1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von Lisa1506 am 26.02.2023, 20:55 Uhr

Neue Schule

Hallo,

ich habe ein Anliegen und möchte Meinungen hierzu hören. Mein Sohn geht noch in den Kindergarten, wir würden für ihn eine andere Grundschule vorsehen (Walddorf). Natürlich geht keiner seiner Freunde in diese Grundschule, was ihm missfällt. Nun sehen wir aber dieses Konzept für ihn besser geeignet an, möchten ihn natürlich nicht von seinen Freunden abhalten. Was würdet ihr tun? Wie wichtig sind diese Freundschaften? Muss dazu sagen, kann mal ein paar Wochen der eine Junge sein Bester Freund sein, dann die Woche drauf ein anderer, was bleibt sind die Anzahl an Kinder, sind ca 4 Stück.

Liebe Grüße

 
20 Antworten:

Re: Neue Schule

Antwort von Dose85 am 26.02.2023, 21:13 Uhr

Hallo,

bei uns in der Gemeinde gibt es 3 Grundschulen und seine Freunde sind alle in eine andere Grundschule gekommen. Er hat schnell Anschluss gefunden und seine Kiga Freunde treffen wir regelmäßig.

Also das einfach als Option deinen Sohn sagen

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Re: Neue Schule

Antwort von Jomol am 27.02.2023, 6:31 Uhr

Unsere Tochter ist als einzige aus der Kitagruppe (40 Kinder, ca. 10 zur Einschulung) in diese Grundschule gekommen, es war gar kein Problem, obwohl sie eher schüchtern ist.
Grüße,
Jomol

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Re: Neue Schule

Antwort von Astrid am 27.02.2023, 9:50 Uhr

Hallo,

wenn das Kind nur wegen der alten Kiga-Freunde auf eine bestimmte Schule geht, wird man oft enttäuscht. Denn in der Schule gibt es so viele neue Kinder, und die sind oft reizvoller als die alten Freunde. Alte Freunde lassen das Kind oft nach kurzer Zeit hängen, weil die neuen Kinder spannender sind.

Meine Tochter kam mit ihrer allerbesten Kiga- und Nachbarfreundin in die erste Klasse. Ab da hat das Mädchen sie kaum noch beachtet, die neuen Kinder waren einfach interessanter. Diese Erfahrung machen viele Eltern, die auf die alten Kiga-Freundschaften hoffen. Aber in dem Alter ist so etwas eben noch nicht wirklich verlässlich oder von Dauer.

Wir hatten übrigens auch überlegt, unsere Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken. Ich sag mal ein paar unserer Gedanken damals, vielleicht helfen sie bei der Entscheidung.

Also, was wir nicht so optimal für uns fanden: Es wird dort viel Elternmithilfe verlangt, und zwar eine feste Stundenzahl pro Halbjahr. Man hilft bei der Gartenarbeit auf dem Schulgelände, beim Anstreichen oder Renovieren, bei Festen sowieso usw. Das war uns ein bisschen viel, weil wir selbst ein Haus mit Riesengarten, Tiere usw. haben.

Die Gebühren richten sich, das weißt du sicher schon, nach dem elterlichen Einkommen. Man muss Einkommensnachweise erbringen. Für uns wäre das recht teuer geworden, weil wir zwar beide gut verdienen, aber auch hohe Unkosten hatten (Hausbau etc.).

Die Klassen an den Waldorfschulen sind oft sehr groß, bis um die 40 Kinder sind normal. Das fanden wir zu viel. An der normalen Regelschule hatten meine Kinder Klassengrößen um 24 Kinder (Grundschule).

Meine Tante ist Eurythmie-Lehrerin an einer Waldorfschule gewesen, daher haben wir auch tiefere Einblicke bekommen. Manche Dinge sind in der Anthroposophie (Grundlage der Waldorfpädagogik) wirklich wunderbar. Andere sind abstrus. Den Kindern wird der Glaube an gute, aber auch an böse Engel beigebracht. Anthroposophen glauben an die Reinkarnation. Und dass, wenn man sich in einem früheren Leben zum Beispiel zu wenig für die Sterne interessiert hat, man in diesem Leben eine Bindegewebsschwäche bekommen kann, kein Witz.

Ich muss trotzdem sagen, dass ich im Rückblick durchaus denke, dass die Waldorfschule vielleicht besser für meine Kinder gewesen wäre. Die Regelschule lässt halt den ganzen Bereich der Intuition, der Kreativität, der Spiritualität außen vor, und das ist schade, weil dies menschliche Grundbedürfnisse sind. Leistung und Konsum ist nicht alles, aber die Regelschulen sind da zu flach, finde ich, und vermitteln zu wenig Tiefe.

