Dark Horse
Hallo ihr Lieben, ich muss mir einfach mal alles von der Seele schreiben. Eventuell könnt ihr mir ja Tipps, Tricks oder irgendwelche Hilfen auflisten, ich bin echt am Ende. Unzwar habe ich einen Sohn der jetzt 11 Monate alt ist, die Geburt war wirklich der Horror und ich konnte die Geburt nie verkraften. Ich hatte am Anfang das Gefühl dass ich kaum Bezug zu meinem Baby hatte. Ich hatte kaum ein Wochenbett, habe mich regelrecht in Arbeit gestürzt und nachdem mein Mann wieder arbeiten gehen musste würde es immer und immer schlimmer. Mein Mann ist von Sonntag abends bis Freitag Abend immer weg, arbeiten. Wir sehen uns in dieser Woche nicht und ich bin sozusagen alleinerziehend. Am Anfang war es noch aushaltbar, aber deso weniger ich geschafft habe, deso mehr Schlafmangel ich hatte und kaum Haushalt ect machen konnte würde es immer schlimmer. Mittlerweile sitze ich hier, habe Depressionen entwickelt, Versuche einen Psychiater zwecks Therapie zu bekommen (alle ausgebucht) und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich fühle mich einfach einsam, überlastet und habe schon Panik Sonntags wenn ich weiß ich stehe mit allem wieder alleine da. Zudem bekomme ich dann oft starke Magenschmerzen, starke Kopfschmerzen und als würde mir die Luft zugeschnürt werden . Ich habe vor 3 Wochen erfahren das ich erneut schwanger bin (10ssw), und ist wohl eine Panne unterlaufen. Abtreibung kommt für mich jetzt nicht infrage, aber ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll. Ich werde bald mit zwei Kindern alleine Zuhause sein. Am Wochenende unterstützt mich mein Partner wie es geht... Ich wünsche mir einfach ein normales Familienleben... Habt ihr Tipps , Tricks irgendwas Hoffnung wo ich mich festklammern kann? Bis April wird sich erstmal nichts ändern Danke
Hallo,
bei einer Wochenbett-Depression (die man im ganzen ersten Jahr nach der Entbindung bekommen kann) ist der Hausarzt oder Gynäkologe der allererste Ansprechpartner, nicht gleich der Psychiater oder Psychotherapeut.
Bitte sprich zuerst mit dem Gynäkologen, und wenn er nicht hilft, mit dem Hausarzt. Beide können dir als erste Hilfe ein leichtes Anti-Depressivum verschreiben, das auch in der Schwangerschaft erlaubt ist. Oft ist dann gar keine Psychotherapie nötig, weil das Medikament schon ausreicht, um die Wochenbett-Depression loszuwerden.
Wenn dein Mann genug verdient, und ich nehme mal an, dass das so ist, dann nimm dir außerdem eine Putzfrau. Das ist eine irre Entlastung, vor allem psychisch. Weil dich nämlich nicht ständig der dreckige Haushalt vorwurfsvoll anschaut und du gleich wieder frustriert und kraftlos bist. Eine blitzeblanke Wohnung gibt dir erstmal Zeit, ein bisschen zu deinem kleinen Sohn und zu dir selbst zu kommen.
Wenn deinem Mann das zu teuer ist (weil er momentan Alleinverdiener ist), dann sage ihm, dass eine Wochenbett-Depression eine schwere seelische Erkrankung ist und man hier unbedingt Hilfe braucht, und zwar auch zu Hause. Du kannst ihm ruhig sagen, dass sonst die Gefahr besteht, dass du stationär in der Klinik landest.
Auch das passiert bei Wochenbett-Depressionen manchmal und schafft natürlich neue Probleme (Babybetreuung). Viele Männer wissen das gar nicht. Der Mann meiner besten Freundin hat auch gestaunt, als sie für eine Zeitlang einrücken musste, weil nichts mehr ging. Er dachte immer, sie sei halt "ein bisschen traurig" oder würde "sich bloß anstellen".
Sei also hier straight, ehrlich, knallhart und halte notfalls auch einen Konflikt aus.
LG und alles Gute für dich!
Danke für deine Nachricht. War schon beim Hausarzt der mir eine Überweisung zum Psychiater gegeben hat, wegen Depressionen. Mein Gyn weiß auch bescheid, hab aber erst am 24.8 ein Termin. Mein Mann weiß bescheid, will mir unbedingt helfen ...hat er auch schon. Wir waren bei jemandem, außer "Google dies und das " kam bei der Person nicht viel raus und auch keine weitere Hilfe. Mit dem Geld ist es wieder eine andere Sache, er ist aktuell gerade Alleinverdiener und wir müssen monatlich immer schauen wie wir über die Runden kommen bzw bleibt nicht viel Spielraum. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll. Mir geht es oft so schlecht das ich am liebsten einfach im Bett liegen bleiben möchte und kaum die Kraft habe mit dem Kleinen was zu machen. Ich würde gerne, aber ich kann es teilweise nicht. Lg
Vielleicht kann dein Mann sich mal ans Telefon hängen und mehrere Psychiater anrufen, um dann den nächstmöglichen Termin zu nehmen (bei den anderen dann natürlich hinterher wieder absagen). Manchmal muss man wirklich zehn oder fünfzehn anrufen, bis man halbwegs bald drankommt. Aber meist klappt es dann doch früher. LG
Hast Du einen guten Hausarzt/Hausärztin? Das wäre die erste Anlaufstelle, vllt bekommst Du eine Überweisung zum Psychiater mit Dringlichkeitscode Einige Krankenkassen bieten online Psychotherapie an, dort bekommt man schneller einen Termin. Erkundige dich mal bei der Krankenkasse Hast Du schon versucht einen Krippenplatz für deinen Sohn zu bekommen? Vllt wäre das eine Entlastung
Hallo Kerstin123,
ja mein Hausarzt kennt mich seit dem ich ein Baby war, und deswegen kann man sehr gut mit ihm reden.
