Hallo Liebe Stillberaterinben!
Mein Sohn ist fast 16 Wochen alt. Seit ein paar Wochen gestaltet sich das Stillen oft schwierig. Er dockt an, trinkt, zappelt viel rum, dockt ab und weint. Dieses oft die ganze Stillmahlzeit lang. Ich habe oft vermutet, dass es Wachstumsschübe oder Entwicklungsschübe sind. Nun wird es aber gar nicht besser. Er weint manchmal schon, wenn ich ihn auf das Stillkissen lege. In der Nacht klappt es meistens gut, bis auf die letzte Nacht, da war es dann auch mal so.Neulich war es so schlimm, dass er dann mal Pre Nahrung bekommen hat, da er an der Brust nur geweint hat. Eine Saugverwirrung hat er aber glaube ich nicht, da er hin und wieder ruhig an der Brust trinkt! Ich habe schon viel ausprobiert: Stillpositionen geändert (liegen, Wiegehaltung, Seitenhaltung, etwas erhöht, im gehen) ,ihn gestillt bevor er zu großen Hunger bekommt, Bäuerchen zwischen drin gemacht... Manchmal denke ich, dass ich nicht genügend Milch habe. Andererseits nimmt er trotz sehr vielem Spucken gut zu. Nehme schon Bockshornkleekapseln und trinke viel Fenchel-Anis-Kümmel Tee zur Milchbildung. Bin mit meinem Latein am Ende und denke schon manchmal abzustillen, weil er aus dem Fläschchen viel ruhiger trinkt!
Haben Sie noch einen Rat für mich bzw woran es liegen kann?
Liebe Grüße
Trishamcfarland
von
Trishamcfarland
am 01.10.2014, 21:52
Antwort auf:
Mein Baby ist unruhig beim Stillen. Was kann ich tun?
Liebe Trishamcfarland,
kann es sein, dass Ihr Baby im Halbschlaf gut trinkt? Wenn ja, ist das sogar das typische Verhalten für ein saugverwirrtes Baby!
Am besten wendest Du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst.
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.10.2014