Hallo
Meine Tochter ist knapp sechs monate alt und ich habe sie bis jetzt ausschließlich gestillt! Seit Wochen habe ich nun schon Probleme beim stillen und auch das Gefühl das sie nicht mehr satt wird da sie stündlich die Brust braucht.....das ist mir almählich zu viel! Ich habe vor einer Woche angefangen ihr in der früh folgemilch und mittags Brei anzubieten.....doch beides nimmt sie nicht an.....ich habe ihr dann danach immer die Brust gegeben. Wie kann ich sie unterstützen damit sie beides langsam annimmt? Es wäre für mich eine große Erleichterung wenn ich sie nicht mehr stündlich stillen müsste. Ich wäre wieder flexibler.
Ich bedanke mich jetzt schon mal für ihre Antwort.
von
Anjalein87
am 02.08.2012, 13:14
Antwort auf:
Wie bringe ich mein Baby dazu folgemilch und Brei zu essen?
Liebe „Anjalein87“,
es freut mich, dass Sie bei uns dabei sind.
Ich kann verstehen, dass Sie sich nun „rasche“ Veränderungen wünschen.
Überfordern Sie aber im Moment Ihre Kleine nicht mit zu viel Neuem. Beikost vom Löffel und die Flaschenfütterung bedeutet viel zu lernen für Ihre Tochter. Das Trinken aus der Flasche erfordert eine andere Saugtechnik als an der Brust, nochmals anders ist es einen festen Brei im Mund nach hinten zu schieben und zu schlucken. Das muss von Ihrem Mädchen alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit.
Bedenken Sie auch, Ihr Töchterchen ist über einige Monate mit dem Trinken an der Brust vertraut geworden. Das Stillen gibt ihr ein Stück Sicherheit, außerdem ist Ihre Kleine den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass sie vorerst das Fläschchen mit der Säuglingsnahrung ablehnt.
Ich würde Ihnen empfehlen mit Ruhe und Geduld erst einmal den Mittagsbrei einzuführen und zusätzlich nach Bedarf zu stillen. So kann sich Ihr Mädchen auf eine Erneuerung einlassen. Der Start der Löffelkost sollte so einfach wie möglich sein. Einfache Gemüse wie HiPP Früh-Karotte, Pastinake oder Kürbis bieten sich bevorzugt an. Fangen Sie mit 3-4 Löffelchen Gemüse vor der Milchmahlzeit an.
Das Essen vom Löffel erfordert eine Technik, die die Kinder noch nicht kennen. Das muss immer wieder geübt werden. Zusätzlich ist der Geschmack neu und ungewohnt, der Brei fühlt sich vielleicht erstmal komisch an im Mund… Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn Ihre Tochter nur ein paar Löffelchen annimmt oder den Brei wieder rausschiebt. Sie wird sich mit der Zeit daran gewöhnen. Bieten Sie daher weiterhin jeden Tag ein paar Löffel Gemüse vor der Milch an. Sie können das Gemüse auch zunächst nur auf ein Fingerchen streichen, so kann Ihre Tochter den Geschmack selber erkunden. Hat sie genug, kann sie zum Sattwerden Ihre Milch bekommen.
Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.
Hat sich der erste Brei gefestigt, und Sie möchten immer noch mit der Säuglingsmilch zufüttern, dann können Sie das nun versuchen. Bevorzugt zu einer Tageszeit, wo Sie wissen, dass nicht so viel Milch gebildet wurde. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder nach geduldigem Wiederholen Neues über kurz oder lang akzeptieren lernen. Versuchen Sie dabei möglichst gelassen und ruhig zu bleiben, denn Ihr Kind spürt Ihren inneren Druck.
Meine Tipps: Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern.
Schauen Sie auch mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen. Ansonsten muss Ihr Mädchen zu stark saugen und wird schnell müde.
Auch ein Tropfen Muttermilch auf den Sauger wirkt manchmal Wunder.
Manchmal hilft es, wenn eine andere Person als die Mutter das Fläschchen anbietet, denn allein beim Geruch der Mutter sieht das Baby nicht ein, dass es nicht an die Brust darf.
Einige Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsnahrungen oder Getränke müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Das ist neu und für manche Babys interessanter, oft hilft schon diese Anregung.
Manchmal mögen Babys aber den Milchgeschmack der Säuglingsnahrung an sich nicht. Dann hilft es die Milch zu "verfeinern" z.B. mit HiPP Früchten oder Säften oder Gemüse wie Karotten etc. um individuelle Geschmackserlebnisse zu kreieren. So wird die Milch dann gerne angenommen.
Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen, dann wird sich Ihr Mädchen an alles gewöhnen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 03.08.2012
Antwort auf:
Wie bringe ich mein Baby dazu folgemilch und Brei zu essen?
Danke für die guten Ratschläge. Ich werde wirklich etwas geduldiger sein müssen....heute hatte ich schon einen kleinen Erfolg. Meine Tochter hat 20 ml folgemilch aus der Flasche getrunken, ich denke sie wird das schon lernen. Mein Mann wird jetzt auch öfter versuchen die kleine zu füttern, dann nimmt sie es vielleicht besser an.
Liebe Grüße Anjalein87
von
Anjalein87
am 03.08.2012, 20:20