Geschrieben von Manoen0511 am 21.02.2021, 15:51 Uhr |
Milch abpumpen und kaum noch milch
Hallo ihr lieben,
Ich bin verzweifelt.. ich hatte ganz gut Milch und wollte trotzdem etwas abpumpen und gestern kam auch gut was und nun ist meine Brust seit gestern Abend total weich und bildet kaum Milch, wie kommt das?
Man sagte mir das durch das abpumpen die Milch mehr werden würde :(
Ich musste jetzt mit Pre zufüttern, weil ich natürlich auch nicht will das er hungert..
Weiß jemand was ich tun kann?
Re: Milch abpumpen und kaum noch milch
Antwort von Schniesenase am 21.02.2021, 22:31 Uhr
Hallo Manoen,
dass die Brust weich ist, hat nichts mit der Milchmenge zu tun, sondern damit, dass sie sich langsam an den Bedarf gewöhnt und sich alles einläuft. Das ist normal.
Und dass die Pumpe kaum Milch rausbekommt, ist häufig so, denn die Pumpe regt die Brust nicht so an wie das Baby. Ich habe gute 6 Monate voll gestillt und niemals mehr als 20ml (1/2 Stunde wechselpumpen mit einer guten elektrischen Pumpe) herausbekommen. Mein Kind war zu dem Zeitpunkt aber sehr wohlgenährt. Für mich war das nichts mit dem Pumpen. Man kann es aber lernen, wenn man möchte.
Am besten eröhst Du Deine Milchproduktion, wenn Du Dein Kind oft und auch gern mal etwas länger und ggf. mit mehreren Seitenwechseln (wenn Baby es mag) stillen lässt. Nichts regt die Brust so gut an wie ein effektiv stillendes Baby.
Um festzustellen, ob Dein Baby genügend Milch bekommt, gibt es diese Möglichkeiten:
1. Die in den Us festgestellte Gewichts-, Längen- und Kopfumfangszunahme ist angemessen (das Kind sollte sich ungefähr auf den Perzentilen - gelbes U-Heft hinten - bewegen.
2. Das Baby macht wach einen aufmerksamen Eindruck, es ist ggf. - je nach Alter - aktiv und interessiert.
3. Das Baby hat eine rosige Hautfarbe.
4. Das Baby hat genügend nasse Windeln (je nach Alter, also anfangs mehrmals täglich Stuhlgang, später kann alles bis zu 14 Tage und sogar darüber hinaus in Ordnung sein, und anfangs ca. 6-7, später 4-5 nasse Windeln. Du kannst das genauer im Stillexpertenforum bei Biggi und Kristina googeln.
Sind diese Punkte ok, kannst Du davon ausgehen, dass Dein Kind genügend Milch erhält.
A und O ist, dass Du das Baby schon bei den ersten Hungerzeichen anlegst, z.B. Fäustchen ballen bei ganz kleinen Babys, suchende Kopfbewegungen, schmatzen usw. Wenn das Baby erst angelegt wird, wenn es darum schreit, ist das zu spät.
Das Baby darf so oft stillen, wie es das braucht, auch Episoden, in denen es stillt, einschläft, danach gleich wieder stillt, sind gut, denn so wird zeitweilig die Milchproduktion kräftig angekurbelt, und das vergeht auch wieder. Dass Stillabstände eingehalten werden sollen, ist ein längst überholter Mythos. Baby darf und soll so oft stillen, wie es das braucht.
Schau doch mal, ob Du Kontakt zu einer Stillberaterin bekommen kannst. Auch ein bisschen Recherche darüber, wie stillen eigentlich funktioniert, kann sehr hilfreich sein. Gut fand ich dafür stillkinder.de und natürlich auch das Mitlesen bei Biggi und Kristina hier.
Alles Gute!
VG Sileick
Nicht pumpen, nicht zufüttern
Antwort von Bonnie am 22.02.2021, 18:08 Uhr
Warum pumpst du überhaupt ab? Das ist ganz unnötig. Dein Körper kann ein Baby problemlos ernähren, du brauchst dafür keine Maschine! Eine Mutter kann sogar locker zwei Babys ernähren, wie Zwillingsmütter, aber auch früher die Ammen (die das eigene plus das Kind einer wohlhabenden Frau gestillt haben) gezeigt haben. Die Brust stellt sich auf jeden Bedarf ein, auch auf hohen.
Das Pumpen mit einer toten Maschine irritiert das Gehirn. Es fehlt der Anblick, der Duft, das Saugen des Babys, das die Milchbildung und den Milchspendereflex auslöst.
Du machst zuviel Aktionismus und Bohei ums Stillen. Auch das Zufüttern ist völlig unnötig und überflüssig. Wenn mal ein Tag etwas weniger kommt, musst Du einfach ununterbrochen anlegen, ruhig stündlich. NUR das regt die Milchbildung an. Wenn Du dagegen zufütterst, erfährt dein Körper nicht mehr, wieviel dein Kind wirklich braucht.
Ich würde sofort aufhören mit der Flasche und die Milchmenge lieber selbst wieder steigern. Der einzige Weg, den Hebammen und Stillberaterinnen hier empfehlen, lautet: anlegen, anlegen, anlegen. Es dauert nur wenige Tage, bis die Milch wieder mehr als ausreicht. Bis dahin wird das Baby trotzdem satt, weil man ständig anlegt und die kleinen Mengen, die dabei kommen, sich summieren zu normalen Mahlzeiten.
Ich würde mit der Experimentiererei aufhören und deinem Körper vertrauen. Frauen können seit hunderttausenden von Jahren völlig problemlos ihre Babys vollstillen, oft über mehrere Jahre und sogar zwei Babys. Dein Körper weiß wie‘s geht, er braucht das „Herumkrampfen“ (sorry) nicht.
Wenn es dir schwerfällt, dieses Vertrauen und die Gelassenheit zu entwickeln, nimm dir eine Stillberaterin. Kostenlos und gut ausgebildet sind die Beraterinnen der La Leche Liga, die auch von Ärzten empfohlen werden (Adressen unter www.lalecheliga.de).
LG
Re: Nicht pumpen, nicht zufüttern
Antwort von Manoen0511 am 25.02.2021, 11:13 Uhr
Danke für deine Antwort, so etwas habe ich gebraucht!!
Habe Flasche und Schnuller verbannt und jetzt trinkt er wieder ordentlicher.
Re: Milch abpumpen und kaum noch milch
Antwort von Manoen0511 am 25.02.2021, 11:15 Uhr
Vielen Dank für deine Antwort, der kleine macht sich prächtig und die Windeln sind genug.
Re: Milch abpumpen und kaum noch milch
Antwort von Schniesenase am 25.02.2021, 14:35 Uhr
Na siehst Du, dann braucht er keine Flasche, und Du musst auch nicht abpumpen. Alles fein, schön weiter gemütlich kuscheln und nicht so viel mit dem Kopf machen! :-)
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