Frage: Mittagessen und zwischendurch

Hallo, ich möchte unsere Tochter (14 Monate) von den Gläschen weg bekommen und selber kochen. Ich habe diesen Versuch schon mal gestartet, jedoch endete der mit großen Bauchschmerzen. Irgendwas muss ich falsch gemacht haben. Nun, bin ich mir unsicher was ich kochen kann und was die Kleine essen darf bzw. kann. Des weitern mag unsere Maus super gerne Banane aber den Apfel lässt sie liegen, genauso Trauben, Gurken und Paprika. Was kann ich ihr geben? Gibt es Kochrezept, die ich nachkochen kann (Internetseiten, Bücher)? Was kann ich ihr zwischendurch geben, außer Banane, Kekse, Brezel, Brötchen? Des weiteren mag sie im Moment kein Brot essen, weder mit Streichwurst oder Käse. Gibt es Alternativen fürs Abendessen? Es tut mir leid, das ich sooo viele Fragen habe, aber es ist mein erstes Kind ;o) Vielen Dank im Voraus. LG

von Maries_Mama am 11.03.2014, 13:31



Antwort auf: Mittagessen und zwischendurch

Hallo Maries_Mama warum deine Kleine Bauchschmerzen von selbst gekochtem Essen bekommt, kann ich dir leider auch nicht sagen... Bleibe noch ein klein wenig bei den bewährten, von deinem Kind gerne gegessenen Breien im Gläschen. Diese bekannten Breie geben deiner Tochter eine Basis mit deren Hilfe du ganz schnell auf selbst gekochtes Essen umstellen kannst. Den bekannten Brei aus dem Gläschen (eine kleine Menge davon) gibst du auf einen hübschen, nicht zu großen Teller. Beim gemeinsamen Mittagsmahl gibst du deiner Tochter von deinem Essen etwas ab und zusätzlich gibst du auf den Teller mundgerecht portionierte weiche, gegarte Stückchen Kartoffeln, Gemüse, Nudeln u.v.m. Lass deine Kleine selber essen und füttere ihr den Brei. Zeig ihr ruhig auch, wie sie selbst mit dem Löffel essen kann - das klappt manchmal schon ganz gut. DIe Breie aus dem Gläschen kannst du bald weg lassen. Auch Brotstückchen richtest du in ähnlicher Weise. Die Stückchen sollten gerade so groß sein, dass sie mit einem Happen in den Mund befördert werden können. Die weiche Konsistenz kann mit den Kauleisten und dem Gaumen zerdrückt werden. Apfel kannst du fein reiben und als rohen Brei füttern. Das erhöht die Akzeptanz. Reife Birne kannst du mit der Gabel zerdrücken und füttern oder als Stückchen geben. Welche Obstsorten magst du besonders gerne? Esst diese zusammen von einem hübsch angerichteten Teller. oder lass sie direkt bei dir abbeissen, daran lecken, daran riechen. All das sind erste Annäherungen an neue Essgenüsse. Auch Gemüse kannst du auf vielerlei Arten anbieten. Beim Mittagessen ist es vorteilhaft breiige Speisen mit festeren Konsistenzen im Duett anzubieten. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. MIt dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! dazu: Erbsensosse/suppe TK-Erbsen in leicht gesalzenem Wasser kochen. Nach dem Kochen pürieren und anschliessend noch mal durch ein Haarsieb streichen. Mit Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, ganz wenig Salz) - Toll! Erstens knallgrün, zweitens lecker, und in kleinen Mengen auch gut verdaulich. Die blähenden Häutchen sind entfernt. Daneben Fleischbrei aus dem Gläschen. Eine Komposition aus dreierlei Farben - das ist optisch sehr ansprechend. Es geht bei der Einführung zur Familienkost zunächst vor allem darum, gemeinsame Mahlzeiten am reichhaltig gedeckten Tisch zusammen einzunehmen. Das gemeinsame Mahl inspiriert zum Nachahmen. Davon profitieren die Kleinsten stark. Das Essen darf gewürzt sein. Schaffe ganz viel Routine und achte auch vermehrt auf das Erlebnis einer gemeinsam eingenommenen Mahlzeit. Essen ist mehr als nur das Stillen von Hunger. Es sind auch kulturelle Erfahrungen, die sich mittels der Erfahrungen am Esstisch manifestieren. Essen ist ein Erlebnis, das mit allen Sinnen erfahren werden sollte. Ein reichhaltig gedeckter Tisch weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Das soziale Lernen basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr eure Kleine bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte sie dem