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wieso sind sie so empfindlich?

Thema: wieso sind sie so empfindlich?

Mich regt das so auf. In jedem Forum wird darüber gemeckert, wie intolerant Stillmütter sind. Immer, wenn eine "Fläschchenmami"(finde die Begriffe übrigens total doof) sich zu Wort meldet, kommt bald darauf irgendetwas dazu, dass Stillen überbewertet wird und stillende Frauen eingebildet sind oder sonst was. Wieso??? Ich habe noch nie gehört, dass eine Frau belehrt oder sogar angegriffen wurde, weil sie ihrem Kind die Flasche gibt ( eher Stillmamas a'la "Brust macht nicht satt"). Ich stille sehr gerne, trotzdem kann doch jeder machen was er will. Eine Freundin ist grad auf Flasche umgestiegen und ich freue mich total für sie, weil sie es gerne wollte und es so gut geklappt hat. Wo bitte werden "Flaschenmamis" bevormundet etc.? Ist das so ein regionales Ding oder wieso jammern sie ständig darüber? Habt ihr schon mal eine Frau angesprochen, die die Flasche gibt? Sorry, find das bissl gemein und nervig.

von angi159 am 04.01.2014, 21:40



Antwort auf Beitrag von angi159

Ich habe noch nie was gegen eine Flaschenmami gesagt, eher anders herum. Manchmal habe ich das Gefühl, andere Frauen, die die Flasche geben, haben in sich ein Gefühl, dass sie eigentlich doch lieber gestillt hätten und reagieren deswegen komisch. Wenn ich aufs Stillen angesprochen werde kommen immer diese alten blöden Floskeln: "Die Milch ist zu dünn, das reicht nie!", "Du verwöhnst deine Kinder", "Er weint weil er Hunger hat", "Wie lange soll er noch an dir hängen?", "Wie du stillst schon wieder, du hast doch erst vor einer Stunde..." Bei uns im Krankenhaus haben als ich entbunden habe von 25 Frauen inklusive mir gerade einmal zwei gestillt. Alle anderen haben es nach einem Tag aufgegeben oder sich sofort für die Flasche entschieden... Leider fehlen in den Generationen vor uns oft stillende Vorbilder!

von Jimmyfreak am 05.01.2014, 00:10



Antwort auf Beitrag von angi159

Ganz ehrlich? Stillen halte ich für gesünder als nicht stillen. Aber nichtgestillte Kinder werden auch groß und ich gebe zu, daß ich in Gedanken schon öftets dachte, "Schade, dass diese oder jene Bekannte schon abgestillt hat". Soetwas würde ich aber aus Respekt niemals sagen. Ich musste sehr dafür kämpfen, stillen zu können, da haben mir einige vermittelt "Warum die sich das antut?!" Aber es ist nicht nur beim Stillen so. Über Windelfrei wird auch hergezogen, dabei haben sich die meisten nicht mal 3 Minuten mit dem Thema beschäftigt. Ich hab's bei meinem Kind nicht gemacht, finde Windelfrei aber großartig. Für manche zählt nur das was, wie sie es selbst gemacht haben.

