Hallo,
meine kleine ist jetzt 17 Tage alt. Wir haben mehrere "Problemchen".
1. Sie "nuckelt" immer nur so ca. 10 min bis 15 min und somit muss ich ziemlich oft stillen...denn futtern tut sie viel oder halt oft..ich bin mir halt nicht sicher ob wirklich genug milch da ist...kann man das eigentlich irgendwie nachvollziehen...ich denke nicht außer halt durch wiegen des babys ob es zunimmt...richig? Ich bin mir wirklich nicht sicher ob sie genügend essen bekommt...was wären denn die anzeichen das man zufüttern muss?
2. Ich weiß auch das die Verdauung erst richtig in Schwung kommen muss...aber...sie hat wirklich nach fast jedem Essen die Windel voll und es ist auch fast immer noch Durchfall...und ich denke ich kann das unterscheiden da es min. auch einmal am Tag vorkommt das der Stuhlgang fester ist...sie hat auch fast immer beim Essen oder nach dem Essen Blähungen. Aber Zwieblen, Kohl, Knobi oder zu scharfes Essen nehm ich gar nicht zu mir (weil ich es selber auch alles gar nicht mag). Ich esse viel Gemüse und Obst, essen Brot und viel Geflügel mein Laster ist Cola.
Ist denn auch wirklich flüssiger Stuhlgang nach fast jedem Essen auch jetzt "noch" normal? Und was wäre eigentlich eine gesunde Dauer was eine "Stillsitzung" angeht? LG und schonmal DANKE DANKE DANKE
Yvonne
von
yvonne197878
am 24.08.2015, 14:56
Antwort auf:
Genug Milch? Durchfall...
Liebe Yvonne,
ein etwa drei Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat!
Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will.
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Wie gedeiht dein Baby denn bisher?
Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes
Baby:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist,
kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt
aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später
sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro
Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein.
Der Stuhl eines voll gestillten Babys ist eher dünnflüssig, variiert in der Farbe zwischen gelb, gelblich grün bis braun und es finden sich kleine "Körnchen" drin. Eine gute Beschreibung ist auch "wie gelber Hüttenkäse nur flüssiger". So lange dein Kind gut gedeiht, ist das Aussehen des Stuhls jedoch absolut nicht von Bedeutung. An der Luft verfärbt sich Muttermilchstuhl gerne grün, so dass die Windel oft grün aussieht, wenn nicht unmittelbar sofort nach der Darmentleerung gewickelt wird.
Wenn Du sehr beunruhigt bist, dann lass deinen Kinderarzt eine Windel ansehen, aber ich denke, dass auch da alles ok ist :-).
Ich kann dir gerne empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem wirst Du sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie dein kleines Menschlein.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.08.2015