Streuselchen
Hallo zusammen, Es ist für mich kein Überlastungsthema, aber ich denke am besten passt es noch hierher. Wir haben rundherum keine netten Nachbarn. Am ehesten geht noch ein Ehepaar (beide um bzw. über 90). Eigentlich haben wir mit beiden gute Nachbarschaft gelebt, aber ich bin zunehmend genervt. Die Nachbarn sind superneugierig und so bald sich bei uns was tut, ist die Nachbarin draußen und muss ihre Blumen gießen oder Staubtuch ausschütteln ... so lange bis wir fertig sind. Nicht schön, aber naja ... ich schüttele den Kopf und denke mir mir meinen Teil. Jetzt aber, wird nicht nur beobachtet, sondern ich werde auch konkret darauf angesprochen, wer dies und jenes gewesen sei, der um x Uhr am x-Tag bei uns war. So z.B. jetzt ein Mitarbeiter, der mir für das WE noch Akten vorbeibrachte. Unangenehm finde ich dabei auch, dass die Nachbarin nicht aufhört und aufgibt zu fragen. Das ist ein richtiges Bohren. OK, das war jetzt "nur" ein Mitarbeiter, aber wer das war und warum er da war, geht nur mich was an. Es gibt eine Grenze und die heißt "Privat". Auch wenn es nichts Dramatisches ist, aber ich teile nicht alles mit der Nachbarschaft. Achja, die Nachbarn sind nicht vereinsamt, denn Tochter und Schwiegersohn leben im gleichen Haus und sie haben ein ausgefüllteres Sozialleben als ich. Wie schafft ihr in solchen Situationen Abstand für euch? Im Job habe ich da null Probleme, aber weil die beiden die einzigen verträglichen Nachbarn sind, tue ich mich hier echt schwer . Also bin gespannt auf eure Tipps und Lösungen! Liebe Grüße
Huhu, na ja, es ist schon ein Abgrenzungsproblem. Gerade wir Frauen glauben ja oft, sich abzugrenzen bedeute, unhöflich zu sein oder andere vor den Kopf zu stoßen. Aber man kann sich ganz problemlos auch auf freundliche (aber klare Art) abgrenzen. Deine Nachbarn können damit auch prima umgehen, denn sie haben es in ihrem Leben natürlich viele Male erlebt, dass Menschen sich ihnen gegenüber gut abgrenzen. Das geht ihnen sogar bei der Mehrzahl der Menschen so. Wenn sie dich wieder fragen, wer denn bei dir war, sagst du: „Ach, niemand besonderes. Wann es wohl wieder regnet, die Blumen können es so sehr brauchen, nicht wahr?“ Wenn sie dann nachbohren, rede nicht herum, gebrauche keine Ausflüchte, gib keine noch so vagen Auskünfte, null. Sage: „Ja. Ach, entschuldigen Sie, ich muss rein, ich erwarte einen wichtigen Anruf“ oder: „Die Kinder kommen gleich, ich muss kochen. Einen schönen Tag noch“, irgendwas in der Art. Du musst sie dir ein bisschen erziehen. Sie fragen ja nur deshalb so übergriffig nach, weil du dich bisher zu schwammig gegeben hast. Du warst nicht klar abgegrenzt. Das passiert ja vielen Frauen, wir sind meist so erzogen, dass wir immer Angst haben, andere zu verletzen. Dabei übersehen wir, dass höfliche Abgrenzung ganz problemlos akzeptiert wird. Dass man deshalb auch nicht abgelehnt wird, sondern im Gegenteil: mehr gemocht und mehr respektiert wird. Klare, konturierte und freundliche Menschen sind beliebter als unsicher wirkende, unscharf abgegrenzte und schwammige. Ja, es ist die ersten Male ein bisschen unangenehm, auf neue Art zu reagieren, ich kenne das von früher auch noch. Aber es ist ein prima Training für dich, du wirst es auch in anderen Situationen oft anwenden können. Spätestens nach dem dritten, vierten Mal ist es nicht mehr unangenehm, sondern es wird selbstverständlich und du wirst souverän. LG
Hallo Jorinde,
Danke für deine ausführlichen Antworten und deine Zeit, die du dir genommen hast.
Ich bin speziell gegenüber dieser Nachbarin total perplex, weil ICH selbst mich nie so verhalte.
Tatsächlich habe ich aber Sprüche mit "muss rein, die Suppe kocht über" oder "mein Telefon klingelt" oder sowas in der Art schon gebracht .
Aber die Dame ist bis jetzt hartnäckig und resistent.
