Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Annschie am 05.10.2017, 7:43 Uhr

Einschlaf- und Durschlaprobleme

Hallo!
Ich habe folgendes Problem:
Mein kleiner Sohn ist 3,5 Wochen alt. Das Stillen klappt ganz gut, wir machen das so im 2-3 Stunden-Takt. Was leider überhaupt nicht klappt, ist das Schlafen im eigenen Bettchen. Er möchte ständig Körperkontakt. Nachts schlafe ich nur noch halb im Sitzen, da der kleine Mann nur auf meiner Brust/Bauch schlafen kann. Auf dem Rücken liegen mag er überhaupt nicht, da wedelt er solange mit den Armen & Beinen, dass er sich selbst aufweckt. Seitlich ist eigentlich auch nicht möglich. Die einzige Position, die er bevorzugt & wo er auch einigermaßen ruhig ist (außer, er kriegt wieder Blähungen & Bauchschmerzen) ist die Bauchposition. Tagsüber schläft er auf meiner Brust ein, dann trage ich ihn in sein Bett & lege ihn auf den Bauch (so kann ich das ja kontrollieren, nachts würde ich ihn ungerne auf den Bauch legen). Dann dauert es 5-10 Minuten & der Kleine ist wach, quengelt & quengelt, bis er dann irgendwann losschreit & ich ihn wieder auf den Arm nehme & rumtrage, bis er einschläft. Oft plagen ihn die Koliken - hier nehmen wir schon die Bigaia-Tropfen, massieren mehrmals den Bauch mit Windsalbe & versuchen den Fliegergriff. Doch leider plagen ihn die Schmerzen immer dann, wenn er tief & fest schläft! :( Mittlerweile besteht mein Alltag nur aus Herumtragen oder auf der Couch sitzen, mit dem Kleinen auf meiner Brust. Nachts genau das gleiche Spiel. Ich habe Angst, dass er nie in seinem Bett schlafen wird. Manchmal ist es dann so, dass er durch dieses ganze im Bettchen aufwachen, auf den Armen wieder ein schlafen, dann wieder aufwachen, nicht seinem Schlafpensum gerecht wird & irgendwann übermüdet ist. Und dann hibt es nämlich ein Schrei-Konzert, weil er dann die Schwierigkeit hat, auch auf dem Arm oder beim Tragen einzuschlafen & das geht dann meistens über mehrere Stunden... bis er irgendwann nach dem Stillen einschläft & seine 3-5 Std. auf mir drauf durchschläft (dann versuche ich ihn auch nicht wegzulegen, damit er mal seinen Schlaf bekommen!)

Geht es wirklich vorbei oder wird es nur noch schlimmer? Bin über Tipps & Ratschläge sehr glücklich!

 
10 Antworten:

Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von SabSi83 am 05.10.2017, 8:32 Uhr

Hallo Annschie!

Mach dir keine Sorgen, das ist alles normal und dein Baby wird irgendwann in seinem Bett schlafen, wenn es soweit ist. So ein kleines Baby braucht den Körperkontakt noch dringend. Was man dir raten kann ist, dass du eine Position findest, bei der ihr beide zur Ruhe kommt. Sei es mit Hilfe von Stillkissen oder im Liegen Stillen (seitlich). Das haben wir lange so gemacht. Mein Kleiner ist 19 Monate alt und braucht immer noch sein morgendliches Stillritual. Was ich dir aber versichern kann ist, dass er trotzdem in vielen Bereichen sehr selbstständig ist und super schläft. Man kann ein Baby gar nicht verwöhnen und man muss auch nichts angewöhnen wozu sie noch nicht bereit sind.

Auch wenn du sicher erschöpft bist, kannst du es vielleicht geniessen wenn du den Gedanken loslässt, dass dein Baby irgendetwas können muss, in seinem Bett schlafen muss ohne dich. Sein Bedürfnis ist ganz ein anderes und er ist auf deine Nähe angewiesen.

Wir hatten das mit dem Bauch schlafen Anfangs auch und ich hab ihn irgendwann auch auf dem Bauch schlafen lassen weil er sich anders nicht wohlgefühlt hat. da er immer direkt neben mir lag und der Schlaf auch eher leicht war, war das auch ok.

