Frage:
Habe ich eine Wochenbett Depression
Hallo ich habe meine 4 Tochter am 1.12.18 entbunden und kämpfe immer noch mit der Geburt die für mich sehr traumatisch war wie auch die Schwangerschaft an sich.Ich hatte mich sehr gefreut schwanger zu sein aber ich nahm fast alle Komplikationen mit die es nur gab und auch meine 4Tochter (meine 2 Tochter hat den selben Herzfehler der operiert wurde)sollte mit einem angeborenem Herzfehler zur Welt kommen.ich musste eingeleitet werden da die Versorgung der kleinen nicht mehr optimal war und da fing der Horror an,obwohl ihr Herzfehler bekannt war wurde mit cyotec über 2 Tage eingeleitet und es ging nicht voran außer das die Herztöne unter den Wehen immer schlechter wurden und ich so schlimme wehen hatte wie noch bei keinem Kind.Die Hebamme nahm mich nicht wirklich ernst so das ich zum Schluss mein Kind in Jeans und Tshirt bekommen musste da sie immer wieder sagte "mit solchen wehen bekommt man kein Kind".Es waren noch zu viele Sachen die ich nicht einmal alle aufzählen kann da ich immer eine Angst verspüre wenn ich an die Geburt denke.Auch das Wochenbett war Horror da wir Umgezogen sind und meine kleine immer wieder blaue Lippen bekahm und kaum zu nahm.
Meine Hebamme ist eigentlich eine Freundin von mir aber ich schäme mich ihr zu sagen wie schlecht ich mich fühle.ich weine ohne Grund ,bin anders meinen anderen Kindern gegenüber geworden aber gleichzeitig habe ich so Angst um alle doch sobald ich unter Freunden bin gebe ich mich unbewusst als glückliche Mama die ich auch sein will aber nicht kann.Mein Mann hat absolut kein Verständnis für mich und ich weiß einfach nicht wirklich weiter.Kann man noch von einer Wochenbett Depression reden?
von
Anka345
am 05.02.2019, 22:54
Antwort auf:
Habe ich eine Wochenbett Depression
Liebe Anka,
vielleicht haben Sie noch keine Depression, aber es kann sein, dass Sie darauf zusteuern!
Wenn Sie nicht mit der Hebamme reden können (ist Sie dann wirklich eine Freundin?), dann muss Hilfe von woanders her kommen!
Bitte wenden Sie sich an die Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder dem Sozialdienst der Kath. Frauen. Ja, auch nach der Geburt!
Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihr Anliegen nimmt, Raum für Ihre Erfahrungen und Ihre Gedanken schafft! Und Hilfen im Gepäck hat!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 06.02.2019
Antwort auf:
Habe ich eine Wochenbett Depression
Ich bezweifle, dass Dir Frau Höfel über's Internet eine Depression bescheinigen oder ausschließen kann.
Es klingt aber auf jeden Fall wirklich nicht gut bei Dir. Du brauchst Hilfe.
Wende Dich an Deinen Arzt, versuche eine Haushaltshilfe zu bekommen. Eine Überweisung zum Facharzt, wenn Du Depression vermutest. Du willst Doch Hilfe, hol sie Dir. Und sei ehrlich zu deiner Freundin/Hebamme. Nur so kann man dir helfen. Du musst ja nicht jedem auf die Nase binden, dass Du diesmal mehr Probleme hast, aber mit zwei herzkranken Kindern und dann auch noch zwei weitere. Das ist sicherlich nicht einfach und da ist es keine Schande Hilfe anzunehmen. Trau Dich. Sei ehrlich. Hol Dir die Hilfe, die Du brauchst. Egal ob da dann "Wochenbettdepression" als Label dransteht oder nicht.
Alles Gute!
von
basis
am 06.02.2019, 08:57
Antwort auf:
Habe ich eine Wochenbett Depression
Liebe Anka345,
ich hoffe es ist okay, wenn ich auch antworte, obwohl ich nicht Frau Höfel bin.
Dein Geschriebenes hat mich sehr berührt und es tut mir leid, dass du eine solche Geburt erleben musstest! Du hast Recht, sie wäre wohl für die meisten Frauen traumatisch gewesen. Man kann über das Internet keine Diagnosen stellen, ob es Wochenbettdepression (zeitlich noch länger möglich) oder eine Posttraumatische Belastungsstörung oder Anpassungsstörung oder nichts davon ist.
Aber vielleicht traust du dich doch Hilfe zu suchen, bei einer Familienberatungsstelle oder direkt einem Psychotherapeuten. Auch wenn man auf Therapien oft warten muss, gibt es zur Abklärung inzwischen zügiger einen ersten Termin. Es braucht keine Überweisung.
Egal, ob du dich für eine Abklärung entscheidest oder noch zuwarten möchtest, als Psychologin ist es mir ganz wichtig dir 0noch zu sagen: du brauchst dich nicht zu schämen! Auch wenn dein Mann (noch) kein Verständnis für dich hat und die Gesellschaft leider oft nur freudestrahlende Mamas erwartet: sehr vielen Frauen geht es nach solch Erlebten genau wie dir!
Alles Gute für dich und euch!
von
Elchkäfer
am 06.02.2019, 15:26
Antwort auf:
Habe ich eine Wochenbett Depression
@basis
Vielen Dank für deine klaren Worte.Es hat mir schon gut getan es mal aufzuschreiben.Mit meiner Freundin habe ich heute Vormittag lange telefoniert und sie sagte ich solle erstmal meinen Geburtsbericht aus der Klinik anfordern und das es ihr Leid tat das sie es nicht selbst erkannt hat.Es ist aber wie verhext sobald ich bei einem Arzt ,eine Freundin oder sonst wen hier habe bin ich wie ausgewechselt und kann einfach nicht darüber reden es ist als würde ich dann in eine andere Rolle schlüpfen darum gebe ich ihr keine Schuld an meinem Versagen.Ich fühle mich auch so schuldig weil meine Tochter Herzkrank ist und ich mir nur sorgen mache ob ich eine Depression habe.
von
Anka345
am 06.02.2019, 15:33
Antwort auf:
Habe ich eine Wochenbett Depression
@Eichkäfer
Ich Danke dir für deine aufbauenden Worte und bin froh um jede Antwort.Es war für mich schon ein großer Schritt es heute meiner Hebamme/Freundin zu sagen und immoment schaffe ich nicht mehr als das ....ich Danke dir aber von Herzen für deine Worte
von
Anka345
am 06.02.2019, 15:43
Antwort auf:
Habe ich eine Wochenbett Depression
Liebe Anka,
Ich finde es toll, dass du sofort den ersten Schritt gemacht hast und mit deiner Hebamme gesprochen hast.
Ich bin mir sehr sicher, dass du eine sehr liebevolle Mama bist und du alles für deine Kleinen tust aber bitte vergiss nicht auf DICH zu achten. Du hast sehr viel durchgemacht, es ist das aller Normalste dass es dir nicht gut geht. Im ganzen Alltagsstress kehrt man das Erlebte unter den Teppich weil einfach keine Zeit dafür bleibt, aber es schlummert dann irgendwo in einem und kommt dann oft wieder hoch. Daher ist es so wichtig, dass du das Erlebte verarbeitest.
Manche Beratungsstellen bieten telefonische Beratung oder Beratung über Chats an, vielleicht könnte so etwas der nächste Schritt sein bis du dich bereit fühlst mit jemandem persönlich zu reden.
Ich wünsche dir alles Gute!!
von
Aubergine123
am 07.02.2019, 06:04