Hallo.
Ich hab leider ein Problem. Ich fühle mich etwas hilflos und weis es nicht so recht zu deuten. Ich fang mal vorne an. Nach der Geburt hatte ich mila (heute 7 wochen alt) kurz im arm. Sie wurde mir aber dann zur u1 weggenommen und bei mir haben sie angefangen zu nähen. Das hat etwa eine Stunde gedauert da hatte ich sie nicht. Hab sie nur im Hintergrund schreien gehört ( wenn ich daran denke fang ich an zu weinen) danach hatte ich sie zum ersten anlegen. Keiner hat mir gezeigt wie es geht, nur halten sie sie mal an die Brust, wurde mir gesagt. Im Zimmer durfte chris (mein freund) dann etwa eine halbe Stunde bleiben und musste dann nach Hause. Mila hat im beistellbett geschlafen und ich hab neben ihr geschlafen. Hatte sie zum bonding also nicht allzu lange. Am nächsten Tag hatte ich sie zum stillen auf den arm und hab sie dann immer gleich ins Bett gelegt. Das ging bestimmt ein bis 2 Wochen so. Stillen hinlegen schlafen. Wickeln stillen schlafen. Mittlerweile bereue ich es, das ich nicht oft mit ihr gekuschelt habe. Mich belastet es. Hab manchmal das Gefühl keine richtige Bindung zu ihr zu haben. Manchmal ärgert es mich auch sehr, das sie immer dann Hunger hat wenn wir essen. Obwohl sie eine Stunde vorher sehr lange gestillt wurde. Auch ist es anstrengend das ich sie stille, sie abdockt (schläft nicht) und nach 15-25 Minuten schon wieder was will. Und dann ist wenn ich Glück hab endlich mal Ruhe. Ich weis ich hab ein braves kind, das nachts gut schläft, das zunimmt und auch so nicht ständig am schreien ist. Obwohl ich sie eigentlich nur mit der Brust ruhig stellen kann wenn sie schreit. Das belastet mich auch. Ich weis, das ein Kind versorgen nicht leicht ist. Aber es muss doch noch einen anderen weg geben als meine Brust. Schnuller nimmt sie sogut wie nicht. Sie will meine Brust. Manchmal Überlege ich mir abzustillen, weil mich das Dauer gestille abends über fordert. Ich geben ab und zu Tee um eine Pause zu haben. Blähungen quälen sie auch. Lefax hilft nur bedingt. Globuli auch. Fliegergriff und bauchmassieren bringen nur kurze Beruhigung. Haben eine wippe gekauft , da funktioniert zumindest das große Geschäft sehr gut. Ich weis ich sollte echt nicht jammern aber fühle mich so machtlos mit vielem. Aber alle sagen mir: was willst du denn, hast doch ein ganz tolles Kind! :( könnte es sein das ich eine Depression habe? Was soll ich machen, damit ich zu meiner Tochter ein bessere Bindung aufbaue und es ihr und mir besser geht?
Liebe grüße
von
Sandta92
am 27.07.2014, 19:59
Antwort auf:
Depression?
Noch zur Ergänzung: diese Gedanken sind nur phasenweise alle paar Tage. Also nicht ständig.
von
Sandta92
am 27.07.2014, 20:38
Antwort auf:
Depression?
Zwecks Depression ja oder nein kann ich dir leider nicht weiterhelfen,
Aber zwecks Bonding hab ich ein Tipp für dich.
Mein Kleiner (inzwischen 15,5 Monate alt) wurde aufgrund Infektion duech grünem Fruchtwasser 4 Tage auf die Intensivstation der KiKlinik gelegt, dadurch fehlte ihm und mir auch die Bindung zueinander.
Meine Hebamme schlug zu Hause folgendes vor und das uns beiden super geholfen:
Mach das Schlafzimmer schön warm und stell dir Essen und Trinken ans Bett.
Dann legst du dich mit deiner Tochter gemeinsam ins Bett. Sie nur mit Windel an und du mit nacktem Oberkörper. Und das einfach mal den ganzen Tag. Kuscheln, Schmusen... . Hat mir sehr geholfen die fehlende Nähe nach der Geburt wieder aufzubauen.
Wünsche dir alles Gute!
Mitglied inaktiv - 27.07.2014, 21:50
Antwort auf:
Depression?