Das sind nur so ein paar Anstöße, vielleicht war ja etwas für dich dabei. Noch ein wichtiger Tipp: Wenn man bei einer Waldorfschule anruft, um nach Anmeldung etc. zu fragen, wird man oft sofort abgewiesen mit dem Hinweis, es seien keine Plätze mehr vorhanden. Es ist sehr wichtig, dann nochmal persönlich hinzugehen und hartnäckig zu sein.

Manche Waldorf-Schulleiter der alten Garde lehnen alle Eltern zuerst ab, um zu testen, wie stark und ernsthaft der Wunsch wirklich ist. Erst im zweiten Anlauf und bei persönlicher, manchmal auch mehrfacher Nachfrage öffnet sich dann doch noch eine Möglichkeit. Und natürlich sehr frühzeitig drum kümmern, die Plätze sind wirklich sehr begrenzt.

LG

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Re: Neue Schule

Antwort von HSVMarie am 27.02.2023, 11:46 Uhr

Wie wohl sich ein Kind in der Schule fühlt, kommt auch auf den Charakter des Kindes, die Zusammensetzung der Klasse und die Lehrer an.

Es gibt Lehrer, die wenig emphatisch sind und ganz besonders viel Wert auf schnelles Vorrankommen im Lernstoff legen. Es gibt aber auch Lehrer, die erstmal Wert auf eine gut funktionierende Klassengemeinschaft legen. Wenn die Klasse gut harmoniert, dann gibt es weniger Streit, die dann den Unterricht aufhalten. Gibt es viel Streit, zieht sich das so durch die Jahre und der Unterricht wird ständig wegen kleinen Konflikten, die eskalieren, unterberochen. Manche Kinder kommen damit gut zurecht und andere gar nicht.

Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kitafreundschaften nicht viel Wert sind in der Schule. Meine beiden Großen kannten kein Kind, als sie eingeschult wurden und haben sich aber ganz gut eingelebt. Die Jüngste ist mit 3 Jungen aus der Kita in einer Klasse. Mit dem einen Jungen war sie in der Kita auch befreundet. Jetzt in der Schule machen sie gar nichts miteinander. Er spielt mit den Jungen und sie mit den Mädchen.

Meine Große hat sich nach der Grundschule für ihre Wunschschule beworben und dort einen Platz bekommen. Alle anderen Kinder ihrer Klasse sind mit ihren Freunden auf andere Schulen gegangen. Einige sind noch befreundet und andere haben jetzt kaum mehr was miteinander am Hut. Meine Tochter ist alleine gut in der Schule angekommen. Hat viele Freunde und hatte wieder großes Glück, dass sie wieder in eine so gute Klassengemeinschaft gekommen ist.

Also wählt eine Schule, die zu eurem Kind und und euch als Familie passt und macht das nicht davon abhängig, wohin die Kitafreunde gehen.

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Re: Neue Schule

Antwort von Lisa1506 am 27.02.2023, 14:16 Uhr

Ja eben, denke es handelt sich um ein Kind primär. Mein Mann und ich denken nicht, dass das Kind auf Dauer eine Bereicherung für unseren Sohn wäre bzw er schnell gelangweilt wäre. Ist ein sehr liebes und ruhiges Kind, was ihm wahrscheinlich auf Dauer sowieso nicht reicht. Die anderen sehe ich als Eintagsfliege an, da bis vor kurzem keine Rede von denen war. Das Konzept ist einfach besser für ihn. Klassengröße ist hier 20 Stück und sie sind auch altersgemischt. Also eventuell gibt es halt weniger in seinem Altern, aber denke er findet trotzdem schnell Anschluss. Wir schauen uns die Schule gemeinsam an in April, vielleicht bringt es ihn dann auf den Gedanken freiwillig zu wechseln auf die Grundschule.

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Re: Interessant, sie hier die Freunde beurteilt werden

Antwort von suityourself am 27.02.2023, 15:19 Uhr

"stellt auf Dauer keine Bereicherung dar", "andere eher Eintagsfliegen" - puhhh...
Sorry, aber das hört sich - evt. nicht so gewollt? - ziemlich abwertend den anderen Kindern gegenüber an.

