Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Einseitige Ernährung meines 3jährigen

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Einseitige Ernährung meines 3jährigen

Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, ich mache mir ziemlich viele Gedanken um die Ernährung meines 3jährigen Sohns. Bis vor ca. 1 Jahr war er ein richtig guter Esser, aß fast alles und reichlich. Dies hat sich grundlegend geändert. Wir sind vor einem Jahr umgezogen und seit er nicht mehr bei seiner alten Tagesmutti war ist er zu einem schlechten Esser geworden. Er isst am liebsten Nudeln, Kartoffeln und Reis pur, ohne Soße und nur ab und zu mit Gemüse. Fleisch mag er auch selten. Wenn ich am Wochenende koche bekommt er immer eine Auswahl von allem auf seinen Teller und ich biete ihm alles an, wir zwingen ihn aber nicht zum essen. Nach dem Aufstehen trinkt er meistens eine Tasse warme Milch. In der Woche frühstückt er im Kindergarten: Vollkornbrot mit verschiedenen Belägen oder Müsli und bedient sich am Obst und Gemüserohkost. Gekocht mag er Gemüse jedoch selten. Mal isst er Mais, grüne Bohnen, ab und zu Karotten (jedoch lieber roh). Kein Brokkoli, Blumenkohl oder Spinat. Hühnersuppe mit Nudeln isst er auch ganz gerne. Eine Tagesmutti holt ihn mittags vom Kindergarten ab, aber dort verweigert er das gekochte Essen und isst lieber Wurstbrot. Er isst auch ganz gerne Eier. Er trinkt recht viel, im Kindergarten bieten sie Apfelschorle an, was sein absolutes Lieblingsgetränk ist. (Mir gefällt das nicht, leider hat sich dass so eingebürgert und wenn mein Sohn die Wahl zwischen Wasser und Schorle hat, trinkt er lieber die Schorle.) Ich vermute manchmal, dass er sich damit sozusagen satt trinkt und deswegen so schlecht isst. Soll meine Tagesmutti ihn mittags zwingen, dass warme Essen zu essen? Das artet dann in einen regelrechten Machtkampf aus. Sie gibt ihm dann das Brot, damit er etwas im Magen hat. Was soll ich tun? Ich biete ihm das Essen an, zwinge ihn aber nicht zumk essen. Ich bin dankbar für Ihre Ratschläge. Viele liebe Grüsse Kirstin


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Kirstin unterscheidet sich die neue Tagesmutti stark von der vorherigen? Hat dein Kind die erste TaMu schon im Babyalter kennengelernt? Was hat die erste TaMu gekocht? Wie kocht die jetzige TaMu? Hat dein Kind insgesamt unter dem Umzug gelitten? Grüsse Birgit Neumann


Mitglied inaktiv

Hallo Birgit, Finn kam mit einem Jahr zu seiner ersten Tagesmutti, die wirklich toll war. Sie hat jeden Tag frisch gekocht, kindgerecht (nicht zu stark gewürzt). Er hat dann in Gesellschaft 4 anderer Kinder gegessen. Sie hat mir berichtet, dass er gerne und viel isst. Ich glaube schon, dass ihn der Umzug stark beeinflusst hat, plötzlich war er nicht mehr jeden Tag unter Kindern und nur noch mit mir zusammen und da fing er an sehr wählerisch zu werden. Er kam erst 3 Monate nach dem Umzug in den Kindergarten, es hat so lange gedauert einen Platz zu organisieren. Er fühlt sich im Kindergarten sehr wohl, zum Frühstück isst er normal, trinkt jedoch sehr viel Apfelschorle im Kiga. Als ich mit Arbeiten angefangen habe, haben wir die Tagesmutti organisiert, die ihn mittags abholt (der Kindergarten hat nur bis 13 Uhr offen). Die Betreuung dort ist weniger von einem pädagogischen Hintergrund geprägt wie bei der ersten TaMu, es ist eher so, dass er wie von einer Oma betreut wird. Sie kocht normale Hausmannskost für Ihre Familie und er isst dann mit. Er isst alleine und 2mal pro Woche ist ihre Enkelin da, die im gleichen Alter ist wie Finn. Sie bietet ihm das warme Essen an, aber er verweigert es sehr häufig und wird dann ganz bockig und damit er was im Magen hat, bekommt er ein Wurstbrot. Nachmittags gibts meist was Süsses, wie Kekse oder kleine Schokobrötchen. Abends versuche ich zu kochen, wenn noch Zeit ist. Meistens gibt es Brot mit Belag, er isst am liebsten nur Butter drauf, mal mit Käse, Frischkäse oder Wurst. Ich vermute, er sollte weniger Apfelschorle trinken, lässt sich jedoch kaum vermeiden, da es im Kiga als Getränk angeboten wird. Zuhause gibt es eher Milch, Tee und Wasser. Liebe Grüße Kirstin


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Kerstin zuerst hatte ich noch die Vermutung, dass es sich bei dem Verhalten auch um eine Form der Trauerbewältigung handelt. Die Betreuung bei der vorhergehenden Tagesmutter war für deinen Sohn ein Bestandteil seines Verständnisses für das Familienkonzept, das er schliesslich zurücklassen musste. Möglicherweise fühlt er sich bei dieser neuen Tamu noch nicht recht wohl und auch das Essen schmeckt dort ein bisschen anders, Viele Umstände können dazu führen, dass das Essen verweigert wird. Die Lösung mit dem Wurstbrot ist doch deshalb ein guter Kompromiss. Versuche zunächst einmal herauszufinden, was bei dem jetzigen Essen anders ist. Ob ihm die Gesellschaft der anderen Kinder fehlt? Ob das Essen sehr anders schmeckt? Versuche zu ergründen, warum er oft nicht so recht dort mitessen mag. Vielleicht kannst du ihm ein eigenes Geschirr für die Zeit bei der Tamu mitgeben? Einen Teller, den sich dein Kind selber aussucht., kindgerechtes Besteck etc Gab es bei der vorhergehenden TaMu eher Fischstäbchen und Rahmspinat, Pfannkuchen und Spaghetti mit Tomatensosse - also eher sehr einfache Speisen und die jetzige Tamu kocht eher mehr komplex? Panierten Fisch mit Salzkartoffeln? Weisskohl mit Fleisch und brauner Sosse? Liegen hierin Unterschiede? Wie wohl fühlt sich dein Kind ansonsten mit der TaMu? Vielleicht kannst du auch Kompromisse mit deinem Sohn aushandeln, dass er wenigstens etwas (Nudeln, Wurst...) isst, was die Tamu kocht? Und zusätzlich zur besseren Sättigung kann er ein Wurstbrot haben... Oder kannst du etwas mitgeben? Dann hast du wenigstens den Stress nicht mehr, dass du denkst, dass dein Sohn nicht gut ernährt sei. Oder besteht die Möglichkeit, dass sich dein Kind zweimal die Woche etwas wünschen darf, was es ei der TaMu zum Mittagessen gibt. Das wäre bestimmt sehr hilfreich. Wenn er dann nämlich nicht so recht zugreifen will, wäre eine weitere Ursachenforschung ratsam. Viele Grüsse Birgit Neumann und schreib dann ruhig nochmal, wie es weiterging....


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