Wassersprudler - eine lohnenswerte Anschaffung?

Wassersprudler - eine lohnenswerte Anschaffung?

© Adobe Stock, Jenny Sturm

Wasser ist das beste Getränk - damit die Kinder und auch die Eltern genügend trinken, sollte es immer in ausreichender Menge im Haus sein. Damit man aber nicht regelmäßig Kisten schleppen muss, schaffen sich viele Familien einen Wassersprudler an. Ob dies eine lohnenswerte Anschaffung ist und worauf man beim Kauf und bei der Nutzung achten sollte, klären wir hier.

Während die einen zu normalem Leitungswasser greifen, bevorzugen andere, meistens die Kinder, Sprudelwasser. Dafür ist ein Wassersprudler hilfreich. Dieses Gerät versetzt normales Leitungswasser mit Kohlensäure - man braucht keine Wasserflaschen mehr kaufen.

Leitungswasser versus Mineralwasser - die gesetzlichen Vorgaben sind hoch

Leitungswasser ist in Deutschland von einzigartiger Qualität, es muss gesetzlichen Vorgaben entsprechen und wird in den Wasserwerken häufig geprüft. Damit sind die Standards höher als beim Mineralwasser. Falls man unsicher ist wegen der Wasserqualität aufgrund der Rohre im Haus, sollte man grundsätzlich das Wasser immer erst eine Weile laufen lassen, bevor man es benutzt. Weiter ist ein gut gewarteter Hauptwasserfilter im Haus wichtig. Beim Wasserwerk kann man außerdem eine Wasseranalyse in Auftrag geben und erfährt die genaue Zusammensetzung.

Ein weiteres Plus: Leitungswasser ist preiswerter als gekauftes Mineralwasser, selbst wenn der Anschaffungspreis für den Sprudler, die Patronen und die Flaschen berücksichtigt werden. Es spart darüber hinaus Zeit beim Einkaufen, Kraft, da das Verladen in den Kofferraum und das Ausräumen wegfällt, Platz für das Aufbewahren der Getränkekisten und die ökologischen Ressourcen werden geschont, schließlich reduziert sich der Transport der Flaschen und das Reinigen der Mehrwegflaschen bzw. das Recyceln von Einwegflaschen. Insgesamt ermöglicht ein Wassersprudler auch eine flexiblere, individuelle Nutzung, man kann selbst bestimmen, wie viel Kohlendioxid in das Wasser soll.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Wassersprudlers achten

Die Funktionsweise eines Wassersprudlers ist simpel: Es wird frisches Leitungswasser in die Flasche eingefüllt und dann lässt man Kohlensäure aus einer kleinen Gaskartusche ins Wasser sprudeln. Diese Kartuschen gibt es mit 290 g oder 420 g, entweder mit Halbzoll-Gewinde oder mit Trapezgewinde. Wichtig ist, dass man beim Kauf darauf achtet, kein billiges Schnäppchen zu erwerben, welches aber nur mit teuren Patronen funktioniert und teure Flaschen braucht.

Im Angebot sind manchmal Wassersprudler mit ein bis zwei Flaschen, die jeweils etwa 0,6 bis 1,0 Liter fassen und dazu eine Kohlendioxidkartusche, die aus etwa 40 bis 60 Liter Leitungswasser Sprudelwasser zaubert. Dazu kann man eine zusätzliche Miet-Kartusche kaufen oder eben eine Neufüllung.

Dieses Set wird mit Kunststoffflaschen oder mit Glasflaschen angeboten. Da die Flaschen über unterschiedliche Anschlüsse verfügen, kann dann immer nur diese Art Flasche benutzt werden.

Flaschen - es gibt drei verschiedene Arten

Ob der Familie das Wasser aus dem Wassersprudler letztendlich schmeckt oder nicht, ist aber neben dem Trinkwasser auch immer abhängig von den Flaschen und der Hygiene. Es gibt drei verschiedene Arten von Flaschen:

PET-Flaschen

Die Flaschen aus Kunststoff sind meist aus PET (Polyethylenterephthalat) hergestellt. Sie sind leicht, praktisch für unterwegs und groß. Dafür sind sie oft nicht für die Reinigung in der Spülmaschine geeignet, können leicht verkratzt werden und damit können sich Keime besser festsetzen. Verkratzte Kunststoffflaschen sollte man also um der Gesundheit willen besser austauschen. Auch können über die beschädigte Oberfläche Spuren von Acetaldehyd (Ethanal) an das Wasser abgeben werden. Das ist laut dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zwar gesundheitlich unbedenklich, aber dadurch bildet sich ein unangenehmer Geruch bzw. färbt es auch auf den Geschmack ab. Diese Plastikflaschen der ersten Generation sind auch nicht so dicht, das Kohlendioxid im Wasser entweicht schneller als in Glasflaschen.

