Serien/Filmen fallen mir auf Anhieb ein paar schwule Bösewichte ein…


Blueberry

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Antwort auf Beitrag von Annaleena

Dann lies dir doch das mal durch: https://www.film.at/news/queer-coding-warum-haben-disney-boeswichte-oft-typisch-queere-eigenschaften/401156016


Kampfgnom27

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Einfach mal danke für den Beitrag. Ich gehöre auch zu denen die mit einer Figur etwas assoziieren. Hab gestern auch überlegt was zu schreiben es aber dann gelassen. Selber über Vorurteile beschweren aber selbst einige haben . Immer wieder spannend.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Na ja, wenn Arielle die Disney-Interpretation von Andersens "Kleiner Meerjungfrau" ist, dann ist der neue Film doch genauso die Interpretation der Disney-Interpretation, also sehe ich keinen Grund, sich darüber zu beschweren, dass eine "weiße" Figur jetzt von einer nicht-weißen Schauspielerin gespielt wird. Wenn ich z.B. an die Verfilmungen / Film-Interpretationen von Roald Dahls Kinderbuch "Hexen hexen" denke, dann ist es einmal ein weißer Junge aus Norwegen und die Verfilmung von 1990 spielt in den 1980er Jahren in Großbritannien und in der Verfilmung von 2020 ist es ein schwarzer Junge und der Film spielt in Alabama anno 1969 (mit Elementen der Rassentrennung). Und das Ende der beiden Filme ist auch unterschiedlich. Und..? Die Story als solche ist doch dieselbe.


starlight.S

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Hihi, ich finde es in erster Linie faszinierend wie ein solch banales Thema eine solche Resonanz auslösen kann. Zum einen stimme ich der AP zu, könnte eine Erklärung sein. Zum anderen habe ICH die Erfahrung gemacht- den Kindern die den Film geschaut haben war es völlig wuppe (da kam max. kurze Irritation), aber die meisten wussten ja was "auf sie zukommt"... Also es ist ein sehr erwachsenes Thema - was doch Hoffnung macht, dass mit der nächsten Generation wieder einSchritt in eine gute Richtung erfolgt. Ich gebe offen zu, ich war auch kurz irritiert - ich bin aber prinzipiell kein Fan von Realverfilmungen Eben weil Arielle in meiner kindlichen Realität rothaarig ist. Ich habe dann zufällig bei einer Bekannten mitbekommen wie unfassbar glücklich deren dukelhäutige Tochter über diese neue Arielle war - da dachte ich mir - haben die Produzenten doch was richtig Gutes getan (von Selbstzweck des Aufmerksam machens abgesehen). Mein "inneres Kind" schaut eh lieber die Klassiker und ich freue mich für alle dinkelhäutigen Kinder, denen es vielleicht eine ebensolche Freude bereitet hat.


Tai

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Antwort auf Beitrag von starlight.S

Wie kann das sein, dass du mit so vielen Kindern gesprochen hast, die die neue Arielle-Verfilmung schon gesehen haben? Der Filmstart ist doch erst nächsten Donnerstag.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Ich habe gelesen, dass der Regisseur ganz bestimmte Voraussetzungen für die Rolle hatte (v.a. stimmlich) und da war die gewählte Hauptdarstellerin den anderen Bewerberinnen weit voraus. Mehr muss zu dem Thema eigentlich nicht gesagt werden.


Btby

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Es ist einfach zu witzig das Nazis sich darüber echauffieren wie eine Kinderphantasiegestalt aussieht! Phantasie! Für Kinder! Absurder und peinlicher geht nicht


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Btby

Hast du eigentlich eine Ahnung, was einen echten Nazi ausmacht? Mir geht der inflationäre und damit verharmlosende Gebrauch des Begriffs als Schimpfwort mittlerweile dermaßen auf den Keks.


Miamo

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Antwort auf Beitrag von Btby

Hier schreiben Menschen die dem Nationalsozialismus angehören? Die müssen ja an die 100 J. alt sein?! Das solltest du vielleicht mal publik machen, z.B. in den Medien und auf jeden Fall beim BND Staatsschutz! Viel Erfolg!


mauspm

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Antwort auf Beitrag von Btby

wenn man schon ein bestimmtes weltbild lebt dann bitte auch konsequent. naziinnen- wenn schon denn schon


Btby

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Ja ich weiß es gibt mittlerweile ganz viele neue schönere Begriffe für Nazis die deren Gesinnung harmloser und Wohnzimmer tauglich machen. Mach ich nicht mit. Das sind nichts anderes als Nazis und alles andere verharmlost es, so rum wird ein Schuh drauß


Btby

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Ein Nazi ist für mich einer mit nationalsozialistischen Gesinnung. Diese ist nun mal Grundbaustein, auch heute noch. Ihr könnt euch auch gerne anders nennen es wird dadurch nicht besser, es wird nur verharmlost und gesellschaftsfähiger


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Ich finde es total egal, welche Hautfarbe die Arielle hat. Nirgendwo steht, dass Meerjungfrauen weiß sein müssen.... Da sie ja wohl in allen Weltmeeren vorkommen, könnten sie jede Haut- und Haarfarbe haben. Den Kindern ist das eh völlig egal. Und wichtig ist hier doch auch echt nur, dass da eine schöne Geschichte erzählt wird. Es ist eine fiktive Figur, also kann man ihr Aussehen auch künstlerisch neu gestalten.... Probleme habe ich eher mit der dunkelhäutigen Cleopatra, die ja nun historisch belegt Griechischer Abstammung ist. Und alle mir bekanten Griechen sind hellhäutig... Bei historischen Figuren sollte man diese korrekt darstellen, bei fiktiven finde ich das völlig egal.


memory

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Antwort auf Beitrag von kuestenkind68

Naja, ein Wesen, das im Meer lebt, wird jetzt vielleicht nicht sooooo viel Melatonin produzieren, was eine dunkle Hautfarbe ausmacht. Außer Arielle sitzt die ganze Zeit auf ner Sandbank in der Sonne Aber ich denke auch, Kindern wird es völlig egal sein:) Mir sowieso .


Leena

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Antwort auf Beitrag von kuestenkind68

Kleopatra stammte väterlicherseits von Griechen ab, die seit 300 Jahren in Ägypten lebten, und wer ihre Mutter war, weiß man schlicht überhaupt nicht. Ob sie hellhäutig war oder "gemischt", man weiß es nicht. Da ist das mit der "historisch korrekten Darstellung" nicht ganz einfach.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Summer80

Hääää???? Warum diskutiert man das überhaupt? Es es doch völlig wumpe weil sie aussieht - und sie kann super singen (was das wichtigste ist).