Guten Morgen, meine Frage ist bezüglich der Kuhmilch Menge. Meine Zwillinge sind 16 Monate alt. Ab 12 Monaten sind doch 300 ml Kuhmilch empfohlen. Nachts trinken sie ab und zu noch Pre Milch, diese wird ja nicht mit eingerechnet, oder? Und was ist, wenn sie über die 300ml kommen? Ist das wirklich so schädlich für die Nieren? Und müssen sie zwingend auf 300 kommen? Sie bekommen auch Müsli mit Milch und Joghurt vermischt und da es aus einer Schüssel gegeben wird, ist es halt auch schwierig wieviel jeder dann abbekommen hat. Und ständig nachzuwiegen ist im Zwillings Alltag nicht zu bewältigen. Dann bekommen sie noch Frischkäse und abends eine halbe Scheibe Käse jeder und Milch so zum Trinken. Grade beim Frischkäse ist es ja auch schwierig zu berechnen. Möchte halt nicht zu viel geben und überschlage halt immer grob dass ich auf ca 300 komme. Kann aber auch mehr sein, wegen der Müsli Menge, die der ein oder andere mal mehr mal weniger isst . Und mein Sohn ist am Morgen am liebsten seine Brezel mit Frischkäse, er verweigert mir am Anfang alles andere. Ist es ok wenn er das jeden Tag isst? Das Salz machen wir weg und wir geben oft auch Dinkel Brezeln, und er bekommt danach auch noch Müsli. Vielen Dank vorab für Ihre Antwort und viele Grüße
von
Sunnyvarta
am 21.09.2023, 19:50
Antwort auf:
Kuhmilch Menge
Hallo Sunnyvarta
300 ml Kuhmilch gelten hierzulande als eine empfehlenswerte, tägliche Menge für Kinder im zweiten Lebensjahr. Es geht bei der Mengenempfehlung im Wesentlichen um den Eiweißgehalt und die Eiweißzusammensetzung sowie verschiedene andere und weitere Inhaltsstoffe der Kuhmilch. Kuhmilch liefert nämlich insgesamt mehr Protein und Calcium als Säuglingsmilch oder Muttermilch. Und zu viel Kuhmilchprotein sollten Kleinkinder nicht bekommen. Kuhmilch solllte einfach in einer moderaten, gewöhnlichen Menge angeboten werden. Es sollte nicht dauerhaft zu viel sein. Phasenweise aber schon okay. Es geht auch darum, dass deine Kinder durch Kuhmilch)(rodukte) nicht zu satt werden und dadurch der Appetit und Hunger auf andere Lebensmittel fehlen.
Diese Menge (300ml) kannst du nun pi mal Daumen als eine grobe Orientierung sehen. Es wäre weniger optimal, wenn du dauerhaft die Menge überschreiten oder unterschreiten würdest. Es kann aber durchaus an einem Tag mal mehr und an einem Tag mal weniger sein. Auch während Wachstumsphasen kann es sein, dass deine Kinder vorübergehend etwas mehr Kuhmilch/Kuhmilchprodukte haben möchten. Das ist okay. Zu viel Kuhmilch sollte nur dauerhaft gemieden werden. Es könnte bei einem sehr hohen Kuhmilchkonsum bspw auch der Appetit auf andere wichtige Lebensmittel fehlen.
Da deine Kinder auch noch Pre-Milch bekommen, werden sie mit Milch(produkten) reichlich versorgt. Insofern wäre es vielleicht eine Möglichkeit, Kuhmilch eher nicht noch zusätzlich zum Trinken anzubieten.
Versuche doch mal grob zusammenzurechnen, wie viel Kuhmilch deine Zwillinge in etwa täglich essen:
100 ml Kuhmilch kannst du durch jeweils ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (=ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse, bzw 100g Naturjoghurt und ca.30-40g Frischkäse adäquat in Bezug auf den Calicum - und Eiweißgehalt ersetzen. Quark gilt nicht als ein optimaler Ersatz, da zu eiweißlastig bei gleichzeitig zu niedrigem Calciumgehalt.
Wenn du bei deiner Berechnung auf deutlich mehr als etwa 400-450 ml täglich kommst, dann wäre es angebracht, etwas weniger davon zu geben - zugunsten von einem vielfältigeren Mix an weiteren und verschiedensten, essbaren Möglichkeiten.
Ab dem zweiten Lebensjahr können und sollten Fläschchen allmählich abgeschafft werden - um einerseits gewohnheitsmäßig größere Trinkmengen Milch einzudämmen, das Trinken aus Saugaufsätzen wegzulassen und auch wegen der Zahngesundheit und allgemein für die bessere Mundmotorik ist es empfehlenswert auf geeignetere Trinkgefäße umzusteigen.
Wenn deine Kindern nachts derzeit noch ein Milchfläschchen benötigen, könntest du diese vorerst noch lassen und allmählich in den nächsten 2 Monaten dann ganz weg lassen.
Milchfläschchen sind bei manchen Kindern (bis etwa 14./16./18. Lm) noch wichtig, bei anderen Kindern vielleicht jedoch schon überflüssig und nicht mehr sinnvoll.
Du darfst alles ganz individuell, behutsam und bedürfnisorientiert angehen. Solange deine Kinder die Milchfläschchen noch wirklich brauchen, kannst du sie geben. Vermeidet es, in lediglich liebgewonnen Gewohnheiten stecken zu bleiben.
was die Brezel betrifft:
Biete deinem Kind immer und immer wieder die Gelegenheit dazu, um neue Speisen und Lebensmittel kennen-und lieben zu lernen. Gib deinem Kind einfach die Chance Neues kennenzulernen, in seinem eigenen Tempo, spielerisch, durch Betasten und Erkunden mit den eigenen Händen.
Richte deinem Kind bei allen Mahlzeiten einen bunten Mix an essbaren Möglichkeiten. Esst zusammen. So kann dein Kind bei dir probieren. So wird dein Kind jeden Tag und jede Woche neue Speisen kennen- und lieben lernen.
Drum biete deinen beiden Kindern immer wieder Möglichkeiten, um neue und eigene, vielfältige, leckere Esserfahrungen machen zu können.
Grüße
Birgit N.
von
Birgit Neumann
am 22.09.2023