Aber ansonsten: ja, sucht die Schule nach dem aus, wie sie zu eurem Kind passt.
Also auch nicht, wie toll IHR etwas findet - sondern ob diese Schule mit den Charaktereigenschaften, Interessen eures Kindes zusammen passt.

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Re: Interessant, sie hier die Freunde beurteilt werden

Antwort von Lisa1506 am 27.02.2023, 15:34 Uhr

Sollte sich nicht so anhören mit dem abwertend. Eher sehe ich die Freundschaften als Spielgesellschaft an. Sie geben Sicherheit, dass ist klar. Sie fördern soziales Miteinander und sind elementar. Aber ich denke bei meinem Sohn ist es niemand der von Anfang bis Ende kontinuierlich da war als Freund, dass meinte ich mit Eintagsfliegen. Das letzte halbe Jahr waren es immer die gleichen Drei und um die handelt es sich jetzt . Allerdings hat er mit 6 Jahren natürlich eine Meinung und ich möchte kein negatives Bild von Schule schaffen.

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Re: Neue Schule

Antwort von kea2 am 28.02.2023, 12:03 Uhr

Ich würde danach gehen, wie Euer Sohn tickt.
Man merkt ja, wie schnell die Kinder Anschluss und Gleichgesinnte finde.
Ein Kind, was sich da schwer tut, sollte man nicht alleine auf eine Schule schicken.
Hat Dein Sohn erst jetzt Kinder im Kindergarten, mit denen er mehr macht, weil es vorher nicht so richtig geklappt hat, oder weil er mit vielen verschiedenen Kindern gespielt hat und sich vorher nicht festlegen wollte?

Habt Ihr Euch eigentlich mit der Steiner-Lehre, der Anthroposophie, befasst, die den Waldorf-Schulen zugrunde liegt, oder gefällt Euch nur das Konzept der Regelgrundschulen nicht?

Waldorf ist ja nicht nur eine Schule, in der die Kinder sich freier entfalten dürfen, sondern da wird eine esoterische Ideologie vermittelt, die für mich schon etwas sektenhaftes hat.

Viele Eltern an Waldorf-Schulen sind sehr speziell in ihren Ansichten (allgemeine Impfgegner usw.)
Das muss man mögen.

Ob das freie Konzept dieser Schulen zum eigenen Kind passt, sollte man sehr genau überlegen. Da würde ich auch mal den Kindergarten zu befragen.

Konzepte ohne Druck und Bewertungen mit viel Freiheit klingen erstmal toll, praktisch brauchen viele Kinder aber einen gewissen Druck und sind mit zu viel Freiheit beim Lernen überfordert.

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Re: Waldorfschule

Antwort von suityourself am 28.02.2023, 13:29 Uhr

Ja, man sollte sich über Steiner bzw. seine Ansichten/lehren informieren und ob das zu einem passt.
Aber: nicht alle Waldorfschulen sind noch so Steiner-orientiert und schon gar nicht sind alle dort Impfgegner.
Es gibt genügend Waldorfschulen, die deutlich moderner sind und nicht mehr so ideologisch, wie das früher einmal war.
Ich stimme dir aber grundsätzlich zu, dass man sich eben über die W-Schule, die man im Auge hat, informieren sollte. Die bei uns in der Nähe ist eher modern aufgestellt. Für uns wäre es dennoch nichts gewesen, da wir zB mit der Jahrsiebtel-Einteilung, Epochenunterricht, Eurythmie jetzt nichts o direkt etwas anfangen können. Und Russisch als Pflichtfach sehe ich jetzt unabhängig von dem Angriff auf die Ukraine auch nicht so richtig.
Ich kenne aber auch Schulen, da sind Medien noch Tod & Verderben, Fußball darf nicht gespielt werden (man tritt nichts mit den Füßen) usw.
Und nicht zuletzt kommt es natürlich darauf an, ob das Konzept zum Kind passt.
Kreative Kinder können da sehr gut aufgehoben sein. Ein eher rational veranlagtes Kind wird sich vermutlich fragen, wie man an Elfen und Waldgeister etc glaube kann.

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Re: Waldorfschule

Antwort von Jomol am 28.02.2023, 19:11 Uhr

Für uns hätte Waldorfschule nicht gepasst, aber die hiesige hatte während eines Masernausbruchs vor ein paar Jahren von Amts wegen vorübergehend schließen müssen, weil die Impfquote zu gering war. So absurd ist das nicht. Abgesehen von dem Welt- und Menschenbild, das man "mitkauft".
Grüße,
Jomol

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Re: Waldorfschule

Antwort von suityourself am 01.03.2023, 8:52 Uhr

Deswegen schrieb ich ja, man solle sich bei der entsprechenden Schule erkundigen.
Aber zu behaupten, Impfen wäre an allen Schulen verpönt ist schlichtweg falsch. Da hat sich bei vielen etwas geändert.
Wie gesagt: für uns wäre es auch nichts - aber man muss sich eben erkundigen, wie die gewünschte Schule das handhabt/agiert.

