Wohin mit dem Herbstlaub?

Wohin mit dem Herbstlaub?

© Adobe Stock, Kathrin39

In bunter Farbenpracht leuchtet jetzt wieder das Herbstlaub an den Bäumen - bis die rötlichen, orangefarbenen und golden Blätter zu Boden fallen und auf dem Rasen, im Hof oder auf dem Gehweg liegen bleiben und die Bewohner ärgern. Viel Arbeit für Gärtner und Anwohner, die sich dann ratlos fragen: Wohin nur mit dem Herbstlaub?

Eins ist klar, die Blätter dürfen nicht einfach liegen bleiben. Bleibt das Laub auf dem Rasen, kommt es zu gelben Stellen, die sich spätestens im nächsten Frühjahr nach der Schneeschmelze zeigen. Auf den Wegen erhöht feuchtes Laub die Unfallgefahr, schnell kann es zu einer gefährlichen Rutschpartie kommen.

Das Laub muss weg - aber wie?

Beim Entfernen des Herbstlaubs sollte man am besten auf schweres Gerät verzichten: mit einer Harke oder einem Besen kann man das Laub gut zu kleinen Häufchen bringen. Auf der Wiese können Sie aber auch den Rasenmäher nutzen. Damit ist die Arbeit nicht so mühsam wie mit einer Harke. Zudem werden die Blätter gleich zerkleinert und mit dem gemähten Gras gemischt - perfekt für den Kompost.

Den Einsatz von Laubsauger und Laubbläser sollte man aber besser vermeiden. Zum einen verbrauchen sie Energie und zum anderen sind sie für Kleintiere, die sich unter den Blättern versteckt haben, eine Gefahr. Sie könnten durch das Gebläse herumgewirbelt und verletzt werden, in einem Laubsauger ist oft ein Häcksler integriert.

Es besteht Räumpflicht - der Gehweg sollte frei von Blättern sein

Für das Herbstlaub gelten die gleichen Regeln wie für Schnee und Eis im Winter: Bei Mietshäusern hat in erster Linie der Hausbesitzer die Pflicht, das Herbstlaub regelmäßig von den Gehwegen zu entfernen. Diese Pflicht kann er per Mietvertrag auf die Mieter übertragen. Er muss aber kontrollieren, ob das Laub auch tatsächlich entfernt wird. Wo das Laub tatsächlich herkommt, ist unerheblich, es spielt keine Rolle, ob das Laub von den eigenen Bäumen oder von den Bäumen des Nachbarn kommt. Hier kommt eventuell nur eine so genannte Laubrente in Betracht, wenn vom Nachbarn besonders viele Blätter herüber fallen. Dies sehen Richter aber durchaus gespalten, das Amtsgericht München ist hier beispielsweise nicht einverstanden (Az 114 C 31118/12).

Die Räumpflicht fürs Herbstlaub gilt, genau wie beim Schneeräumdienst, wochentags von 7 bis 20 Uhr und am Wochenende von 9 bis 20 Uhr. Hat sich viel Laub angesammelt sollten Mieter oder Vermieter häufiger das Laub räumen, jedoch braucht man nicht unablässig den ganzen Tag über fegen. Gleichzeitig müssen sich auch Passanten umsichtig verhalten, bei sorglosem Verhalten sind sie nicht zu Schadenersatz berechtigt. Die Richter am Landgericht Coburg wiesen eine Frau ab, die auf einem laubbedecktem Gehweg ausgerutscht war, der kurz zuvor gekehrt worden war (Az 14 O 742/07).

