Frage: Spucken und Gluckern

Hallo, meine Tochter ist 3 Wochen alt und ist mein zweites Kind. Allerdings ist ihr Trinkverhalten usw komplett anders, deshalb meine Fragen. Sie trinkt hastig und verschluckt sich oft. Zudem muss sie oft aufstoßen, auch noch nach einer Stunde. Spucken kommt auch mehrmals am Tag vor, manchmal aber auch Mal nicht am Tag. Sie ist sonst sehr ausgeglichen aber das Bauchgluckern, röcheln und sich bewegen damit die Luft raus geht ,stören sie schon. Zudem ist auch kein Still Rythmus da. Bei meiner ersten Tochter hab ich komplett nach Bedarf gestillt und hatte diese Probleme nicht. Jetzt wollte ich das auch tun, nur zwischen durch denke ich ob es richtig ist oder ich sie zu oft anlege und überfüttere weil sie eben diese Symptome nach dem stillen hat. Die nimmt gut zu und hat immer nasse Windeln und Stuhlgang. Meine Hebamme hier meinte,ich soll sie nicht immer anlegen und Schnuller geben. Den nimmt sie nicht und ich will es eigentlich auch nicht. Und ich dachte mein Gefühl mit stillen ist richtig. Zudem ist es so dass Mal die Brust hart ist und Mal nicht. Klar wenn kein Rhythmus da ist, wann stellt sich der ein? Zumal er ja immer Mal wieder variieren kann oder? Durch diese ganzen Dinge und weil ich das von meiner ersten Tochter nicht kenne und durch meine Hebamme bin ich nun ziemlich verunsichert. Vielen Dank schon Mal für die Antwort. LG

von elawein am 20.01.2023, 09:12



Antwort auf: Spucken und Gluckern

Liebe elawein, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiteneinzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn dein Kind nicht gestillt werden will, sondern ein anderes Bedürfnis hat, dann wird es dies unmissverständlich kundtun. Stillen ist eine aktive Sache von beiden Partnern und ohne dass das Kind mitmacht, geht es nicht. Wenn dein Kind die Brust also annimmt, ist alles völlig in Ordnung. Ein Schnuller kann eher zu einer Saugverwirrung führen, wir empfehlen ihn nicht. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für die Bauchschmerzen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass du einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob dein Baby möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und daher Luft schluckt und deshalb die Koliken hat. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).

 Trinkst du viel Milchbildungstee? Wenn ja, dann lass diesen mal vorsichtshalber weg, denn gerade darauf reagieren manche Babys mit massiven Blähungen, gerade auch, wenn die Mutter mehrere Tassen trinkt.

 Lieben Gruß
 Biggi

von Biggi Welter am 20.01.2023



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