Babys wickeln

Mutter wickelt Baby

© Adobe Stock, JPC-PROD

Neugeborene sollten sieben- bis achtmal am Tag gewickelt werden. Später brauchen Babys etwa fünf Windeln am Tag. Da Babys Haut sehr empfindlich ist und ihr viel Luft gut tut, spricht aber auch nichts dagegen, die Windeln öfter zu wechseln.

Im Bad wickeln spart den Heizstrahler

Der Raum, in dem Sie das Baby wickeln, sollte eine angenehme Temperatur haben - etwa 22 bis 24°C sind ideal. Achten Sie darauf, dass das Fenster geschlossen ist, damit keine Zugluft entsteht. Häufig hat der Wickeltisch seinen Platz aber im Kinderzimmer und hier sollte es - vor allem während der Schlafzeiten - nicht zu warm sein. Eine gute Lösung: Bringen Sie über dem Wickeltisch einen Heizstrahler an. Aber achten Sie auf den nötigen Sicherheitsabstand - für Ihr Kind, aber auch für Ihre Haare. Bitte nur einen Heizstrahler benutzen, keine Infrarotlampe. Denn deren Licht wird viel stärker von der Haut absorbiert und kann vor allem auch die Augen schädigen.

Viele Eltern schwören auf das Badezimmer als Wickelplatz, denn hier ist es im Durchschnitt wärmer als in den anderen Räumen. Und außerdem ist fließendes Wasser griffbereit. Bei einem sehr verschmutzen Po können Sie Ihr Kind auch einmal schnell unter den Wasserhahn halten.

Alles griffbereit fürs Wickeln

Die Utensilien, die Sie brauchen werden, sollten Sie schon vorab zurechtlegen: eine Schüssel mit handwarmem Wasser (ca. 36°C, ein wenig Baby-Badezusatz ist hilfreich, wenn die Windel ziemlich voll ist), Einmal-Waschlappen, Creme, Öl, Pflegetücher und Watte, Windeln (bei Jungen vorsichtshalber zwei, weil die kühle, frische Luft den Harndrang fördern kann) und frische Wäsche.

Der Wickeltisch sollte eine weiche und warme Unterlage haben und mit Rändern ausgestattet sein, die einen Sturz des Babys verhindern. Zur Auswahl stehen Modelle aus abwaschbarem Plastik und solche, die einen Bezug aus Baumwolle haben. Der Vorteil des Plastikunterlage: geht einmal etwas daneben, lässt sie sich schnell reinigen. Sie sollten Ihr Baby aber nicht direkt auf das Plastik legen, sondern am besten ein Frotteehandtuch unterlegen. 

Achtung: Bitte unterschätzen Sie nie die Sturzgefahr! In Erste-Hilfe Kursen für junge Eltern wird es immer wieder betont: Der Sturz vom Wickeltisch ist einer der häufigsten Unfälle im Kindesalter. Die Kraft, die selbst ein Neugeborenes schon entwickeln kann, wird nicht selten unterschätzt. Daher: Lassen Sie Ihr Baby nicht aus den Augen, solange es auf dem Tisch liegt. Die goldene Regel fürs Wickeln lautet: Eine Hand ist immer am Kind!

Jetzt geht es ans Säubern

Soweit es nötig ist, reinigen Sie Babys Po mit dem noch sauberen Teil der benutzten Windel oder mit sauberen Zellstofftüchern vor.

Je nach Größe des Geschäftes benötigen Sie möglicherweise einige davon. Danach säubern Sie den Windelbereich sorgfältig mit Wasser und Einmal-Waschlappen.

Bei Neugeborenen sollten Sie den Bauchbereich bis zum Nabel mit lauwarmem, abgekochtem Wasser reinigen, bis der Nabel verheilt ist. Danach genügt normales Leitungswasser. Säubern Sie auch die Beugefalten an den Beinen - weil Sie das dort mit leichtem Druck machen müssen (übrigens immer vom Körper wegstreichen!), eignet sich hier besonders ein weicher, frischer Wattebausch dazu.

Intimpflege bei Mädchen und Jungen

Beim Mädchen sollten Sie besonders darauf achten, immer zum Po hin zu wischen. So können keine Darmbakterien in die Scheide gelangen. Die Schamlippen außen sowie die Falte zwischen den großen und kleinen Schamlippen säubern. In der ersten Zeit nach der Geburt sind auch die Schamlippen noch von etwas Käseschmiere überzogen. Diese sollten Sie nicht abwischen. Nach einiger Zeit sammelt sich aber eine weißliche Schicht aus Talg, abgestorbenen Hautzellen und Rückständen von Urin, das sogenannte Smegma an. Sie bildet einen idealen Nährboden für Bakterien und sollte deswegen regelmäßig entfernt werden - am besten mit einem dünnen Mulltuch, das sie um den Finger wickeln.

