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Kind stillt Saugbedürfnis nur an der Brust - mich macht das fertig

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Kind stillt Saugbedürfnis nur an der Brust - mich macht das fertig

cs80

Liebe Stillmamis, meine Süße (fast 16 Wochen) will ihr Saugbedürfnis nur noch an der Brust stillen. Kein Schnuller, kein Schnuffeltuch, kein Finger, vielleicht mal ihre Hand, aber auch nur kurz. Ich stille wirklich gerne, aber ich komme jetzt immer öfter an den Punkt, an dem ich nicht mehr kann. Meine Brüste schmerzen und ich fühle mich richtig "ausgesaugt" von der Dauernuckelei. Habt ihr vielleicht eine Idee, wie es noch klappen könnte... Ich weiß nicht mehr weiter... Vielen Dank schonmal LG


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von cs80

Liebe cs80, das war bei uns auch anfangs so und ändert sich mit der Zeit. Möglicherweise versucht Dein Winzling auch, die Milchproduktion heftig anzukurbeln und braucht das darum. Da sind die Babys als auch die Brüste der Mütter sehr unterschiedlich. Wenn die Brüste schmerzen, kannst Du versuchen, ganz genau anzulegen, denn das ist meist kein Nuckelproblem, sondern ein Problem des verkehrten Anlegens. Du könntest die Technik mal von einer Stillberaterin ansehen lassen, ggf. in einem Stillcafe oder eine kontaktieren (IBLCL, AfS oder LaLeche). Kontakt findest Du auf den Internetseiten dieser Orgaisationen. Mein Kind hat auch viel genuckelt. Anfangs meinte ich, ich müsste das verhindern und habe Stillabstände erzwungen, weshalb dann meine Kleine nicht richtig zunahm, sie wusste schon, warum sie das so wollte. Nachdem wir dann ganz viel ewig gestillt hatten, war alles wieder gut, Kind nahm gut zu, und die extrem kurzen Abstände (alle 30 Minuten) wurden wieder etwas länger (alle 1,5-3h, 3h war selten). Richtig lang waren sie über die gesamten ersten eineinhalb Jahre nie. Erst später gab es Zeiten, da stillten wir nur noch dreimal am Tag. Heute, mit 25 Monaten stillt sie bei Infekten, sie hat gerade einen, andauernd, und das hilft ihr wohl, ansonsten ist es sehr unterschiedlich, je nach Tagesablauf. Sie vergisst es auch schon mal den ganzen Tag und will dann nach dem Morgenstillen erst wieder am frühen Abend. An anderen Tagen ist es immer noch ein 2h-Abstand, aber das ist seltener und dann hat sie auch drückende Zähnchen oder einen anderen Grund dafür. :-) Ich hab gelernt, meinem Kind da zu vertrauen. Sie weiß, was sie braucht und gut für sie ist, und das gebe ich ihr, soweit möglich. Wenns nicht möglich ist, erkläre ich ihr das und verweise auf später, und das geht dann auch gut. Übrigens schläft sie nachts durch bis zwischen 4:30 und 7:30 Uhr, also wirklich: Es wird weniger! Was Du für Deine Brüste tun kannst: Wenn sie arg schmerzen, hilft eine Salbe mit Lanolin. Darf nicht zu dick aufgetragen werden, damit das Kind nicht von der Brust abrutscht. Das Ausgesaugtgefühl verstehe ich sehr gut, habe ich auch immer mal wieder so empfunden. Ich denke, das ist nicht das Stillen, sondern die Allgemeinsituation, die Dich zwingt, nichts zu tun, nichts schaffen zu können, ewig angekettet zu sein. Da ist gerade am Anfang nach der Geburt eine innere Entschleunigung wichtig, und ich habe die als unheimlich schwer empfunden; vorher voll im Job, alles gerissen und gemacht.... Außerdem brauchst Du Unterstützung, dass Du mal Luft kriegst und für Dich sorgen kannst (Essen, Baden, alleinsein oder mit jemandem ein gutes Gespräch ohne Unterbrechung führen können etc.). Lass alles Andere liegen, das hat Zeit bis später, aber sorge für Dich, so gut Du kannst, ggf. durch Hilfe von Außen. Vielleicht gibt es mal jemanden, der auf Dein (schlafendes) Kind aufpassen kann oder es auch im Tuch tragen kann (wenn die Babys so klein sind, lassen sie das meist gern zu, wenn das auch mal jemand anders tut, den sie schon kennengelernt haben). Überhaupt Tuch: Das Tragetuch hat bei uns viel Ruhe einkehren lassen. Kind hatte Nähe und ich konnte dennoch was tun, mich bewegen etc. Ich wünsch Dir ganz viel Gelassenheit, Ruhe und Hilfe, es wird besser, genieße die Zeit, wenn Du kannst, sie geht so schnell vorbei! LG Sileick