Oh danke das werde ich auf jeden Fall versuchen. Da mein Freund noch zuhause ist kann er uns umsorgen ;) hoffe das ich dadurch schnell die Bindung aufbauen kann. Ich bin Erzieherin und weis wie wichtig eine gute Bindung ist. Deswegen ist es mir wichtig das wir ein sicheres Band haben und ich ihr ein "starker Fels in der Brandung" bin. :)
von
Sandta92
am 27.07.2014, 22:56
Antwort auf:
Depression?
Bist du das erste Mal Mutter?
Ich denke dann bist du einfach noch dabei Mutter zu werden und musst noch rein wachsen. Durch das Baby bist du nicht mehr nur für dich allein verantwortlich, du bist auch für dieses zarte Wesen verantwortlich. Damit muss man erst mal fertig werden :-). Diese Abhängigkeit von dir ist anstrengend, aber auch ungeheuer erhebend, finde ich. Du kannst stolz auf dich sein, du bist für dieses kleine Wesen die Welt und tust alles, um es zu hegen und zu pflegen.
Vielleicht bist du ein Mensch, der zu viel nachdenkt. Genieße das hier und jetzt und wenn du denkst, du hast in den ersten Wochen zu wenig geschmust, dann schmus jetzt mit ihr um so mehr! :-)
Aber nichtsdestotrotz, falls diese Unsicherheiten und schlechte Gedanken überhand nehmen, dann sprich mit jemanden drüber, auch professionelle Hilfe ist nichts wovor du Angst haben musst. Es gibt jedenfalls für alle Belange Hilfe und grad bei Wochenbettdepression bekommt man die schnell.
Ich weiß wovon ich rede. Hatte eine Wochenbettdepri und in diesem Zusammenhang natürlich auch massive Probleme mich einfach auf die Bedürfnisse meines Kindes einzulassen. Hatte auch zudem ne Geburt mit der ich lange gehadert habe. Während der Depression hab ich mich zwar immer aufopferungsvoll um meinen Sohn gekümmert, aber ich hatte auch immer den Kopf voller Gedanken. Mach ich es richtig, warum kriegt er jetzt Hunger. Das hat mir das Leben ungeheuer schwer gemacht. Zumal ich mich auch Zuhause verkrochen hab und keine Gruppen wie Pekip oder Stillcafés o.ä. besucht hab und somit gar nicht sah, dass andere Neu-Mamis sogut wie die gleichen Ängste, Sorgen und Problemchen hatten. Alles lief mit der Zeit dann gut, Therapie und mein wunderbarer Sohn heilten alle Unsicherheiten und ab ca. 6 Monate konnte ich erstmals so richtig uneingeschränkt das Muttersein genießen. Aber der Weg war nicht leicht und ich hätte so gern diese Unbeschwertheit von Anfang an gehabt.
Nun bin ich seit 14 Wochen zweifache Mama. Und was soll ich sagen: es klappt alles :-). Vor allem auch deswegen, weil ich mich auf meine Tochter einlassen kann. Ich weiß, dass ich ein gutes Bauchgefühl habe und höre darauf. Stillen, beim Großen mit vielen Unsicherheiten und frühem Zufüttern verbunden, klappt bei der Kleinen, als hätte ich nie was anderes gemacht. Ich hatte auch Schiss, dass sie immer nur mich brauchen wird, weil sie ganz typisches Clusterstillen an den Tag legt. Hat sie sich aber vollge"soffen" :-), dann hat sie lange Schlafphasen. Nachts seit 2 Wochen teils bis zu 10h. Meist so 6h. Anfangs dachte ich, oje, was kann ich machen, dass sie tagsüber nicht sooft kommt. Dann hab ich zum einen einfach meinen Frieden damit gemacht (wer nachts schläft, braucht tagsüber ja seine Kalorien ;-) ) und zum anderen hat sie ein paar Wochen später ihren Daumen entdeckt und nuckelt sich nun meist selbst in den Schlaf. Aber auch wenn sie das nicht tun würde, würde ich das hinnehmen. Man vergeudet zuviel Energie damit, sich das anders zu wünschen. Die Mäuse brauchen uns und im ersten Jahr kann man kein Kind verwöhnen. Da ist man dafür da dessen Bedürfnisse zu befriedigen. Und gibt es anstrengende Phasen, lass dir gesagt sein: es ist nur ein Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur ein Phase. ;-) Müttermantra.