Alles Gute euch!

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von Annschie am 05.10.2017, 9:24 Uhr

Vielen Dank für deine netten & aufbauenden Worte! Ich habe ja recht wenig dagegen, dass er auf mir schläft oder halt ständig an meinen Körper will. Ich fühle mich deswegen jetzt nicht schlecht. Ich bin froh, dass es Tragehilfen gibt, so kann ich wenigstens auch einige Sachen im Haushalt erledigen - ohne nur auf der Couch zu sitzen. Und dabei schläft er dann sogar ganz ruhig in der Trage - was ich vom Bettchen nicht behaupten kann! Das ist wirklich komisch, aber anscheinend benötigt er wirklich einfach nur die Nähe! Was mir einfach Gedanken macht, ist, dass ich dann von Außenstehenden zu hören bekomme, wie schlecht das sei: ich würde es ihm angewöhnen & irgendwann liegen dann nicht knapp 5, sondern 10 Kilo auf mir drauf. Wie lange soll das noch so weitergehen, etc. Sogar meine Hebamme meint, ich soll das tagsüber üben & ihn immer wieder ins Bett legen (besser, wenn er noch halb wach ist), so dass er lernt, selbst einzuschlafen. Ich soll immer wieder ins Zimmer, ihn streicheln & zuversichern, dass ich da bin & er keine Angst haben soll... Gestern habe ich das mal ausprobiert, so dass er alle 50-60 Minuten ununterbrochen wach war & ich ihn dann ständig wieder auf dem Arm zum Einschlafen bringen musste. Abends gab es dann die Quittung: er war super unruhig, konnte gar nicht mehr einschlafen, hat sogar an meiner Brust gequengelt & die Brustwarze hin & her gezogen. Er kam einfach nicht zur Ruhe - erst nach vielen Stunden. Und dann hat er 6 (!!!!) Stunden auf meiner Brust geschlafen!

Also, alles sehr schwierig. Ich muss mir das abgewöhnen, auf andere zu hören & meinen eigenen Weg suchen, was mir & meinem Sohn gut tut. Man hat nur so Angst, dass man es gleich zu Anfang falsch macht & später noch mehr Schwierigkeiten hat...

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von SabSi83 am 05.10.2017, 9:58 Uhr

Hey!

Ich hab auch so manch 'guten' Ratschlag gehört, von wegen die Kleinen gewöhnen sich zu schnell und dann hat man den Salat. Ich muss ehrlich sagen, bei solchen Aussagen werde ich wütend und zugleich bricht es mir ein bisschen das Herz. Meine Hebamme hat auch Ähnliches gesagt. Es gibt Babys, die kann man ins Bett legen, die sind den ganzen Tag zufrieden, aber es gibt auch die, die ganz viel Mama brauchen. Ich hab auf mein Herz gehört, ich konnte den kleinen Wurm einfach nicht schreien lassen. Was soll man denn einem so kleinen Menschen beibringen, wo er doch gerade erst geboren wurde...

Schalte auf Durchzug, wenn es jemand 'besser' weiss. Du kennst dein Baby am besten und weisst, was es braucht. Sonst niemand!

Wieso soll man sich und seinem Kind unnötig diesen Stress antun... Wenn du gute Argumente brauchst oder dich informieren möchtest, kann ich dir das Buch von Herbert Renz-Polster 'Born to be wild' empfehlen. Das hat mir damals sehr geholfen und mich bestärkt!

Mach weiter so, wie es sich für sich gut anfühlt! Was du deinem Kind auf alle Fälle mitgibst wenn du seine Bedürfnisse achtest und erfüllst ist Urvertrauen, was ganz wichtig ist! Resienz ist wertvoll im späteren Leben.

Ich hab meinen Weg gehenüber anderen bald gut vertreten können und ich habe jetzt ein super offenes, mutiges, soziales Kleinkind, das sich gerne auch mal alleine beschäftigt und mir nicht wie viele behauptet haben, ständig an meinem Rockzipfel hängt Auch schläft er meistens durch, das hätte damals so manch ein Familienbettzweifler niemals geglaubt.

