Hallo liebe Biggi!
Mein Sohn wird im Juli 2 Jahre alt. Ich stille ihn tagsüber zum Einschlafen, auch abends und in der Nacht..wobei ich das Gefühl habe, dass er die meiste Zeit nur nuckelt. Er will die Brust auch zum trösten und reagiert sehr wütend, wenn ich ihn nicht lasse. Dies ist auch mein größtes Problem. Er ist sehr willenstark und fängt auch an zu hauen und beißen, wenn ich die Brust verweigere. Wir haben schon versucht das Stillen auszuschleichen bzw. Einschlafstillen zu lösen. Auch räumliches Abstillen blieb ohne Erfolg. Er wird so wütend, dass er sich selbst schlägt und/oder den Kopf an Boden oder Möbel knallt. Wir lassen ihn nie mit seinen Gefühlen alleine und stehen ihm auch bei. Er kennt nkchts anderes. Schnuller und Flasche w0ollte er nie-fliegt durch die Luft. Nun bin ich aber im 6.Monat schwanger, leide an Übelkeit und Erbrechen und kann einfach nicht mehr. Ich spiele mit dem Gedanken radikal abzustillen, also eine Nacht zu verreisen. Ich kann ihn nicht weinen hören. Würde jedes Mal wieder nachgeben. Schon zu oft bin ich gescheitert. Was hältst du davon? Mein Sohn ist so stur und ich habe Vieles schon über mehrere Wochen versucht.
Bin den Tränen nahe, weil ich weiß, dass es schlimm wird für ihn, doch ich gehe psychisch und körperlich an meine Grenzen und hab jedes Mal Angst, dass er mir wieder in die Brust beißt. Es fühlt sich nicht mehr gut an.
Hast du Tipps. Ich beschäftige mich so viel mit Stillen, lese viel darüber, aber ich bin nun ratlos. Mein Mann steht mir immer bei und ist bei allen Versuchen voll dabei gewesen.
Vielen Dank vorab
Liebe Grüße
von
Katie.g92
am 30.04.2024, 12:13
Antwort auf:
Abstillen
Liebe Katie.g92!
Steh das gemeinsam mit deinem Sohn durch, auch wenn er tobt und weint, denn so entziehst du ihm nicht nur die Brust, sondern dein Kind fühlt sich ganz verlassen.
Dein Kind braucht deine Klarheit und Sicherheit und muss sich an die orientieren können!
Solange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass du weniger oder gar nicht mehr stillen möchtest, wird dein Kind das spüren.
Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit.
Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Es ist nicht schlimm, wenn du jetzt deinem Kind noch eine Frist gewährst, wenn es für dich okay ist. Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Wenigerstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch weniger stillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung.
Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Wichtig ist nun, dass ihm zum einen wirklich miteinander redet und du deinem Kind klar erklärst und sagst, was du willst und was du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Dein Sohn wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Kleiner ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihm und sei du ruhig und klar, so dass er sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in seiner Nähe und versicherst ihm, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald er sich etwas beruhigt hat.
Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es...
Ich würde mich freuen, wenn du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht.
Liebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.04.2024
Antwort auf:
Abstillen
Hallo Biggi, vielen Dank für deine Worte.
Ich hab jetzt begonnen tagsüber abzustillen und man glaubt es kaum, es gab gar keine einzige Träne, nicht mal ein beleidigt sein. Er hat es verstanden. Ich hab ihm erzählt, dass wir von nun an nur noch abends stillen.
Das passt ihm. Der Mittagsschlaf findet zwar noch im Auto statt und ich versuche gewissen Situationen auszuweichen, in denen er die Brust verlangen könnte, aber er ist zufrieden und lässt sich sofort ablenken.
Danke dir. Nächste Woche werde ich den Tagschlaf wieder im Bett anstreben und erst danach die Nacht ohne Brust in Angriff nehmen.
Keine Ahnung woe ich nur mit dem Gedanken spielen konnte, radikal abzustillen und es meinem Mann zu überlassen.
Ich bin mir nun so sicher und deshalb klappt es. Hätte ich nie gedacht.
LG
von
Katie.g92
am 02.05.2024, 21:03
Antwort auf:
Abstillen
Hallo Biggi, vielen Dank für deine Worte.
Ich hab jetzt begonnen tagsüber abzustillen und man glaubt es kaum, es gab gar keine einzige Träne, nicht mal ein beleidigt sein. Er hat es verstanden. Ich hab ihm erzählt, dass wir von nun an nur noch abends stillen.
Das passt ihm. Der Mittagsschlaf findet zwar noch im Auto statt und ich versuche gewissen Situationen auszuweichen, in denen er die Brust verlangen könnte, aber er ist zufrieden und lässt sich sofort ablenken.
Danke dir. Nächste Woche werde ich den Tagschlaf wieder im Bett anstreben und erst danach die Nacht ohne Brust in Angriff nehmen.
Keine Ahnung woe ich nur mit dem Gedanken spielen konnte, radikal abzustillen und es meinem Mann zu überlassen.
Ich bin mir nun so sicher und deshalb klappt es. Hätte ich nie gedacht.
LG
von
Katie.g92
am 02.05.2024, 21:24