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Re: Neue Schule

Antwort von sunnydani am 02.03.2023, 15:13 Uhr

Bezüglich Freundschaften würde ich mir auch keine großen Sorgen machen. Kinder finden schnell wieder Freunde, wenn eine komplette neue Klassengemeinschaft entsteht und oft sind Freunde in diesem Alter eben auch noch nicht von Dauer.

Die Schule selbst hätte für uns auch nicht gepasst. Denn irgendwie muss man dann ja auch weiterdenken, was später kommen könnte oder was das Kind später vielleicht machen will und dieses überhaupt keinen Druck machen und nur frei entfalten, etc. bereitet oftmals nicht wirklich auf ein Leben in unserer doch noch sehr leistungsorientierten Gesellschaft vor.

Das Kind einer Bekannten von mir geht in die Waldorf-Schule, wurde erst mit 7,5 Jahren eingeschult (weil sie es noch einmal zurückstellen ließ, obwohl es keinen medizinischen oder anderen Grund dafür gab, außer, dass sie der Meinung ist, dass Kinder mit 6 Jahren zu jung für die Schule sind), kann in der 3. Klasse mit 10 Jahren immer noch überhaupt nicht lesen, aber sie sieht das nicht eng, denn es darf ja kein Druck aufgebaut werden und Kinder entfalten sich selbst und lernen ja alles dann, wenn sich das Fenster für sie dafür öffnet. Tja, für manche öffnen sich bestimmte Fenster aber vielleicht nie und dann? Kann das Kind dann später nie lesen?

Und in die Klasse meiner jüngsten Schwester ging ein Mädchen, das Waldorfschule gegangen ist und die kam überhaupt nicht damit klar, dass sie hier eben auch mal was lernen "musste". Sie wollte unbedingt Kindergartenpädagogin werden, ging deshalb in die Schule für Elementarpädagogik (5-jährig und berufsbildend mit Matura-Abschluss (Abitur in Österreich)), ist nur bis zur zweiten Klasse gekommen und hat hierbei schon dreimal wiederholt und jetzt bricht sie mit über 20 Jahren die Schule ab. Sie hat keinen Plan B, keine abgeschlossene Berufsausbildung, weiß nicht wohin, was sie machen soll und sagt selbst, dass sie es bereut, dass sie in die Waldorfschule gegangen ist, weil sie hier einfach nicht Lernen gelernt hat. Denn durch die viele Freiheit dort, das ganz eigene Konzept und die andere Prioritätensetzung bzw. das wenige Lernen, wie man es aber im Leben in nahezu jedem Beruf bzw. für jede Ausbildung braucht, hat sie diese Schule nicht geschafft, meint sie zumindest selbst.
Daran sollte man auch denken, ob man dem Kind damit wirklich so vieles fürs Leben erleichtert, wenn es auf eine alternative Schule geht.

Unsere Regelschule, in die mein Großer geht, ist super. Es wird hier sehr viel spielerisch gemacht und es wird doch sehr auf die Kinder eingegangen. Auf ihre Stärken und Schwächen wird eingegangen, es gibt sehr viele Projekte, die das WIR-Gefühl und das eigene Selbstwertgefühl sowie die Klassengemeinschaft stärken, es gibt Workshops und sehr viel freies Arbeiten, bei dem die Kinder sich selbst einteilen können, wann sie was machen (z.B. mit Wochen- oder Monatsplänen) und dennoch gibt es gewisse Ziele, die sie erreichen müssen und auch mal Tests oder Referate, die auch benotet werden. Jedoch läuft alles ohne starken Druck ab und er geht jetzt in die 3. Klasse.
Natürlich gibt es auch Regelschulen, die noch sehr konservativ sind, aber nicht ausschließlich, das muss man sich eben anschauen.