Da die Flaschen nicht in der Spülmaschine gereinigt werden können, denn die hohen Temperaturen beim Trocknen würden sie verformen, ist die Keimbelastung vor allem bei älteren Behältnissen hoch. Dies zeigten Stichproben. Mit der Zeit wird das Material auch spröde und empfindlich, weshalb die Flaschen nur bis zu einem Haltbarkeitsdatum zu nutzen sind.

PEN-Flaschen

Die Weiterentwicklung sind Kunststoffflaschen aus PEN (Polyethylennaphthalat) oder Tritan. Diese sind stabiler und geeignet für die Reinigung in der Spülmaschine. Trotzdem können auch bei diesen Flaschen Stoffe in minimaler Menge an das Wasser abgegeben werden, insbesondere bei älteren verkratzten Flaschen.

Glasflaschen

Die neuen Geräte verfügen heute meist über Glasflaschen. Sie tragen dann den Beinamen "Crystal". Diese Flaschen sind zwar schwerer beim Transport, aber vom Material werden garantiert keine Stoffe ans Wasser abgegeben. Sie lassen sich auch wirklich sorgfältig reinigen und können nicht verkratzt werden, so dass es Keime schwer haben. Deshalb sind Glasflaschen grundsätzlich besser und empfehlenswerter.

Tipps zur täglichen Benutzung

Für die tägliche Nutzung sollte die ganze Familie ein paar Regeln beachten:

  • Die Flaschen werden nur zum Ausschenken genutzt. Man trinkt nicht direkt aus der Flasche. Aromazusätze werden nur ins Glas nicht aber in die Flasche gegeben. Die Rückstände fördern sonst das Keimwachstum.
  • Man füllt nur frisches Wasser aus dem laufenden Wasserhahn ein, es sollte nicht zuvor in der Leitung gestanden haben. Das Wasser sollte dazu gut gekühlt sein, denn dadurch wird mehr Kohlendioxid im Wasser gebunden. Die Kohlensäure wirkt keimhemmend bzw. sogar keimmindernd.
  • Die befüllten Wasserflaschen sollten nicht an warmen Orten oder in der Sonne stehen. Die Flaschen gehören in den Kühlschrank.
  • Wenn die Flasche leer ist und gereinigt wurde, füllt man sie sofort wieder mit Trinkwasser und bewahrt sie im Kühlschrank auf. Man kann ruhig mehrere Flaschen nutzen, sollte aber beim Entnehmen dann die richtige Reihenfolge einhalten.
  • Das Wasser sollte nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank stehen. Stehen die Wasserflaschen zu lang herum, gießt man eher die Blumen damit und füllt danach frisches Wasser ein.
  • Werden der Sprudler und die Flaschen nicht benutzt, lässt man die Flaschen nach der Reinigung kopfüber austrocknen und lagert sie möglichst trocken und unverschlossen.
  • Es sollte kein Wasser aus haushaltsüblichen Wasserfiltern eingefüllt werden, dieses Wasser enthält weniger Mineralstoffe und ist eher belastet als Leitungswasser.
  • Die Kartuschen müssen mit lebensmittelgeeignetem Kohlendioxid aufgefüllt sein.

Hygiene - eine sorgfältige Reinigung der Flaschen ist wichtig

Die Flaschen müssen unbedingt regelmäßig gereinigt werden. Dies ist bei Glasflaschen natürlich um einiges einfacher als bei Kunststoffflaschen. Sie kommen einfach einmal die Woche in die Spülmaschine. Achtung: Die Verschlüsse nicht vergessen, sonst kann sich nach einigen Tagen ein rötlicher Biofilm auf der Deckelinnenseite bilden.

Die PET-Flaschen kann man nicht in der Spülmaschine reinigen, da sie sich verformen würden bei den heißen Temperaturen beim Trocknungsprozess. Deshalb spült man sie nach dem Gebrauch nur mit heißem Wasser, das maximal 50 Grad haben sollte, aus. Einmal die Woche können sie auch mit Spülwasser und einer weichen Bürste gründlich gereinigt werden. Manche schwören auch auf eine Reinigung mit winzig kleinen Reinigungsperlen aus Edelstahl. Diese füllt man mit Wasser und Spülmittel in die Flaschen und schüttelt sie. Andere geben etwa alle zwei, drei Wochen mal eine Tablette Gebissreiniger oder andere spezielle Reinigungstabletten in die Flasche und lassen sie einwirken, durch die enthaltene Sauerstoffbleiche wirken sie desinfizierend.

Neben den Flaschen gehören auch das Gerät, die Flaschenverschlüsse und Dichtungen regelmäßig gereinigt. Denn auch hier können sich krankheitserregende Bakterien festsetzen, wie wissenschaftliche Studien beweisen. Speziell den Bereich der Besprudelungsdüse sollte man beim Reinigen nicht vergessen.

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