Bitte nicht: Hier sollten Sie das Herbstlaub nicht entsorgen

Bleibt die Frage, wohin nun mit den bunten Blättern? Hier sollten Sie das Herbstlaub jedenfalls nicht entsorgen:

  • Im Wald: Es kann ein Bußgeld kosten, wenn Sie Laub in den Wald schaffen! Es soll verhindert werden, dass die Flora von artenreichen Waldrändern mit fremdem Laub gestört wird.
  • In der Biotonne: Laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gehören die Blätter nicht in die Biotonne. Meist kann die Tonne schlicht nicht alles Laub und die ganzen übrigen Abfälle fassen. Aber auch im Restmüll sollte das Herbstlaub nicht entsorgt werden.
  • Bitte nicht verbrennen: Dies ist eine Sache der Kommune und in jeder Region anders geregelt. In den meisten Gemeinden wird das Verbrennen der Blätter aber untersagt.

Wohin kann man das Herbstlaub nun aber geben?

Sie können das Herbstlaub folgendermaßen verwenden, es kann:

auf den Kompost

Auf dem Kompost ist das Laub gut aufgehoben, am besten klein geschnitten und noch mit gemähtem Gras vermengt - so wird ein guter Dünger daraus. Aber Achtung, schauen Sie auf ein gutes Mischverhältnis, die Blätter sollten neben dem Rasenschnitt intensiv durchmischt sein mit anderen Dingen wie Pflanzenabfällen, Zweigen und Küchenabfällen. Insgesamt sollte der Kompost maximal zu 20 Prozent aus Laub bestehen, erklären die Experten der Landwirtschaftskammer. Zudem muss man schauen, dass langsam verrottendes Laub wie Walnuss-, Eichen-, Kastanien- oder Pappelblätter vorher geschreddert werden, sonst braucht Eichenlaub mehrere Jahre für die Verrottung.

für die Herstellung von Dünger genutzt werden

Häufen Sie die Blätter etwa zehn Zentimeter hoch und geben Sie etwas Komposterde darauf. So werden die Blätter nicht weggeweht und die Erde fördert das Verrotten. So entsteht Dünger, der die Pflanzen und Gehölze mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

als Pflanzenschutz dienen

Empfindlichen Pflanzen können mit einer Laubschicht vor Frost geschützt werden. Häuft man die Blätter um Sträucher und auf die Rabatte ist dort die Bodentemperatur wärmer und der Boden friert nicht so leicht. Zugleich schützt die ökologisch wertvolle Laubschicht vor dem vorzeitigen Austrocknen des Bodens, die Erde bleibt feucht. Darauf weisen die Experten der Landwirtschaftskammer hin und warnen: Die Laubschicht dürfe allerdings nicht zu dick sein, da sie sonst Fäulnisprozesse unterstütze. Im Frühling dann kann man die restlichen Blätter entfernen und kompostieren. Man kann also das Laub vom Rasen zusammen harken und auf der Rabatte wieder verteilen, wo sie wichtige Nährstoffe in den Boden einbringt.

als Winterquartier für Igel und Co herhalten

Häufen Sie in einer Gartenecke, wo es am wenigsten stört und wo auch der Wind nicht allzu sehr bläst, das Herbstlaub zu einem kleinen Berg an: Hier finden Kleintiere, etwa Igel für den Winter einen Unterschlupf und können ihren Winterschlaf halten. Aber Sie sollten die Tiere dort dann bis zum Frühjahr auch in Ruhe lassen.

als farbenfrohe Herbstdeko verwendet werden

Buntes Herbstlaub ist für stimmungsvolle Herbstdeko wie gemacht! Lassen Sie Ihre Kinder die schönsten Blätter raussuchen und basteln Sie daraus vielleicht eine Collage, ein Lesezeichen oder eine Wimpelkette fürs Kinderzimmer. Kinderleicht: Wer mag kann Platzkarten anfertigen! Wählen Sie besonders farbintensive Blätter, etwa von Ahorn oder Eiche und schreiben Sie mit goldenem oder silberfarbenem Stift die Namen darauf.

im Wertstoffhof entsorgt werden

Wer keine Verwendung hat für die übrigen Blätter, der sollte sich für die Entsorgung des Laubs an seine Gemeinde wenden, am besten direkt an den Wertstoffhof. In einigen Gegenden werden Herbstlaub und Grünabfälle kostenlos entgegen genommen.

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