Pumpstillen abstillen, Probleme mit der Pre-Nahrung

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Pumpstillen abstillen, Probleme mit der Pre-Nahrung

Liebe Katrin, mein Sohn wurde in der 33.ssw per Notkaiserschnitt geholt und ist nun korrigiert fast 7 Monate alt. Er war nach seiner Geburt vier Wochen auf der Frühchenstation und musste mit korrigierten drei Monaten wieder ins Krankenhaus, da er mit einer isolierten Lippenspalte geboren wurde und diese verschlossen wurde. Trotz der Lippenspalte konnte mein Sohn ursprünglich ziemlich gut, aber nur sehr, sehr kurz an der Brust trinken. Schnell kam es aber, da bereits in der Klinik mit Flasche gefüttert wurde, zu einer massiven Saugverwirrung und er verweigerte schon nach kurzer Zeit die Brust komplett. Daher pumpe ich seit seiner Geburt, nunmehr seit fast 9 Monaten, die Muttermilch ab. Zu Beginn habe ich täglich alle 2-3 Stunden und zweimal nachts gepumpt. Mittlerweile pumpe ich täglich alle zwei Stunden Milch ab und nachts einmal. Ich komme seit längerem jedoch nicht mehr auf die erforderliche Milchmenge. Im Gegenteil, die Milch geht seit den letzten Wochen kontinuierlich zurück, manchmal habe ich bei einem Pumpvorgang nur noch 50 bis 60 ml zusammen (beide Brüste zusammen). Mittlerweile belastet mich das viele Abpumpen auch sehr. Seit drei Monaten strecke ich die Muttermilch mit Pre, d.h. ich mische beides in einer Flasche. Nur so trinkt mein Sohn überhaupt ein wenig Pre. Er trinkt keine Pre pur. Es war auch extrem schwierig, eine Sorte zu finden, die er akzeptiert. Obwohl ich gerne länger gestillt hätte, möchte ich aufgrund des enormen Aufwandes und des Stresses, den mir das Abpumpen mittlerweile bereitet, abstillen. Das geht natürlich nur, wenn mein Sohn auch die Pre-Nahrung pur trinken würde, was überhaupt nicht klappt. Momentan akzeptiert er nur Mischungsverhältnisse von mindestens 60 % bis 70% Muttermilch, den Rest Pre. Alles andere verweigert er komplett. Das heißt ich bin immer noch gezwungen weiterhin in diesen krassen Abständen abzupumpen. Hast du einen Tipp für mich, was ich tun könnte, damit er die Pre doch noch pur trinkt? Wahrscheinlich bin ich gezwungen, das Mischungsverhältnis jede Woche leicht zu verändern, in der Hoffnung, dass er sich so doch noch an die Pre gewöhnt? Oder hast du noch andere Ideen? Ich hatte auch schon die Idee, ihm die Pre Nahrung aus einem anderen Behältnis anzubieten. Mein Sohn kann nämlich ziemlich gut Wasser aus einem Becher trinken. Leider hat dies bislang auch noch nicht funktioniert. Beikost habe ich bereits mit Monat 5 eingeführt, mein Sohn hat sehr viel Freude daran und probiert auch alles, isst jedoch momentan noch recht kleine Mengen, so dass ich noch keine Stillmahlzeiten damit ersetzen kann. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße Alina

von AliGismo am 16.03.2021, 13:54



Antwort auf: Pumpstillen abstillen, Probleme mit der Pre-Nahrung

Liebe Alina Ich bin wirklich sehr beeindruckt von der langen Zeit des Pumpstillens, was du täglich absolvierst, um deinem Sohn deine Milch zu geben! Und ich kann sehr gut nachvollziehen, was es heißt, dies täglich zu tun und dass der Wunsch nach Entlastung nun gekommen ist- d.h. das Pumpen zu beenden und die Premilch zu füttern. Bevor ich genau auf dein Anliegen eingehe, möchte ich dich folgendes fragen: - habt ihr noch einmal einen Stillversuche wiederholt? Evt zu Hause in Ruhe und in Begleitung einer erfahrenen Stillberaterin? Falls Du in dir ( vielleicht ganz heimlich) noch den Wunsch hast, weiterstillen zu wollen, könnte selbst eine Mahlzeit am Tag, an der Brust getrunken, die Milchproduktion um einiges steigern und das Pumpen könnte ggf.leichter fallen...Eine sehr erfahrene Stillexpertin könnte hier Eure Ansprechpartnerin sein z.B. ICBLC Stillberaterinnen. Diese können dir ausserdem auch zu deinem aktuellen Thema eine Hilfestellung geben, da sie wirklich nur auf dem Gebiet des Stillens mit all den unzähligen Bedürfnissen Expertinnen sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Krankenkassen die Beratungskosten aufgrund der Vorgeschichte deines Sohnes übernimmt! Und Du weißt, dass Du einen Pflegegrad beantragen kannst, für das Pumpstillen bei "Frühgeburt"?! Und jetzt zu Deinem Anliegen: Alle deine angesprochenen Ideen sind sehr gute Gedanken, um deinen Sohn an die Pre Milch zu adaptieren. Das Mischungsverhältnis anzupassen, als auch die "andere" Milch aus dem Becher trinken zu lassen. Erhält dein Sohn bereits Milchbrei? Hier wäre der Tipp, diesen mit Pre Milch anzurühren und somit den Geschmack der Milch mit einer anderen Konsistenz zu verbinden- ggf. sogar über den Zusatz von etwas Obst. Habt ihr schon einmal unterschiedliche Pre Nahrungen ausprobiert? Im "schlimmsten" Fall wäre der Übergang auf eine 1er Nahrung der Ersatz, da diese etwas Stärke enthält und somit generell etwas süßer schmeckt. Fazit: - ggf. vor Ort noch einmal schauen, ob das Stillpumpen durch eine Expertin begleitet und erleichtert werden kann - die Geschmacksadaption an die Pre Milch durch das Mischungsverhältnis und/oder Trinken aus dem Becher, als das Angebot über den Milchbrei erfolgen lassen - Umstellung auf 1er Nahrung, da diese etwas süßer ist, als die Premilch... Was denkst du? Bis bald und liebe Grüße Katrin

von Katrin Simon am 16.03.2021



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