Astrid

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Erstmal kurz zum Schnullern. Beim ersten Kind ist mir dasselbe passiert. Man muss den Schnuller sehr früh anbieten, sonst wird er irgendwann nicht mehr genommen. Das ist also jetzt eher ein Tipp für Dein nächstes Kind: Wenn Du den Schnuller einführen möchtest, dann früh. Was die jetzige Situation angeht: Vier Monate alte Kinder wollen nicht immer nur nuckeln, wenn sie Langeweile haben. Sie brauchen jetzt mehr Input als ganz junge Säuglinge. Wenn Deine Tochter quengelt oder knöttert, solltest Du also nicht gleich die Brust zücken. Du kannst ihr auch etwas Abwechslung und Unterhaltung bieten: Sie ein wenig herumtragen, ihr ein selbsterfundenes Lied vorsingen, Gegenstände, die Geräusche machen, zeigen (Triangel, raschelndes Papier, div. Rasseln), ihr Dinge zum Greifen anbieten, Auge in Auge mit ihr sprechen, eine Runde mit dem Kinderwagen rausgehen, damit sie die Bäume und den Himmel sehen kann - kurz: Ihr ein bissel Abwechslung bieten. Viele Mütter legen aus Gewohnheit ihr Baby immer zuerst an, obwohl es längst außer dem Nuckel- auch andere Bedürfnisse hat. Einem vier Monate alten Baby kannt Du schon ein wenig mehr bieten als immer nur die Brust, gell. LG


lambogenie

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Das war bei uns auch so. Bis sie selbst aktiver wurde. Bei ihr war das anfangs ganz viel Beruhigung, aber auch,denke ich,Beschäftigung. Jetzt mit 11 Monaten stillt sie tagsüber gar nicht mehr,aber dafür wird nachts wieder stundenlang genuckelt. Naja,auch das wird sich irgendwann wieder geben! Also halte durch! Und versuche die Sofa- Kuschelzeit zu genießen. Später wirds nicht unanstrengender. Nur auf andere Weise! ;-) Und zu dem Ausgesaugt-Gefühl: achte auf ausreichende Energiezufuhr. Mir hat es wirklich mal geholfen,ein paar Gummibärchen oder ein Stück Schokolade zu essen. Neben ganz viel gesunden Sachen natürlich! :-D Glg


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von cs80

Woran man mal wieder sieht, wie hilfreich es ist, wenn verschiedene Leute ihre Erfahrungen mitteilen. :-) Zum Schnuller: Früh einführen erhöht die Gefahr der Saugverwirrung erheblich. Ich würde das nicht machen. Es kann gutgehen, aber wenn das nicht der Fall ist, hat man es so schwer, wieder zum normalen Stillen zu finden. Mehr Beschäftigung: Das könnte eine Lösung sein für Euch. Bei uns hat das nicht funktioniert. Meine Kleine war immer eher komplett überreizt, trotz relativ entreiztem Tagesablauf, und sie war auch nie "nöckelig". Sie hat entweder gleich geweint oder war gut drauf. Ein Zwischending gabs nicht. Wir hatten eine super Hebamme, die uns immer wieder riet, auch beim Stillen, viel Ruhe zu schaffen, wenig Tüdelü etc. Aber Babys sind so verschieden wie erwachsene Menschen. Vielleicht braucht Euer Kind mehr Beschäftigung. Das kannst Du ja ausprobieren. Wenn Dein Kind das nicht will und weint, kannst Du es immer noch anlegen. Ich wünsch Dir viel Erfolg und Kraft in dieser schaurig-schönen Anfangszeit! LG Sileick


caro79

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hallo, ich weiß was du meinst. ich glaube man muss einfach akzeptieren, dass babys so sind. du kannst ja mal probieren, wenn sie schreit, ob sie dann durch spielen, wickeln oder ähnliches zufrieden ist. wenn sie weiter weint will sie an die brust. ich hab mir in letzter zeit auch oft die frage gestellt, ob ich emily zu oft anlege oder lieber mal nach alternativen suchen soll. am freitag bei einem stilltreff von der la leche liga wurde mir dann gesagt, dass stillabstände von 3-4 stunden eher die ausnahmen sind und es ganz normal ist, dass babys oft an die brust wollen und im schnitt 8-12 mal am tag trinken. emily hab ich heute mittag nach dem baden nur an meiner brust nuckelnd in den schlaf bekommen. ich war ja froh, dass sie überhaupt geschlafen hat und wehe ich hab sie weggelegt. ich glaube sie ist ein high need baby, da ich sie kaum weglegen kann und tragehilfe funktioniert nur, wenn ich in bewegung bin. ich selbst bin gerade dabei das zu akzeptieren. lg


Kräuterzauber

Antwort auf Beitrag von cs80

Wollte ich nur ganz kurz einfügen: mein Sohn hat mit 6 Monaten erst den Schnuller genommen. Jetzt ist er 21 Monate und ich würde es nicht mehr machen. Wenn er eingeschlafen ist und ich ihm den "sulli" rausziehen kann, schläft er besser bzw länger. Aber klar, jedes Kind ist anders.


Jole3

Antwort auf Beitrag von cs80

Mein Sohn ist einen Monat älter und war bis vor kurzem auch Dauerstiller und Brustnuckler. Inzwischen ist es wieder weniger geworden. Das geht also auch wieder vorbei. Vielleicht ein Schub bzw. eine Entwicklungsphase? In der Zeit des Dauerstillens hab ich viel gelesen und Fernsehen geguckt. Essen und Trinken hatte ich in Griffweite und mein Telefon auch. Alles andere blieb liegen: Haushalt, Einkaufen und Erledigungen. Das geht erstaunlich gut... Halte durch, versuch dir Auszeiten oder Erholungspausen zu schaffen und hab Geduld! Die Kleinen werden nur so kurz gestillt in ihrem Leben...