Ich hoffe, es kommt jetzt nicht falsch rüber, ich habe leider nur negative Beispiele aus meinem Umfeld über diese Schule. Vielleicht ist euch das alles bewusst und es passt trotzdem für euch oder auch zu euren Einstellungen oder ihr habt andere positive Erfahrungen gemacht, dann kann die Schule sicher auch sehr bereichernd und durchaus richtig sein.
Mir persönlich wäre es einfach zu extrem in eine Richtung, die ich meinen Kindern nicht vorgeben will, wenn sie noch nicht selbst sagen können, was sie später mal machen wollen. Ich könnte mich mit dem Konzept auch überhaupt nicht identifizieren und kann von den persönlichen Erfahrungen, die ich in meinem Umfeld damit gemacht habe, einfach nichts Besseres an dieser Schule erkennen.

Ich wünsche euch, dass ihr die für euch und euer Kind richtige Entscheidung trefft!

Alles Gute!

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Re: Waldorfschule

Antwort von Jomol am 03.03.2023, 9:36 Uhr

Da stimme ich Dir zu, das muss man bei allen anderen Grundschulen auch. Hier gibt es eine staatliche(!) Hardcore Lesen durch Schreiben und allgemein Jürgen Reichen-Grundschule. Da sollten unsere Kinder nicht hin. Mit der Großen haben wir- vielleicht durch weichgespültes Lesen durch Schreiben begünstigt- genug Rechtschreibprobleme. Aber so selbstbestimmte Projektsachen ziehen Impfgegner m. E. schon eher an als die 08 15 Standardgrundschule.
Grüße,
Jomol

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Re: Neue Schule

Antwort von Jomol am 03.03.2023, 10:00 Uhr

Ja, ich habe da auch schon ein paar Gruselgeschichten gehört, kenne die Leute aber nicht selbst und weiß nicht, ob das alles stimmt.

Was macht das 10jährige Kind den ganzen Tag, wenn es nach 2 1/2 Jahren noch nicht lesen kann? Die rühmen sich doch schon damit, daß eigentlich die Kinder, die sich völlig einseitig interessieren schon an die "uninteressanten" Sachen herangeführt werden. Hat der seinen persönlichen Assistenten, der ihm Aufgaben aus seinem Interessengebiet vorliest oder spielt der halt nur mit Holzteilen? (Soll gar nicht so abwertend klingen, auch gute Konstruktionen zu machen ist eine gute Sache. Lesen muß man aber eben auch lernen.)

Grüße,
Jomol

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Re: Da kommen dann die Eltern/Klientel in´s Spiel

Antwort von suityourself am 03.03.2023, 13:33 Uhr

In der Waldorfschule gibt es kein Sitzenbleiben.
Und ja, wie du oben schon sagtest, ziehen bestimmte Schulformen auch bestimmte Klientel vorrangig an.
Lesen, Rechnen, Schreiben ist ja eigentlich immer auch eine Sachen dessen, was Eltern zu Hause noch anbieten/üben.
Manche Kinder - egal, an welcher Schule - können einfach schnell gut lesen, wollen richtig schreiben, haben ein talent für Mathe. Andere brauchen trotz aller Bemühungen der Lehrer eben zu Hause nochmal ein bisschen Unterstützung. Ob das abends gemeinsam Lesen ist, Rechnen im Alltag einbauen oder eben gezieltes Üben.
Bei Waldorf-Eltern sind aber viele dabei, die wollen genau das nicht. Weil Kind sich ja eben frei entfalten soll. Kind eben noch nicht so weit ist usw.
Ein Freund hat an der Schule mal eine AG geleitet. Einige Kinder haben einfach null mitgemacht, eher nur gestört, gemacht was sie wollten. Rücksprache mit den Eltern nach dem Motto "es ist eine AG - wenn ihr Kind keine Lust darauf hat, muss es nicht weiter machen" endeten damit: "also x hat mit berichtet, dass sie nicht einverstanden war damit, jetzt y tun zu sollen... auf x müsse man dann eben nochmal besonders eingehen" usw.
Also im Klartext: mein Kind/unsere Erziehung hat damit nichts zu tun - das ist allein ihr Fehler, wenn sie es nicht schaffen, unser Goldstück richtig zu motivieren.
Das sind dann die Kinder, die eben auch nach 4 Jahren noch nicht richtig lesen oder schreiben können. Weil ihnen gar nichts abverlangt werden soll, was sie gerade nicht wirklich als wichtig erachten. Aha ...

Andere Möglichkeit: es ist insgesamt einfach die falsche Schulform. Für unser Kind wäre das auch nichts gewesen. Einfach weil er eher rational als kreativ ist ist. Und ihm ein Stück Filz hinzulegen und zu sagen "mach mal was daraus" würde in Nichtstun enden. Nicht jedes Kind tanzt gerne seinen Namen - was ja tatsächlich dazu gehört. Körperlich bestimmte Dinge ausdrücken sollen.
Das ist dann wie in der Regelschule - kommt man so gar nicht klar, verweigert man irgendwann alles.