Ich wünsche dir alles Gute! Und bin gespannt, was Frau Höfel schreibt.
LG
von
Primelchen79
am 28.07.2014, 07:06
Antwort auf:
Depression?
Musste heute noch mal zum Frauenarzt und hab ihn drauf angesprochen und ihm alles erzählt. Er hat gemeint es scheint evtl eine depression zu sein. Aber da ich einen Partner habe der voll und ganz zu uns steht , verschreibt er mir nichts. Da ich noch sehr viele Tage hab an denen es mir richtig gut geht. Ich soll sofort mit meinem Partner oder freunden über Ängste sprechen. Er denkt ich schaffe es ohne medis. Wenn es aber nicht geht, soll ich wieder kommen und dann bekomm ich was ...
Haben sie noch ein paar Tipps, außer viel reden, immer wieder selbst sagen das alles gut ist. Und das bonding? Liebe gruse
von
Sandta92
am 28.07.2014, 09:58
Antwort auf:
Depression?
Ich geb noch mal meinen Senf dazu... :-)
Ganz ehrlich, nur auf den FA würde ich mich bei ner Depressionssdiagnose nicht verlassen und schon gar nicht ohne professionelle (Psychiaterin und Psychotherapeutin bei mir) Einschätzung mit Medikamenten anfangen. Ich hab es auch ohne Medis geschafft, hatte aber ne Psychotherapie und anfangs drei Monate durch ne Mütterpflegerin Hilfe und persönliche Gespräche. Das hat bei mir geholfen. Sie sah mich ja stundenlang tagsüber mit dem Kind zusammen und bestärkte mich in meinem Tun und darin, dass mein Bauchgefühl stimmt.
Sich positive Gedanken zu machen und in sich vertrauen, das ist wichtig. Sich einreden, dass alles gut ist funktioniert dagegen nur, wenn du das auch fühlst.
Wichtig auch, wie ich schon schrieb, Kontakt mit anderen Jungmuttis pflegen. Da verlieren eigene Probleme oftmals an Gewicht, weil man merkt: Babys sind einfach so, andere haben die gleiche Fragen und Probleme. :-)
Und zum Bonding: eine gute Bindung entsteht nicht allein in den ersten Stunden nach Geburt, sie ist das Ergebnis dessen, wie einfühlsam und direkt du auf dein Kind eingehst. Wie sagt Dr. Posth (entwicklungsforum) immer, es ist wie ein Konto, bei hoher Einzahlung übersteht man auch mal kleinere Täler. So oder so ähnlich. Gib deinem Kind bedingungslose Liebe und ihr werdet ein starke Bindung haben.
Und, wie gesagt, schmuse halt jetzt umso mehr mit deinem Kind. Wird dir auch gut tun!
GlG!
von
Primelchen79
am 28.07.2014, 11:52
Antwort auf:
Depression?
Du hast total recht. Hab nochmal lange mit meiner Hebamme geredet. Und sie schätzt mich nicht so ein, als hätte ich eine depression. Sie hat mir Homöopathische mittel empfohlen. Außerdem soll ich einen Termin bei der Psychotherapeutin machen. Die hat gut 3 Monate Wartezeit. Wenn ich ihn nicht mehr brauhc dann kann ich ihn absagen. Aber wenn es schlimmer wird hab ich wenigstens nen Termin. Sie denkt ich bin über fordert und fordere durch meinen Beruf zu viel von uns. Weis halt wie es "optimal" laufen sollte und setze mich damit etwas unter Druck. Ich soll versuchen weniger nachzudenken und uns einfach vertrauen. Leichter gesagt wie getan. Auch denkt sie das mir das monotone zu schaffen macht. Das hatte ich in meinem leben nie. Vorher hatte ich jeden Tag was neues. Deswegen ist es eine mega Umstellung.
Sie hat mir auch so noch ein paar Tipps zur Entlastung und zur abwechslung gegeben ohne die kleine zu überfordern Denke die sind hilfreich :) ich versuche mein Glück. Hab zum Glück viele in meinem Umfeld die mir helfen und für uns als Familie da sind.
von
Sandta92
am 28.07.2014, 12:39