Hallo
Unser Sohn (23 Monate) ernährt sich seit mehreren Wochen nur von Butterbrot, Pfannkuchen, Leibnizkeksen (auch Vollkorn), Nudeln (ohne Sosse), Nüssen, Rosinen und einen halben Liter Milch täglich. Getrunken wird Wasser oder verdünntes Apfelschorle. Wurst, Fleisch, Käse, Gemüse und Obst verweigert er.
Was können wir tun, um den Speisezettel unseres Sohnes zu erweitern?
Ines
Mitglied inaktiv - 04.09.2006, 10:09
Antwort auf:
einseitige Ernährung
Hallo Ines
So ein halber Liter Milch am Tag macht recht satt. Das hemmt den Appetit für andere Lebensmittel. Nüsse und Rosinen dazu, da bleibt kaum noch Hunger. Darüberhinaus sind das aber gar keine schlechten Lebensmittel. Sie sind sehr nährstoffreich. Ermutige dein Kind dazu immer mal wieder neue Lm zu probieren.
Mach dir auch nichts draus, nicht alle Kinder mögen alles gerne essen. Manche essen kein Gemüse oder Obst und manche haben nur zwei bis drei Lieblingssorten. Andere Kinder mögen Fleisch nicht so gerne essen und wieder andere verabscheuen Milchprodukte. Als Mutter kann man schon daran verzweifeln, wenn die lieben Kleinen nicht so essen wollen, wie man sich das wünscht. Und vor allem wie es in den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geschrieben steht. Kinder wissen nichts von Ernährungsempfehlungen und essen einfach dann, wenn es ihnen schmeckt, oder wenn sie hungrig sind.
Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen. Das betrifft eben das Essen und ist aus Urzeiten eigentlich eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Die Kinder beurteilen das Essen auch nach der Verträglichkeit. Diese Veträglichkeit ist subjektiv und von Aussenstehenden nicht immer direkt nachvollziehbar.
Lass deinen Sohn auch mal zwischendurch probieren, beim Kochen. Das bringt Neugier. Nicht erst warten, bis das Kind am Tisch sitzt und man erwartungsvoll dabeisitzt um zu sehen, ob das Kind denn diesmal etwas isst. Spielerisch das Essen anbieten das funktioniert oft gut. Ein Gesicht aus Gemüse legen, im Beisein des Kindes. Selber davon essen. Beim Gemüseschnippeln dem Kind etwas Rohes (niemals grüne Bohnen oder Kartoffeln, Kürbis) in die Hand drücken. Vielleicht beisst es mal ab.
Und zu guter Letzt: da Kinder ständig bestrebt sind, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, ist der Familienesstisch eine willkommene und oft gute Möglichkeit, dies zu nutzen - um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Nur so zum Denkanstoss bzw der Vollständigkeit halber :-)
Gruss Birgit
von
Birgit Neumann
am 05.09.2006