Hallo Katrin,
ich möchte dich nach deiner Meinung zu meiner Vorgehensweise fragen, da ich Zweifel habe.
Meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt, sie stillte bis vor zwei Monaten noch 6 mal nachts und einmal zum Mittagschlaf. Ich führte eine nächtliche Stillpause ein und jetzt schläft sie durch von 20 Uhr bis 3 Uhr, stillt, schläft bis 5 Uhr, stillt, schläft bis 7 Uhr, stillt und steht auf.
Doch tagsüber gibt es ein großes Problem. Sie trinkt überhaupt kein Wasser, sie wartet immer bis zum Mittagschlaf zum Stillen. Nachmittags das selbe, sie trinkt nix bis abends. Das ist oft kritisch unterwegs, wenn sie viel rumrennt und schwitzt , sie wird dann schlapp und blass. Kaum nasse Windeln und dunkelgelber Urin.
Ich habe vor einer Woche also mit dem Stillen zum Mittagschlaf aufgehört. Aprubt, denn Abdocken kurz vor Einschlummern endete immer in Tobsuchtsanfällen. Nun weigert sie sich Mittagschlaf zu machen, ist ab 15 Uhr müde, fällt hin, redet wirr und ist einfach total am Ende.
Ich liege über eine Stunde mit ihr im Familienbett, singe, rede, kuschel sie. Aber sie liegt nicht eine Sekunde still. Nach einer Stunde weint sie oft, wenn sie sehr müde ist weint sie sich dann weitere 45 Min. in den Schlaf. So schlimm war es beim Einführen der Stillpause nachts nicht.
Sie kann ohne Brust einfach nicht einschlafen, hätte ich zuerst abends mit dem Abgewöhnen des Einschlafstillens beginnen sollen? Ist es für sie zu verwirrend, dass sie abends die Brust bekommt und mittags nicht?
Trinken tut sie tagsüber jetzt etwas mehr, aber trotzdem noch wenig.
Muss ich ganz Abstillen, damit ihr die neuen Regeln verständlicher und klarer werden?
Danke dir für deinen Rat!
von
Pinguini
am 16.09.2021, 21:08
Antwort auf:
Abstillen- Eskalation
Liebe Pinguini
Ich denke, dass es zunächst einmal "egal" ist, wann das Stillen reduziert wird, da es grundsätzlich darum geht, dass das Stillen weniger wird und es eine Alternative zur Flüssigkeitsaufnahme braucht.
Die fehlende Flüssigkeit ist eindeutig! Dh., es muss dringend eine Lösung her.
Neben der Gabe von Wasser, kannst zu des mit dem Angebot von sehr wasserhaltigen Früchten oder Gemüsesorten probieren.
Weiterhin kannst du natürlich auch eine sehr verdünnte Pre Milch- ggf. auch noch Reste deiner Milch, falls vorhanden, mit Wasser mischen und sie aus einer Flasche anbieten oder aber aus anderen Trinkbehältnissen, aus denen gesaugt wird. Vielleicht kann hier eine andere Assoziation stattfinden, die deine Tochter eine Brücke anbietet, um Wasser oder andere Getränke ( evt. auch Tee) zu akzeptieren.
Das Stillen- Schlafen ist zu jeder Einschlafsituation zu trennen. Das abendliche Stillen könnt ihr versuchsweise abkoppeln von dem bisher gewohnten Ritual. Es muss ich eine klare Abgrenzung für deine Tochter ergeben. Z.B. Stillen auf dem Sofa und kuscheln, dann gemeinsam ins Bett und eine Geschichte lesen und OHNE die Brust einschlafen. Ja, es wird Protest geben. Deine Erklärungen behalte bei. Deine Tochter spürt den Sinn der Worte und sie spürt deine Haltung. Je klarer du sie kommunizierst, desto einfacher kann sich deine Tochter orientieren. Vielleicht kann das Einschlafen mittags sogar nun ohne deine Anwesenheit stattfinden...
Des weiteren ist eine Stillberaterin vor Ort für euch eine gute Ansprechpartnerin, um den Prozess sehr eng und kleinschrittig zu begleiten.
Wie geht es euch?
Liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 18.09.2021
Antwort auf:
Abstillen- Eskalation
Nachtrag:
Meine Kleine versteht übrigends alles und kann gut sprechen. Ich habe ihr erklärt, dass der Busen tagsüber keine Milch mehr kocht. Sie versteht es und ist trotzdem verwirrt. Ich habe den Eindruck, "tagsüber" und "nachts" versteht sie nicht so gut. Bei der nächtlichen Stillpause habe ich ihr gesagt es gibt erst wieder was, wenn die Sonne aufgeht, habe dann aber nachgegeben und stille ab 3 Uhr wieder. Ich glaube meine Kleine versteht gerade die Welt nicht mehr
von
Pinguini
am 16.09.2021, 21:13
Antwort auf:
Abstillen- Eskalation
Hast du ihr schonmal Pre aus der Flasche angeboten? Vielleicht nimmt sie es Mittags zum Schläfchen, wenn ihr noch ein bisschen kuschelt dabei. Ansonsten vielleicht mal eine Stillberatung befragen? Und wegen der Trinkverweigerung am Vormittag würde ich auch Pre anbieten oder tatsächlich den Kinderarzt fragen. Viele Grüße
von
Feles_13
am 17.09.2021, 06:13
Antwort auf:
Abstillen- Eskalation
Meine Psychologin nahm mir erst die Illusion davon, dass ein Kind das wirklich versteht. Das kommt erst später, dass sie es versteht im Sinne von wirklich den Sinn verstehen - nicht nur Worte verstehen.
Nur so als Begründung für ihr Verhalten - sie versteht es nämlich leider nicht! Daher sei nicht verwirrt :)
von
misssilence
am 18.09.2021, 12:26