Frage: Unwohlsein/Spucken am Morgen

Hallo Frau Welter, Hallo Frau Wrede, ich habe zwei Fragen. Meine Tochter ist jetzt 14 Wochen und ich stille sie seit Geburt voll. 1. Sie schläft seit ca.der 8 Woche durch und mittlerweile stillen wir abends zwischen 21 und 22 Uhr das letzte Mal, dann schläft sie bis 7 oder 8 Uhr. Ich lasse ihr dann Zeit zum Aufwachen aber so nach 10-15 Minuten meckert sie und ich stille sie. Sie hat vorher schon ab und zu mal sehr viel gespuckt. Seit ein paar Tagen spuckt sie nur noch morgens nach dem Stillen sehr große Mengen, das aber jeden Morgen. Habe sie schon kleine Pausen machen lassen während dem Trinken und ihr jede Brust etwas kürzer angeboten als sonst. Sie spuckt trotzdem alles aus. Gibt es einen Trick oder muss ich das so "hinnehmen"? Ich gehe davon aus, dass es daher kommt, dass die Brust morgens natürlich deutlich mehr gefüllt ist, aber auch ein bisschen ausstreichen vorher klappt bei mir nicht, oder ich verwende die falsche Technik.... 2. Meine zweite Frage wäre, dass mir seit der Geburt, aber vor allem auffällig in den letzten Wochen abends oft übel ist/Unwohlsein oder ich Bauchschmerzen habe. Das kommt meist nach dem Abendessen. Anfangs hatte ich das Gefühl ich könnte seit der Geburt weniger essen, sodass mir viel schneller übel wurde. Jetzt frage ich mich ob es auch etwas mit der langen Stillpause in der Nacht zu tun haben könnte? Der Körper ist doch zu einigem fähig wie ich in den letzten Wochen gelernt habe. :-) Vielen Dank!

von TiSa am 18.07.2019, 21:19



Antwort auf: Unwohlsein/Spucken am Morgen

Liebe TiSa, beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Das kann dann auch Blähungen verursachen. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Meist liegt es am Oxytocin, dass es zu Übelkeit im Zusammenhang mit dem Auslösen des Milchspendereflexes kommt. Oxytocin löst den Milchspendereflex aus und wirkt auch auf die Verdauung, gemeinsam mit anderen Hormonen, die Übelkeit und Unwohlsein auslösen können. Viele Frauen berichten, dass sich dieses unangenehme Gefühl durch folgende Maßnahmen lindern lässt: Kurz vor oder während des Stillens etwas trinken und etwas kohlehydratreiches essen (z.B. ein Stück Brot, eine Banane...) Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einnehmen, um einen Blutzuckerabfall zu vermeiden. Ausgewogene Ernährung. Weniger Weißmehlprodukte und Zuckerhaltiges, dafür mehr Vollwert und Vollkornprodukte, die den Blutzuckerspiegel nicht so stark auf und abschwellen lassen. Mehr Wasser trinken (Wasser ist besser als andere Flüssigkeiten) Lass es auf alle Fälle ärztlich abklären, gerade auch, wenn Dir täglich übel ist. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 18.07.2019



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