von chrpan am 05.01.2014, 03:30



Antwort auf Beitrag von angi159

HAllo, ich finde auch, dass Mamis, die die Flasche geben uns öfters angreifen.... Mit den immer gleichen Floskeln. Ich bin im Freudeskreis auch einer der wenigen, die stillt. Das erste was ich immer zu hören bekomme, mein Kind schläft schon durch. DAs wird bei euch noch dauern mit der Brust bei der dünnen Milch....... Ich sage eigentlich nichts negatives über Mamis, die die Flasche geben, ausser sie müssen meinen, dass sie ihr Kind mästen müssen mit Getreide etc in der Flasche oder ständig etwas probieren, damit die kleinen ja nicht unter 3-4 Stunden kommen.... Aber ansonsten halte ich mich da raus. Ich denke, dass sich manche ein gutes Gewissen einreden müssen, denn im Hinterkopf wissen eigentlich alle, dass das stillen Ernährungstechnisch sehr wertvoll ist. Ich bin keine Mama, die sehr lange gestillt hat. Tochter 6 Monate und Sohn ist bald 8 Monate und bekommt Nachts und Abends die Brust ansonsten Beikost und Pre Milch. Ich habe höchsten Respekt vor den Mamis die solange stillen und wenn ich ehrlich bin und das Pulverchen in die Flasche gebe, denke ich oft an die Stillzeit zurück und freue mich immer auf Abends wenn der kleine noch ein bisserl trinkt. Aber das Pulver bringt halt Freiheit zurück, nur das will keiner zugeben, der Flasche gibt. Und viele wollen ihre Freiheit noch nicht einmal ein paar Monate zurückstellen deshalb werden wir immer schlecht geredet..... Grüsse

von scotti12 am 05.01.2014, 09:01



Antwort auf Beitrag von angi159

Hmm. Ich denke leben und leben lassen. Stille unser drittes Baby und habe damit bis auf einige doofe Blicke in der sogn Öffentlichkeit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Hauptsache, Mutter und Baby sind zufrieden. Man kannmit beidem gut groß werden. Beides hat Vorteile und Nachteile. Fertig. Nur doof, dass man beim Stillen manchmal blöd angeglotzt wird. Daher gan es dieses Mal Stillkleidung. LG Jolly

von Jollygirl29 am 05.01.2014, 09:14



Antwort auf Beitrag von angi159

1. Anästhesist, der mitten in schlimmen wehen zu mir sagte "Wollen Sie denn stillen? Sonst mach ich nämlich keine PDA für SIE!" (ich wollte zum glück und habe auch...zudem war ich nicht ganz bei mir und auch so beschäftigt damit, emin riesenkind zur welt zu bringen, sonst hätte ich ihm aber was erzählt, so ein Arschloch!!!) 2. stillfreundlich zertifiziertes KKH, in dem meine freundin und JKollegin entband, auch sie wollte stillen, hatte dann drei brustentzündungen in folge, jeweils hoch bis höchst fiebernd und KKH-pflichtig, sie hat 6 wochen NUR geweint, bis ihre hebamme ihr endlich "erlaubt" hat, abzustillen....dafür hat sie SO bösartige kommentare der säuglingsschwestern erhalten, dass auch diese kräftig und intensiv beschimpft gehört hätten. 3. auch und gerade hier gibt es IMMER wieder die Frauen, die nichtstillende Mütter unterschwellig und indirekt EXTREM angehen und verurteilen. ich weiß wohl, dass es ja nun mal ein Stillforum ist, aber JEDER nichtstillenden zu unterstellen, sie wolle nur nicht wirklich, ist auch frech und illoyal unter Frauen. 4. was mischen sich Mütter/Menschen ÜBERHAUPT so ungefragt in das Leben anderer Mütter ein??? Kann es eine Mission sein, jedem Kind Muttermilch zukommen zu lassen? kann es eine Mission sein, alle kinder an die Flasche zu bekommen? Die Auseinandersetzungen sind im grunde so hanebüchen, was geht es denn IRGENDWEN überhaupt AN, wie welche Mutter ihr Kind ernährt? Es wird ja weder geschlagen noch vernachlässigt noch sonstwie misshandelt, ob es nun (lächerliche Aussage nr.1) bloß die dünne Muttermilch bekommt oder (lächerliche Aussage nr.2) das schreckliche Schicksal erdulden muss, mit Flasche großgezogen zu werden. Wenn eine FRAGT, wenn eine PROBLEME lösen möchte, whatever, DANN kann man doch seine meinung dazu sagen, aber dieses dogmatische (von beiden Seiten) gefällt mir auch weiterhin nicht....Niemand ist dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass alle Kinder Muttermilch oder "endlich was richtiges" bekommen..... ich möchte dazu NOCHMAL betonen, dass ich gestillt habe, aber nur "Kurzzeit" und dann zum Fläschchen abgestillt habe, ich bin also weder die eine noch die andere absolutistische Fraktion ;)