Ja, ich stehe Waldorf auch skeptisch gegenüber. Sehe aber durchaus, dass es Kinder gibt, die sich da pudelwohl fühlen und sehr gute Schüler sind.

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Re: Neue Schule

Antwort von sunnydani am 03.03.2023, 14:16 Uhr

Ich weiß selbst nicht, wie das in der Schule gehandhabt wird, wenn er nicht lesen kann. Darüber will sie nicht wirklich sprechen. Er interessiert sich eben für andere Dinge, ist mathematisch sehr begabt und macht vermutlich dann andere Dinge bzw. sie meint, dass er irgendwann von sich aus auch das Lesen lernen wollen wird, wenn er in seiner Entwicklung bereit dazu ist und dass es dann einfach funktionieren wird.
Ich wäre da nicht so gelassen...

Einzelne Aspekte aus der Waldorfpädagogik sind sicher nicht schlecht, aber ich würde mir einfach zu sehr Sorgen machen, wie mein Kind dann in der Gesellschaft zurecht kommen soll, wenn es so ganz Anderes gewohnt ist und dass ich meinem Kind in der Hinsicht dann auch Chancen verbaue.

Ich persönlich bin der Meinung, dass eine Mischform aus vielen Dingen das Beste ist, wenn man sich aus jeder Pädagogik das herausnimmt, was gut zu einem passt bzw. auch mit der Gesellschaft und dem Alltag vereinbar ist. Ein Extrem finde ich persönlich nie gut, egal in welche Richtung. Die Mischung macht es aus.
Aber wenn man total hinter diesem Konzept steht und das Kind wirklich gut damit zurecht kommt, kann es sicher auch total positiv sein. Ich kenne nur leider diese beiden Kinder in meinem Umfeld, bei denen es eben nicht so positiv abgelaufen ist, aber ja, wie so vieles, müssen die betreffenden Eltern das für ihre Kinder entscheiden.

Alles Liebe!

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Re: Da kommen dann die Eltern/Klientel in´s Spiel

Antwort von Jomol am 03.03.2023, 15:05 Uhr

Ich glaube, es gibt Kinder, die lernen gut, egal in welcher Schule. Da ist das Konzept zweitrangig. Die meisten gehören nicht dazu.

Nicht dass ich mir vorstellen kann, je eins meiner Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken: irgendein Korrektiv wäre nicht so abwegig seitens der Schule, wenn ein 10jähriger überhaupt keinen Bock auf Lesen hat. Analphabet und Spaß dabei? Da hätte ich sogar als Waldorfschulleitung ein schlechtes Gefühl.

Mit Montessori kann ich schon eher etwas anfangen. Da ist die hiesige Schule auch total frei, aber 10 Jahre lang Ballspielen darf man eben nicht. Ist ja aber auch nicht mein Bier.

Wir sind mit der Regelgrundschule im Wesentlichen ganz zufrieden.

Grüße,
Jomol

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Re: Da kommen dann die Eltern/Klientel in´s Spiel

Antwort von suityourself am 03.03.2023, 17:54 Uhr

Wir mit der Monte auch :-)

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Re: Da kommen dann die Eltern/Klientel in´s Spiel

Antwort von Jomol am 05.03.2023, 23:04 Uhr

Für die Montessorischule hier gibt es einen "Zubringer"- Kindergarten, ohne den man da kaum reinkommt und sie liegt für uns ungünstig. Insofern mußten wir uns, als es um die Schule ging, damit nicht mehr befassen. Zum Trost geht die hiesige Monteschule nur bis Klasse 10. Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich die Kinder da nicht mehr gern umschulen, zumal die "Findungsperiode" dann auch schon Teil der Abinote wird, falls sie eins machen wollen.
Irgendwas ist immer.
Grüße,
Jomol

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Re: Da kommen dann die Eltern/Klientel in´s Spiel

Antwort von Neverland am 14.03.2023, 22:36 Uhr

Kann ich bestätigen. Wir hatten Nachbarn, mehrere. Wo die Kinder auf ein WS gingen. Mich schauder es heute noch.

Mehrere Kollegen haben ihre Kinder auch dort. Wenn dir Kinder mal auf der Arbeit auftauchen, eS öfters passiert, wird es auch speziell.

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