nacheifern. Rezept für Grießbrei: 200g Kuhmilch (bzw Halbmilch - je nach Alter)) 20g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen 1 -2 EL Obstmus dazu Die gesteigerte Form sind Schnitten: Sie sind ein Kompromiss zwischen breiig und fest. 125g Kuhmilch 25-30g Weichweizengrieß oder Maisgrieß (Polenta) Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, Rauten schneiden, etwas Butter dazugeben, evtl etwas süßen. Biete ihr schliesslich auch Obst in vielerlei Variationen an: roh oder gekocht, geraspelt oder zerdrückt, gerieben oder stückig. Kartoffelgratin 500g Kartoffeln 225g Sahne Öl für die Form Salz Pfeffer Paprika (edelsüß) frisch geriebene Muskatnuss Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack. sodass alles gut bedeckt ist. Ca 30-40g pro Person Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen. Auflaufform mit Öl auspinseln. Kartoffeln waschen, schälen, in feine (weniger als 1mm) Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann. Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Aber die garen auch so durch und trocknen nicht aus. Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig. Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein. Garprobe: Mit der Gabel reinpieksen und schauen ob die Karoffeln weich genug sind. Kartoffeln mit Sour Cream oder Quark? Eine Sour Cream lässt sich aus einer Mischung von Frischkäse und Schmand herstellen, die nach Geschmack noch mit Salz und Kräutern abgeschmeckt werden kann. Gebratenes Brot Toastbrotscheiben in Butter von beiden Seiten leicht anbraten und leicht salzen. Ein himmlischer Genuss. Mit Gemüse/Rohkost/Milch/ etc kombinieren. Nasi Goreng Entsprechende Menge Basmati Reis kochen. Lauch, Möhre, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und geschälte rote Paprika werden in Kokosfett (geht auch anderes) leicht angebraten und gedünstet. Tofu in Stücke schneiden und mit Sojasosse marinieren. Ebenfalls anbraten. Geht auch ohne die Sojasosse, dann aber salzen und braten. ca 4-6 Portionen: 2 mittelgrosse Möhren 1 Stange Lauch 1 Zwiebel 2 Zehen Knoblauch ein Stück Ingwer in der Größe etwa einer Daumenkuppe 1 rote Paprika, roh geschält alles waschen und kleinschneiden. Ingwer schälen und kleinschneiden. Die Möhre rasple ich manchmal. Im Fett anbraten, salzen und Paprikapulver dazu, eine Prise Zucker. Garen. Kokosfett oder ein anderes Fett oder Öl, nur kein Olivenöl wegen des Geschmacks zum Braten verwenden. Dazu Eier aufschlagen und luftig rühren. In einer Pfanne das Rührei ausbacken und in Streifen schneiden, untermischen. Weil das Originalrezept möglicherweise wegen dem Ingwer nicht ganz für ganz ganz kleine Kinder geeignet ist - Geschmacksache eben - habe ich seinerzeit auch diese Rezept abgewandelt: Basmatireis ca 10 min einweichen. Abspülen, in Salzwasser garen. Zwischenzeitlich ca 1/2 Stange Lauch längs halbieren und gut waschen und in dünne Ringe schneiden, eine mittelgroße Möhre schrubben, schälen, waschen, auf der groben Reibe raspeln. 1/2 Knoblauchzehe vom Keim befreien, klein schneiden. Das Gemüse in 1 EL Olivenöl und wenig Wasser garen, das Wasser sollte während dem Garen leicht verdunsten. Salzen, zuckern. Garen, bis das Gemüse gut weich ist. Den fertig gekochten Reis mit Butter vermischen. Gemüse und Reis vermischen. Dazu mit Sahne gestrecktes Rührei - ebenfalls in Streifen geschnitten. Die Reismenge kannst du individuell anpassen - einfach mehr oder weniger Reis mit dem Gemüse vermischen. Wem´s zu fad schmeckt, der kann mit Sojasosse würzen. Fliegenpilzpizza: Hier zunächst ein supereinfaches, schmackhaftes Pizzateigrezept mit Gelinggarantie: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Biete Obst auch in vielerlei Variationen an: roh oder gekocht, geraspelt oder zerdrückt, gerieben oder stückig. Erwärme Bananenscheibchen in einer Teflonpfanne. Nach dem Auskühlen und noch lauwarm - himmlisch. Apple Crumble www.conni.de Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 12.03.2014



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