Naja, ich bleibe jetzt mal stur wie eine hängen gebliebene Schallplatte.
Mal sehen, ob sich was ändert.
Liebe Grüße
Wir haben 3 direkte Nachbargrundstücke. Ein Ehepaar ist auch sehr neugierig. Besonders der Mann. Ich vermeide jegliche Kommunikation. Guten Tag. Wenns hoch kommt noch ein Satz übers Wetter. Dann bin ich weg.
Wir haben auch so einen Lichtschranken Nachbarn, der raus kommt, sobald sich bei uns was regt. Um zumindest im Garten ruhe zu haben, haben wir uns eine hohe Seitenmarkise installiert, die wie immer ausfahren wenn wir draußen sind. Auch wenn es makaber klingt, aber uns hilft der Spruch, dass Problem ist endlich. Ich hab auch angefangen proaktiv zuerst zu fragen und damit die sehr verwirrt. Dann kam meist kein weiterer Spruch. In deinem Fall vielleicht: ach , schon wieder am beobachten? Oder sowas
Schau halt auf die positiven Aspekte. Im Verletzungsfall wirst du nicht unnötig lang am Küchenboden liegen, während der Rest der family glücklich am Sandstrand fläzt. Und das nur, weil du die Zeitung nicht, wie üblich reingeholt hast, oder was auch immer dann außerplanmäßig läuft. Im Übrigen wie bei Jorinde: Die Suppe kocht über…. Muß telefonieren…. Muß dringend auf‘s Klo…. Das Bügeleisen stehen gelassen….
Und du darfst nicht von Dir ausgehen, weil DU es nie machen würdest, bedeutet es nicht, dass andere es auch nicht machen würden. Umgekehrt ist es auch auch so, nur weil Du (jetzt als Beispiel) Wert auf 19 Uhr Abendessen legst, ist es anderen Familien egal…. Nicht ärgern, sondern wundern. Nachfragen, warum sie gerade draußen sind. Und auch den Vorteil sehen, die werden sofort Fremde/Einbrecher sehen…. Also gute „Wachhunde“
Ich kenne auch so jemanden der absolut alles wissen will und auch immer bohrt, wenn mans nicht sagt so ala „Ne im Ernst, jetzt sag doch mal…“ Ich krieg da was an mich. Tatsächlich habe ich gelernt, dass es nur hilft zu sagen „Du, diese Frage ist mir zu persönlich.“ Und „Ich möchte das nicht sagen.“ Die Person die ich kenne lässt aber selbst dann nicht locker. Da sag ich dann meist „Akzeptier es doch bitte einfach.“ Und beende das Gespräch oder das Thema. Sie ist im Nachgang auch nicht beleidigt. Sie versteht es aber einfach sonst nicht, dass sie Grenzen überschreitet. Bezüglich des „Beobachtens“, würde ich sie einfach immer wieder ganz laut grüßen, damit sie weiß, dass du sie siehst. Wenn sie mal wieder das Staubtuch ausschüttelt, kannst ja mal auch ganz frech sagen „Hallo Gerda! Ich hätte da auch noch was zu putzen! Kannst bei mir grad weitermachen!“ (im Spaß natürlich). Vielleicht hilft es schon diesen Spieß einfach mal umzudrehen und ihr so zu zeigen, dass du sie ebenfalls siehst. Oft suchen diese Leute nach etwas, dass Sie weitererzählen können. Da kann man dann tatsächlich nur an das Lied von den Ärzten verweisen: „Lasse reden“. Ansonsten würd ich vllt ne schöne große Pflanze, einen großen Sonnenschirm oder ähnliches aufstellen, um etwas Sichtschutz zu erlangen.
Ernsthaft - sowas kann nervig sein, ich versteh Dich. Ich bin ja auch ein netter Mensch und sage nicht so schnell etwas. Aber bei Leuten die den ganzen Tag am Fenster stehen und nix anderes zu tun haben als die Nachbarschaft zu beobachten da hörts bei mir bald auf. Da würde ich kein Wischi-Waschi machen und irgendwelche Ausreden suchen warum ich rein muss, das verstehen die Leute meist nicht. Ich würde klipp und klar sagen, dass das meine private Sache ist wer mich besuchen kommt. Manchmal helfen nur ehrliche Worte. Einbrecher hin oder her wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit? Da würd die wahrscheinlich schon die Polizei rufen wenn meine Putzfee kommt. Ich brauch keine Nachbarn die mein Haus beobachten, gesundes gucken ist voll in Ordnung, machen wir hier auch. Mein Handy meldet sich sobald sich jemand unserem Haus auch nur nähert und das reicht mir.
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