Guten Tag,
Sie erwähnen häufig in Ihren Antworten auf die verschiedenen Fragen, dass Brot für Babys nicht gut geeignet ist, da es viel Salz enthält. Gilt es für alles Brot oder tatsächlich nur die Sorten, die Salz enthalten? Wie ist es zum Beispiel mit Matzen, also dem ungesäuerten Brot, das nur aus Wasser und Mehl besteht? Ab wann dürfte ein Baby das essen? Meine Tochter hat etwa ab 9 Monaten das regelmäßig als kleine Stückchen bekommen, und es ist bis heute eine ihrer Lieblingsleckereien.
Jetzt ist meine Tochter 22 Monate alt, und ich habe noch eine aktuellere Frage zu ihrer Ernährung. Sie trinkt sehr gerne verdünnten Saft. Ich verdünne es extra sehr, damit es nicht zu viel wird (1:3 oder 1:4). Trotzdem würde sie am liebsten sehr viel davon trinken, wenn man sie lässt, können es schon mehr als 2 volle Gläser werden innerhalb von einer halben Stunde, also fast 500 ml. Ich gebe ihr deshalb nur sehr selten Saft, meist nur 1-2 Mal im Monat, damit ich mir einfach das Geschreie nach mehr erspare. Sie trinkt ja auch wunderbar Wasser, ungesüßten Tee oder Milch, und das in vernünftigeren Mengen.
Sie scheint aber keinerlei Beschwerden zu haben, außer dass sie öfters mal aufs Klo muss verständlicherweise.
Was meinen Sie, wie viel Saft darf sie denn trinken, auf einmal und auch während eines Monats? Und denken Sie, es kann ihr schaden, wenn sie so viel auf einmal trinkt?
Vielen Dank für Ihre Antworten!
von
Ivdazo
am 18.05.2017, 15:38
Antwort auf:
Ab wann Matzen?
Liebe „Ivdazo“,
Sie haben absolut Recht der Grund warum zu früh von Brot abgeraten wird, ist das Salz im Brotteig und natürlich auch die Konsistenz.
Allgemeine Empfehlungen zur Säuglingsernährung sehen den langsamen Übergang zu Brot-Milch-Mahlzeiten deshalb erst ab dem 10. Monat vor.
Es gibt Eltern die Backen ein salzfreies/armes Brot für Ihr Baby selbst. Matzen könnten auch eine Alternative sein, wenn es vielleicht für einige Kinder auch zu hart sein könnte.
Besser geeignet sind im ersten Lebensjahr "babygerechte" Knabberprodukte (aus dem Babyregal).
Produkte für Säuglinge und Kleinkinder unterliegen strengen gesetzlichen Vorgaben, die durch die Diätverordnung geregelt sind. Für speziell für Babys und Kinder hergestellte Speisen gelten höhere Qualitätsansprüche als für anderen Lebensmittel, besonders im Hinblick auf möglicher Rückstände und Schadstoffe. Außerdem sind kindgerechte Knabberprodukte auf ihre Kaufähigkeit geprüft, sie lösen sich sehr schön auf.
Mit Übergang auf die Familienkost ab dem 10. Monat, so wie Sie es damals angeboten haben, wäre Matzen aber sicher eine gute Ergänzung im Speisplan. Davor würde ich bezogen auf die doch sehr harte Konsistenz und der unbekannten Qualität des Produktes abraten.
Nun zum Trinken:
Im Alter Ihrer Kleinen werden etwa 600ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. der Milch aus der Tasse) empfohlen. Es gibt Kinder, die schaffen kaum die Hälfte oder noch weniger und andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc.
Wasser und ungesüßte Tees sind perfekte Durstlöscher und sollten die erste Wahl sein. Jeden Tag ein Glas sehr dünne Saftschorle ist mit fast 2 Jahren, aber auch in Ordnung. Hier gibt es keine Empfehlungen oder Mengenvorgaben. Das ist eher mein Bauchgefühl. Vielleicht verliert sich über die Regelmäßigkeit der Gabe einer Schorle, auch der unkontrollierte „Jieper“ auf dieses Getränk.
Probieren Sie es aus!
Achten Sie einfach darauf, dass Ihre Kleine nicht zu viel trinkt. Bedenken Sie zu viel Flüssigkeit füllt den Magen und bremst so den Hunger. Geben Sie Ihrem Mädchen lieber nach dem Essen etwas zum Trinken. Davor nur ein paar Schlucke.
Sommerliche Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 19.05.2017