liebe biggi,
mein sohn ist 26 monate alt, wir stillen noch viel (13 monate voll anfangs); er mag einfach anscheinend lieber milch als essen. er isst schon, aber nur so nach geschmack, ich gebe ihm alles mögliche (kein fleisch und keine kuhmilchprodukte), immer wieder mal isst er ganz gut, aber dann wieder kaum. stillt viel. tagsüber auch immer viel zum trost, zur zeit, wenn irgendwas nicht klappt oder ähnliches, kommt er sofort "mi" (milch).
vor allem nachts fängt es an, mich zu stressen, er liegt zwar neben mir, und ich schlafe sofort wieder ein, kann mich aber nie wegdrehen und nie mehr als 2 stunden am stück durchschlafen.
ich möchte ihm nichts wegnehmen, ihn nicht enttäuschen, eigentlich still ich ihn auch noch gerne (tochter damals auch fast 3 jahre), aber es strengt mich jetzt eben so an und macht mich nervös...
wie kann ich das schlafen bei ihm verlängern? wie kann er lernen, länger am stück zu schlafen?
vielen dank!
alexandra
von
orangematilda
am 23.03.2015, 23:07
Antwort auf:
nachts häufig stillen - langzeit
Liebe alexandra,
Du könntest etwa mal überlegen, ob ihr eine stillfreie Zeit in der Nacht einführen möchtet. Das kostet zwar schon ein bisschen Nerven, und braucht deine absolute Überzeugung (sonst wirst du es nicht schaffen, klar und konsequent zu bleiben), hat aber schon vielen geholfen. Wir empfehlen dazu die Tipps von Elizabeth Pantley.
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Wichtig ist aber auch, dass du dir bewusst bist, dass du selbst auch klar sein solltest, welchen Weg du gehen möchtest. Denn du musst konsequent sein: Wenn du nein sagst, ist es nein, egal ob er tobt oder weint. Dass er so reagiert ist natürlich, und nichts Bedrohliches!
Im Übrigen ist es oft so, dass die Kinder sehr klammern und unsicher sind, wenn die Mütter nicht so recht wissen, wohin die Reise gehen soll. Sobald aber bei Mama Klarheit herrscht, kann auch das Kind sich entspannen. Will heißen: Sorge dich nicht, entscheide!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.03.2015