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Geschrieben von Tini mit Charlotte am 09.03.2003, 18:43 Uhr

Der Krieg und was dann?

Wißt ihr, was ich eigentlich als sehr problematisch empfinde?

Der Krieg, so denken wir ja sicher alle, ist unausweichlich: die USA haben mittlerweile Millarden in die Truppenmobilisation investiert und ein Erfolg ist wichtig, je eher, desto besser.

Die USA werden ihr Vorhaben mit oder ohne UN durchziehen.

Das wird wiederum wird - ohne UN-Mandat - die UN als völlig überflüssiges Gremium darsteheen lassen. Sollte es jetzt ein Mandat der UN geben, tut's das nur, weil man ebenfalls nicht das Gesicht verlieren möchte, und es trotzdem tun wird, denn alle anderen Staaten sind doch sehr wirtschaftlich von den USA abhängig. Wer wird kippen? Wird es ein Veto geben? Und selbst wenn es ein Veto gibt und die UN nicht zustimmt, die USA aber trotzdem weiter macht?

Die UN wird nicht ihrerseits Truppen mobilisieren, um den Agressor USA zu vertreiben und in seine Schranken zu weisen. Also eine Niederlage auf der ganzen Ebene.

Seit es als Gegengewicht zur Nato den Warschauer Pakt nicht mehr gibt, ist das Gleichgewicht leider verschoben. Das ist sehr bedauerlich, denn noch vor 15 Jahren hätte man sich einen derartigen Schritt wohl überlegt. Jeder Krieg hätte der Anfang des 3. Weltkrieges sein können.

Bush ist ein machbessener Irrer, den ich als gefährlicher für den Weltfrienden einstufe als Saddam.

Die USA fühlt sich im Recht gegen jemanden mittels Waffengewalt einzuschreiten, der gegen Resolutionen der UN verstößt (schöner Vorwand), gleichzeitig aber nicht willens ist, sich dem Gremium UN selbst zu beugen und sich damit außerhalb des Rahmens der Demokratie bewegt.

Wie kann jemand die Demokratie verteitigen wollen, wer er selbst sich nicht dem Willen der Demokratie beugt. Stehen Amerikaner außerhalb der Demokratie, oder darüber? Gilt als Demokratie nur jene, in denen Amerikaner die Merheit bilden? In der Welt gibt es Milliarden Menschen mehr, die keine Amerikaner sind. Haben die kein Recht darauf, ohne Drängen ihre Meinung zu äußern auch wenn diese von der der Amerikaner abweicht?

Das ist doch irrwitzig.

kristin

 
1 Antwort:

Re: Der Krieg und was dann?

Antwort von Anna und Paul am 09.03.2003, 21:07 Uhr

Hallo Kristin,

Du schreibst haargenau das, was ich auch denke. Als Bush damals an die Macht kam, hatten wir schon die schlimmsten Befürchtungen, die sich nun bewahrheiten. (Mein Schwiegervater lebt/arbeitet in Asien, hat mit Sicherheit mehr historische Bildung als das Forum zusammen;-), hat schon vor der Wahl gewarnt und ist mit Sicherheit kein Antiamerikanist.)

Ein Führer einer Weltmacht, der im Augenblick des Schreckens "We will get these folks" sagt, zeigt nun (welch Überraschung), wer die folks sind...

Die vereinten Nationen sind hinfällig, wenn die "Koalition der Willigen" (ein schlimmeres Feind-Freund-Denken kann ich mir nicht vorstellen) zuschlägt.

Da kann man jenseits des Atlantik schwindelig werden vor lauter Kopfschütteln, viele, viele Experten können wohl nicht irren, wenn sie sagen, dass in einem solchen Falle sämtliche Hemmnisse fallen. Da will einer Vorreiter und Befreier sein und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Katastrophe zünden.

Die UN sind in der Lage einen Krieg zu legitimieren, einen Krieg, der auch mit UN-Mandat furchtbar wäre und eine Bankrotterklärung der westlichen Welt, die es durch jahrelanges Treiben so weit hat kommen lassen, dass ein Volk am Rande der Hungernot nun zu allem Übel auch noch zerbombt wird. Nichtsdestotrotz wäre er im Falle eines UN-Beschlusses notwendig und auch gerechtfertigt, soweit ein Krieg das sein kann.

Es wäre (und vielleicht ja noch "ist") an den USA gewesen, die Beweise für einen Krieg vorzulegen. Den Sinn und Zweck der UN, wie Du völlig richtig sagst, führen sie nun selbst ad absurdum.

Um es mit Herbert zu sagen:

"Dann prügele, wenn du dich prügeln mußt in Deinem eigenen Land".

Grüße
Anna.

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