Pocahontas1234
Hallo, ich versuche momentan etwas mehr auf mich zu achten. Ich bin eher so der Typ, der harmoniebedürftig ist und es jedem Recht machen will, Angst vor Ablehnung hat. Ich weiß aber immer nicht wo die Grenze ist zwischen „Grenzen setzen“ und „Egoismus“. Wie macht ihr das? Wovon macht ihr abhängig ob ihr jemandem einen Gefallen tut obwohl ihr keine Lust habt, ob ihr etwas auf euch nehmt was für euch Mehraufwand bedeutet und wann sagt ihr „nein“?
Nein, wenn es eine Einbahnstraße. ist, sprich mehrfach vorgekommen ist, daß nichts zurück kommt wenn ich mal Unterstützung brauche. Oder auch wenn meine Familie deutlich zurückstecken müsste. (In dem Moment). Oder wenn mir die Person nicht wirklich wichtig ist, oder meiner Familie nicht gut tut. Ansonsten höre ich sehr auf mein Bauchgefühl. Ich bin kein Erbsenzähler, ich gebe gerne bei Menschen die mir nah stehen. Meine Freundin hatte jetzt lange Zeit eine kaputte Schulter. Da hab ich öfter was gemacht, Fahren zur Physio (auch wenn ich k. o. vom Job kam), Schneeschippen, Einkaufen etc. Alles ok, weil ich weiß wenn es bei mir drauf ankommt, ist sie da! Und sei es nur als Telefonauskotzseelsorge.
Hallo, Itzy hat schon sehr gute Beispiele genannt. Das wichtigste Kriterium ist sicher, ob du dich ausgenutzt fühlst. Sind es immer dieselben Leute im Job oder auch privat, die dich um Gefallen bitten, obwohl sie selbst kaum etwas für dich tun? Wissen andere, dass du schlecht Nein sagen kannst und fragen daher bei unangenehmen Aufgaben dich besonders gerne? Gibt es Verwandte oder Freunde, die sich nur bei dir melden, wenn sie etwas von dir wollen? Dann sag Nein. Wenn es um eine gute Sache geht, wie z.B. ein Kindergarten- oder Schulfest oder etwas in der Kirchengemeinde, würde ich Ja sagen. Weil es ja auch deinen Kindern zugutekommt und dort einfach immer Mithilfe gebraucht wird. Auch wenn eine Freundin oder Verwandte Hilfe braucht, die auch dich gern hat und dir helfen würde in derselben Situation, würde ich auch helfen. Abgrenzung heißt nicht, dass man der Bequemlichkeit oder Lustlosigkeit nachgibt. Sondern sie heißt, dass man sich nicht ausnutzen lässt. Wenn du dann mal Nein sagst, dann ist es wichtig, dass du dich nicht rechtfertigst. Sage: „Nein, das kann ich leider nicht übernehmen.“ Fertig. Erkläre nichts, begründe es nicht, sei nicht weitschweifig, diskutiere es null. Wenn derjenige diskutieren will, wiederholst du freundlich: „Nein, leider kann ich das nicht machen.“ Das reicht völlig aus. Wenn jemand besonders hartnäckig ist und dir ein schlechtes Gewissen machen will, sagst du: „Es tut mir leid, dass du das so siehst. Aber ich kann das leider nicht machen.“ Fertig. LG
Wenn ich keine Lust habe, dann tue ich keine Gefallen. Ausnahme: Notfälle, bspw. Ich habe es sehr eilig und ich sehe, dass ein Rollstuhlfahrer etwas hat fallen lassen. Da helfe ich auch wenn es ungelegen kommt. Meinen Freunden oder nahestehender Verwandtschaft helfe ich gern und nehme Ungelegengeiten auf mich. Leuten, die selber nicht hilfsbereit sind, helfe ich nicht. Wer mich mehr als zweimal hat hängen lassen, hat auch nichts mehr von mir zu erwarten. Falls das egoistisch ist, dann ist das so. Meine Erfahrung ist, dass man sich Sympathien auch nicht mit Gefälligkeiten erwerben kann; daher juckt mich Ablehnung auch nicht. Idealerweise kriege ich es nicht mit, wenn mich jemand nicht mag - jedem steht es frei, mich heimlich zu lieben oder zu hassen.
Und bin daher egoistisch.
Mir fehlt das Gen der Kunst des Lächelns, wenn ich nicht lächeln will. Wenn ich also etwas angehe was ich nicht will sieht das mein Gegenüber. Also lass ich es. Oder ich mache es weil ich es will. Die Angst vor Ablehung hab ich mit dem Alter abgelegt. Zumal man Anerkennung nicht mit dem erkaufen kann was man tut. Ich kann es mir also nicht erkaufen und mach es dann noch mit Widerwillen. Dafür bin ich zu alt. Das brauche ich nicht mehr.
Da hat das zunehmende Alter doch schon etwas Positives. Eins davon ist, Dinge nur noch zu machen wenn ich so auch will.
Heute lieg ich auf meiner Couch, mein Mann hat einen Wanderpartner gefunden. So viel zu Egoismus.
Hm, ich weiß zwar, was du meinst. Wenn Leute nicht Nein sagen können, liegt es sicher an der Angst vor Ablehnung oder dem Wunsch, sich Anerkennung zu erkaufen. Trotzdem muss man unterscheiden. Bei einer guten Sache (Schulfest etc.) mitzuhelfen, ist einfach richtig. Dafür z. B. einen Kuchen zu backen, obwohl man vielleicht mehr Lust hätte, auf dem Sofa zu liegen, hat nichts mit Verstellung oder Angst vor Ablehnung zu tun, das ist Quark. Es ist aber richtig abzulehnen, wenn andere einen ganz gern mal ausnutzen. Bei so was sag ich persönlich freundlich aber glasklar Nein. Obwohl das fast nie jemand bei mir versucht, bin nicht so der Typ Ja-Sage-Häschen. LG
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