von Leewja am 05.01.2014, 11:38



Antwort auf Beitrag von angi159

Ich glaube das ist sehr regional und kommt sehr auf die Menschen an, die man trifft. Bisher hatte ich das Glück, dass ich niemanden traf, der Fläschchenmamis kritisiert hat, noch jemanden der sich über Stillmamis auslässt. Alles eitel Sonnenschein. Aber wie gesagt: Das sind sehr individuelle Erfahrungen. Ich glaube die allermeisten sind sehr tolerant und akzeptieren das Gegenüber. Aber ein paar Radikalos gibt es immer.

Mitglied inaktiv - 05.01.2014, 13:08



Antwort auf Beitrag von angi159

Ich glaube auch wenn es einem diese Äusserungen in die eine wie in die andere Richtung treffen, dann ist das etwas das vielmehr in der eigenen Person zu suchen ist als in der anderen Person und deren Äusserungen. Sozusagen auf fruchtbaren Boden gefallen. Ich habe alle Kinder gestillt. Den Großen 6 Monate voll den Kleinen nur 3 Monate. Damals (vor 11 und 8 Jahren) habe ich das einfach getan ohne gross darüber nachzudenken. Diesmal bedeutet es mir sehr sehr viel. Emotional. LG

von FrauvonWunderfitz am 05.01.2014, 14:49



Antwort auf Beitrag von angi159

Frauen, die ihre Kinder stillen, weil, und so lange sie das wollen, sind üblicherweise genauso tolerant, freundlich und glücklich wie die Frauen, die ihren Kindern aus gutem Grund und reiflicher Überlegung bewußt überhaupt nur oder ab einem gewissen Punkt eine Ersatznahrung geben. Ich habe bisher nur die Frauen vorwurfsvoll bis übergriffig erlebt (aus beiden "Lagern"), die mit ihrer eigenen Entscheidung/Situation irgendwie unzufrieden waren oder sind. Leider zu viele Frauen, die gern stillen würden, bekommen keine oder insuffiziente Hilfe und werden dann zwischen beiden "Fronten" stehengelassen. Und man kann da genauso einen "Religionsersatz" inklusive Missionstätigkeit draus machen, wie bei "Wunschkaiserschnitt" oder "Impfen".

von nörgelmama am 06.01.2014, 12:37



Antwort auf Beitrag von nörgelmama

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Wie meinst du das mit Wunschkaiserschnitten und Impfen? Ich hatte oben was zu Kaiserschnitten geschrieben. Wenn eine Mama mit ihrem Wunschkaiserschnitt glücklich und zufrieden ist, dass sehe ich darin überhaupt kein Problem. Letztlich zählt die Zufriedenheit.

Mitglied inaktiv - 06.01.2014, 13:16



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Ich meine, daß es keine "absoluten" Wahrheiten gibt, leider aber immer die "Anderen", die im Besitz ebendieser sind. Na klar ist es normal, ein Kind normal zu bekommen. Na klar gibt es aber auch Frauen, für die eben der Wunschkaiserschnitt normal ist. Na klar ist es normal, ein Kind zu stillen. Na klar gibt es aber auch gute Gründe, das anders zu entscheiden. Na klar gibt es Erkrankungen, an denen immer eine gewisse Anzahl Menschen stirbt oder schwere Behinderungen davon trägt. Na klar kann man gegen einige wenige davon impfen (Polio zB). In allen Fällen kann man sich trefflich über Sinn und Unsinn der einen oder anderen Variante streiten. Man kann auch einfach akzeptieren, daß andere Menschen andere Meinungen haben. Und vielleicht ein wenig glücklich sein, dass wir überhaupt in der Position sind, eine Wahl zu haben.

von nörgelmama am 06.01.2014, 13:42