Guten Morgen,
Es war wiedereinmal eine Katastrophennacht mit dem Stillen. Meine Tochter ist 4 Wochen alt und es gibt einige Probleme.
Ich habe so viel Milch das mir vorkommt sie kommt mit dem Trinken nicht hinterher und beim trinken dockt sie immer wieder ab und verschluckt sich.
Beim Trinken hört man immer wieder ein Art klacksen (war einpaar Tage nach der Geburt schon, war dann besser aber jetzt ist es bei jedem anlegen). Ich schaue aber wirklich das sie den Mund gut aufmacht und die Brustwarzen gut im Mund hat...
Leider bin ich derzeit manchmal sehr am verzweifeln
Nachts probier ich sie im Liegen zu stillen aber auch da lässt sie dann oft los und ist unzufrieden und schreit
Beim trinken ist sie sehr unruhig, fuchtelt mit Händen und Beinen umher, krstzt mich. Am effektivsten trinkt sie am Morgen, merkt man auch weil sie danach im richtigen Milchkoma is.
Am Abend schreit sie die Brust teilweise richtig andan biet ich ihr die 2te am obwohl sie nur wenig von der ersten getrunken hat dann trinkt sie aber plötzlich die andere.
Fläschchen hab ich noch nie gegeben sie nimmt auch ordentlich zu.
Was mich aber auch belastet meine gesamten t Shirts kann ich mehrmals im Tag wechseln weil ich Milch verliere auch während dem stillen läuft es aus der anderen Brust heraus oder wenn sie mal abdockt kann es auch passieren das es ihr direkt ins Gesicht spritzt.
von
Kristinlip
am 20.03.2023, 05:28
Antwort auf:
Zu viel Milch?
Liebe Kristinlip,
auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind.
Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen.
Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau.
Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt?
Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen.
Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht.
Am besten besprichst du auch mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.03.2023