Hallo Biggi,
ich habe einen Sohn der genau 4 Monate alt ist.
Seit dem ich entbunden habe, habe ich mit Brustentzündungen zu kämpfen. Bis jetzt hatte ich 7 und 6 davon waren mit Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen.
Der Grund dafür laut der Hebamme ist zu viel Milch.
Und das stimmt ich hatte so viel Milch dass ich 3 Babys stillen könnte. Vor 2 Monaten habe ich dann Salbeitee getrunken und die Milch Menge hat sich verringert aber trotzdem könnte ich jetzt immer noch 2 Babys stillen.
Ich trinke auch jetzt täglich 1-2 Tassen Salbei Tee aber ich habe das Gefühl das es nicht wirkt
Ich streiche dann die andere Brust die er nicht ausgetrunken hat ein bisschen aus weil ich Angst vor neuer Entzündung habe oder Pumpe ein bisschen ab, je nach dem wie voll die ist.
Tagsüber trinkt er alle 2,5 bis 3 Stunden
Nachts wenn er aber aufsteht und 5-6 Stunden nichts getrunken hat sind die Brüste so voll und hart das ich ihn erst stille und dann beide Brüste komplett ausleeren muss mit der Pumpe sonst sind die den ganzen Tag zu voll.
Ich weiß dass es die Milch Bildung immer wieder anregt wenn ich abpumpe oder ausstreiche aber wenn ich es nicht mache bekomme ich wieder Entzündung.
Ich möchte so gerne die Milch Menge verringern aber ich weiß nicht wie ich vorgehen soll. Seit 2 Monaten wird es nicht weniger egal was ich mache.
Und ich trinke keine Tees für Milch Produktion oder ähnliches.
Ich möchte so gerne weiter stillen ohne das ich Angst vor erneuter Entzündung habe und nach jedem stillen Pumpen/ ausstechen muss.
Seit 3 Wochen nehme ich Lezithin und Mam Biotik Kapseln ein. Währenddessen hatte ich trotzdem eine Entzündung bekommen aber ging nach 1x Fieber wieder weg. Ich vermute das die Entzündung nachts kam weil er 7 Stunden geschlafen hat und ich ebenfalls mit ihm danach tat die Brust sehr weh.
Danke für deine Antwort und investierte Zeit!
Schöne Grüße
Nena
von
Nena1999
am 26.09.2022, 14:15
Antwort auf:
Zu viel Milch und ständige Brustentzündungen
Liebe Nena,
immer wiederkehrende Milchstaus können oft ein Hilferuf sein, denn der Körper reagiert an seinem schwächsten Punkt und der ist bei einer stillenden Frau häufig die Brust. Es muss noch nicht einmal so sein, dass die Mutter den Stress, der auf ihr lastet als solchen wahrnimmt, aber er kann dennoch existieren. Deshalb könnte es dir helfen einen Gang zurückschalten, in dich hinein hören, wie du dich fühlst und ob dich etwas belastet oder bedrückt. Und ganz wichtig: regelmäßig etwas für sich selbst tun, Möglichkeiten der Erholung finden und nicht vergessen, dass eine Mutter auch ein MENSCH ist. :-).
Es gibt Frauen mit immer wiederkehrenden Milchstaus oder Brustentzündungen, bei denen es hilft, wenn sie ihre Ernährung umstellen und auf gesättigte Fettsäuren so weit wie möglich verzichten und stattdessen auf (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren achten.
Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen, nimmst du flüssiges? Sprich einmal mit dem Arzt oder dem Apotheker darüber.
Außerdem ist es wichtig auf die allerersten Anzeichen eines Staus zu achten und gleich zu handeln.
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Du kannst im Moment ein wenig unterstützend eingreifen, indem du die Brust anfangs immer dann, wenn sie unangenehm voll wird, gerade soweit ausstreichst oder anlegst, dass die unangenehme Spannung nachlässt und du dich wieder wohl fühlst. Aber nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden.
Gute Besserung und liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.09.2022
Antwort auf:
Zu viel Milch und ständige Brustentzündungen
Hallo Nena,
bei uns war es ganz ähnlich - zu viel Milch und dadurch immer wieder Milchstaus bzw. Brustentzündungen, zeitweise war ich ziemlich verzweifelt deswegen. Darum schreibe ich dir ungefragt: in der Hoffnung, dass unsere Erfahrungen dir vielleicht weiterhelfen.
Mir hat neben einer Stillberatung das Buch "Intuitives Stillen" von Regine Gresens geholfen, das auch einen kurzen Abschnitt über zu hohe Milchbildung enthält (und mich staunen ließ, wie viele der Beschwerden von mir und meiner Tochter darauf zurückzuführen waren). Daraus haben wir den Rat zum Blockstillen umgesetzt: Einmal am Morgen beide Brüste möglichst vollständig entleeren und von da an in Intervallen von mehreren Stunden (wir starteten mit 6h, mussten dann aber auf 8h-Intervalle erhöhen) immer nur eine Seite geben, auch wenn mehrere Stillmahlzeiten innerhalb des Intervalls liegen. Dadurch wird die andere Seite gedrosselt. Das Blockstillen sollte 1-3 Tage durchgeführt werden; wir mussten das allerdings noch einige Wochen mit kürzeren Intervallen fortführen - aber seitdem gibt es kaum noch Probleme! Wichtig ist natürlich, die "stillgelegte" Seite notfalls - so wenig wie möglich, so viel wie nötig - auszustreichen, wenn sie sich während ihrer Stillpause zu sehr staut.
Halte durch, es wird irgendwann besser und dann wirst bestimmt du ganz entspannt stillen können und dich über die Bequemlichkeit des Stillens freuen.
Alles Gute für euch!
von
SonjaRaskolnikowa
am 29.09.2022, 18:27