Bei Jungen sollten Sie im ersten Lebensjahr nur die Penisspitze und die Falte an der Vorhaut reinigen. Die Vorhaut ist anfangs noch unelastisch und könnte allzu leicht verletzt werden, wenn Sie sie zurück schieben. Ab dem zweiten, bei manchen Jungs auch erst ab dem dritten Lebensjahr, können Sie dann langsam und vorsichtig versuchen, die Vorhaut etwas zu bewegen. In den meisten Fällen wird das Ihr Kleiner aber schon selbst erledigen. Wenn nicht, dann versuchen Sie es immer mal wieder, vor allem wenn Ihr Sohn badet - das ist der sanfteste Weg.

Achten Sie beim Säubern auf kleinste Reste in den winzigen Hodenfältchen. Auch unterhalb des Penis und des Hodensacks gut trocken tupfen. Keine Sorge, wenn Ihr Kleiner eine rote Penisspitze hat, das deutet auf eine Vorhautentzündung hin und kommt gar nicht so selten vor. Reinigen Sie ihn dann mit starken schwarzen Tee (natürlich abgekühlt). Auch ein Kamillebad kann helfen.

Bevor Sie die Windel schließen, achten Sie darauf, dass die Penisspitze nach unten zeigt, sonst wird es oberhalb der Windel schnell nass.

Luft an den Po lassen

Abschließend immer noch einmal mit klarem Wasser nachwischen. Für hartnäckigere Cremereste eignen sich Einmal-Pflegetücher, die es mit Öl oder Lotion getränkt zu kaufen gibt. Danach sorgfältig trocken, besser tupfend als reibend - besonders auch in den Hautfalten, damit darin keine Feuchtigkeit stehen bleibt, die die Haut aufweichen könnte.

Denken Sie daran, das Baby auch ohne Windel immer wieder einmal für ein paar Minuten strampeln zu lassen. So kommt ausreichend Luft an den Po und die Haut kann sich ein wenig erholen - am besten nach der Reinigung und dem Abtrocknen. Die frische Luft beugt dem Wundwerden vor - und hilft schon geröteter Haut beim Heilungsprozess.

Hat das Baby einen geröteten oder wunden Po, können Sie nun eine Wund- und Pflegecreme auftragen. Calendula ist dann ein guter Wirkstoff. Achten Sie darauf, dass die wunden Stellen bedeckt, aber nicht zu dick zugekleistert sind. Wenn eine im Drogeriemarkt erhältliche Creme nicht hilft, kann Ihnen Ihr Kinderarzt eine geeignete Salbe empfehlen. Aber: Eine reine Zink-Salbe sollten Sie nur bei stark entzündeter Haut anwenden und nicht zur täglichen Pflege hernehmen.

Nachts wickeln?

Soll ich oder soll ich nicht? Diese Frage stellen sich alle jungen Mütter, wenn sie beim nächtlichen Stillen fühlen, dass die Windel ihres Babys schon gut gefüllt ist. Schließlich schläft das Kleine beim Trinken schnell wieder ein. Beim Wickeln hingegen werden viele Babys wach.

In den meisten Fällen gilt: Wenn nur Urin in der Windel ist, können Sie sich das nächtliche Wickeln sparen. Ausnahmen: Die Haut am Po ist wund. Oder Ihr Kind läuft jede Nacht aus. Zum Schutz vor Rötungen können Sie übrigens eine dünne Schicht Wundcreme auftragen.

Der Windelinhalt ist anfangs von großem Interesse. Verstehen können das nur andere Eltern: Wie häufig man am Anfang das Bedürfnis hat, sich über das kleine und vor allem große Geschäft seines Babys zu unterhalten. Das eine Kind hat mehrmals am Tag Stuhlgang, das andere nur zweimal in der Woche. Und dann erst die unterschiedlichen Formen und Farben! Zufüttern oder Zahnen, zu wenig Flüssigkeit oder zu viel Obst - alles kann Einfluss auf den Stuhlgang Ihres Babys, aber auch auf den Urin haben. Worauf Sie unbedingt beim Wickeln achten sollten: bei wiederholtem flüssigen Stuhlgang innerhalb weniger Stunden bitte den Kinderarzt anrufen und Ihrem Baby genügend Flüssigkeit anbieten. Hier erfahren Sie mehr zum Thema Durchfall beim Baby. Auch bei sehr dunklem Urin sollten Sie sicherheitshalber Ihren Arzt fragen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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