Mit dem Dringlichkeitscode habe ich mich jetzt auch schon schlau gemacht, dann werde ich ihn wohl nochmal besuchen die Tage .
Ja in der Kita ist er angemeldet, geht dort aber leider erst wenn nächstes Jahr hin. Ich habe schon über eine Tagesmutter nachgedacht, wenigstens 1-2 mal die Woche. Aber er wird jetzt erst 1 Jahr alt, wird das für ihn nicht zu viel sein oder könnte es ihm sogar gut tun? Leider haben da viele verschiedene Meinungen... Man fühlt sich mit diesem Gedanken auch meist ein bisschen unwohl, weil man doch denkt man müsste es selber schaffen. Jedoch wäre 1-2 mal die Woche nicht schlecht im Haushalt zu machen, auch um sich etwas auszuruhen und um für sich selbst mal etwas zu machen. Bin da aber leider echt hin und her gerissen. Auch weil die Bindung gerade umso stärker ist zwischen uns...obwohl ich denke wenn er da eine Bezugsperson hat, dann würde es gehen .
Die Schwiegereltern nehmen den Kleinen auch gerne mal, jedoch leider oft nur am Wochenende, wo mein Mann da ist. Klar ist das schön dann mal was zu zweit machen zu können, aber so eine Hilfe könnte ich eher mal unter der Woche bekommen... Nur dann heißt es oft keine Zeit ect...wenn mein Mann fragen würde dann geht es natürlich sehr sehr oft .
Für deinen kleinen ist es am wichtigsten, dass es dir gut geht, den nur so kannst du langfristig gut für ihn da sein. Also auf alle Fälle ist es besser, er wird teilweise von einer Tagesmutter betreut und die übrige Zeit von Mama, der es gut geht, als er wird nur von dir betreut, während du am Zahnfleisch kriechst. Kannst du oder dein Mann ehrlich mit den Schwiegereltern reden? Ihnen sagen, dass du aktuell überlastet bist durch die neue Schwangerschaft und die Abwesenheiten deines Mannes und dass du Unterstützung brauchst? Und dann fragen, ob sie sich vorstellen könnten, einen fixen Großelterntag in der Woche zu etablieren? Wie sieht es mit deinen Eltern aus? Können die unterstützen oder andere Verwandte? Wie geht es mit dem Job deines Mannes weiter? Spätestens, wenn du irgendwann wieder arbeitest, wird das noch mühsamer, wenn er nur am Wochenende da ist. Ich wünsche dir alles, alles Gute!
Ich habe jetzt schon öfter gehört/gelesen, dass Psychologen bei Schwangeren schnellere Ersttermine ausgeben - hast du/habt ihr deine Schwangerschaft am Telefon erwähnt? Sonst versucht es damit nochmal. Ich wünsche dir alles Gute! Toll, dass du dich kümmerst!
Lass dich durch checken: - Vitamin D - Vitamin B12 - Eisen Auf jeden Fall die Schilddrüse - bei mir war’s damals die Schilddrüse
Erst ein mal gratuliere ich dir zur zweiten Schwangerschaft. Ich kann es verstehen, dass du dich teilweise überfordert fühlst und das ist auch okay so, ein Kind 24/7 zu betreuen, unabhängig davon, wie es einem selbst geht, ist nicht unbedingt immer einfach. In welcher Woche bist du denn ungefähr? Wahrscheinlich kommt nun alles zusammen, die Schwangerschaftshormone usw. ! Kannst du dir vielleicht ein wenig Auszeit nehmen? Eventuell dein Partner sich krankschreiben lässt oder Urlaub nimmt? Oder Eltern/Schwiegereltern/Geschwister/Freunde etc. dir zur Seite stehen und dir einiges abnehmen? Dein Haushalt muss ja nicht perfekt sein, da solltest du dich nicht unter Druck setzen. Wichtig ist aber, dass es dir gut geht. DU brauchst mal eine kleine Auszeit für dich, in der du was machst, was DIR gut tut...lass den Haushalt liegen, so lange ihr jetzt nicht vor Dreck umkommt! Hast du schon mal versucht, wie es dir geht, wenn du ein leichtes Antidepressivum nimmst? Hattes du sowas schon mal? Gegen Depressionen? Lg :)
Dein Post ist schon eine Weile her, ich antworte trotzdem mal. Du kannst Dich an die frühen Hilfen wenden, gibt es in jedem Landkreis. Die helfen bei praktischen Dingen wie KiTa-Platzsuche, haben aber auch oft Ehrenamtliche, die mal mit dem Kind auf den Spielplatz gehen und Du hast Pause. Unsere beiden fanden Krippe übrigens toll. Die Große wollte da gar nicht mehr weg. Jeden Tag ist für die Kinder besser als nur jeden dritten. Sonst können sich keine Spielpartnerschaften entwickeln (auch wenn sie das entwicklungspsychologisch offiziell erst mit zwei stattfindet, das ist ja doch ein Prozess und eine Gewöhnung. Was mir auch geholfen hat, sind Sachen wie Babyschwimmen etc., wo man mal auf andere Eltern mit den gleichen Problemen trifft. Ein ganz anderer Ansatz: arbeitet Dein Mann immer am gleichen Ort, könntet Ihr dort zusammen wohnen? Alles Gute, Grüße, Jomol
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