Die Babyzeit geht so schnell vorbei und oft blicke ich wehmütig zurück weil es eine schöne Zeit war, auch wenn es oft megaanstrengend war. Die Tragezeit und intensive Stillzeit habe ich sehr genossen. Ich hoffe du kannst das auch bald, ohne schlechtem Gewissen

Alles Liebe!

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von kanja am 05.10.2017, 14:36 Uhr

Das ist ganz normal.

Mein erstes Kind konnte gut alleine schlafen, mein zweites nicht. Das war bei beiden von Geburt an so.

Akzeptiere es so, wie es ist. Ändern kannst du es nicht, das Kind hat einfach dieses starke Bedürfnis nach Nähe.

Es wird besser, aber wahrscheinlich noch nicht so bald.

Hast du ein Tragetuch oder eine gute tragehilfe?

Das kann dich die nächsten Monate sehr entlasten.

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von julle1 am 05.10.2017, 15:10 Uhr

Du machst alles richtig!!! Bist ne super Mama! Der Tag wird schon kommen, wo er in seinem eigenen Bett schläft - vielleicht erst in ein paar Jahren ; ) Wenn er soviel Nähe braucht, dann braucht er sie einfach. Und das Nähebeduerfnis geht nicht davon weg, dass du ihn alleine in sein Bettchen legst. Er macht das nicht, um dich zu ärgern oder zu kontrollieren (wie viele der älteren Gerneration behaupten). Und er hat auch keine Schlafprobleme -er schläft so, wie Menschenkinder das nunmal tun, nahe bei Mama und mit mehrfachem Aufwachen zur Nahrungsaufnahme und um sich zu vergewissern, dass Mama noch da ist.
Viel Kraft und gemuetliche Kuschelstunden : )
Alles Gute, J (deren Sohn das erste Halbjahr tag- und nachts an (m)einen Körper geklebt verbracht hat....und mit 7 Jahren dann 4 Monate lang alleine jede Nacht im Baumhaus im Garten geschlafen hat...)

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von LanaMama am 05.10.2017, 20:38 Uhr

Es geht vorbei! Es sind alles nur Phasen! Höre auf Dein Herz und nicht auf Außenstehende, dann machst Du alles richtig.
Und: Bald will Dein Sohn gar nicht mehr den ganzen Tag kuscheln, sondern drehen, Robben, Krabbeln, die Welt sehen, spielen.... Genieße jede Sekunde Kuschelzeit!

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Das kommt von Deiner Hebamme?!?

Antwort von emilie.d. am 06.10.2017, 7:35 Uhr

Meist raten sowas Schwiegermütter oder KiÄ über 60.
Alles ganz normal. Es gibt Kinder, die auch ganz gut allein liegen können, die meisten aber nicht. Schon gar nicht mit 3,5 Wochen.
Die Kinder haben noch einen runden Rücken, dementsprechend gut achlafen sie in Tragen und schlecht in Rückenlage.
Eine Freundin von mir hat 8 Kinder und zwei haben 6 Monate fast nur auf ihr oder ihrem Mann geschlafen. Das ist nicht bequem, aber es hilft ja nichts.
Einschlafbegleitung benötigen Kinder laut Lehrbuch 3-4 Jahre. Sprich, man bleibt dabei, bis sie schlafen.
Kann immer noch nicht fassen, dass so ein Blödsinn von einer Hebamme kommt. Ich würde mich mit ihr über Schlafen nicht unterhalten. Google mal Ferbern und Dr. Posth oder schlafen und Dr. Posth. Ist ein Entwicklungspsychiologe, der erklärt di3 Bedürfnisse von Kindern echt gut.

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Re: Das kommt von Deiner Hebamme?!?

Antwort von emilie.d. am 06.10.2017, 7:42 Uhr

Man will sich im Wochenbett ja nicht mit seiner Hebamme anlegen. Aber ich würde sie schon mal drauf ansprechen, ob sie noch nicht davon gehört hat, dass durch das Schreienlassen von Babys (hohe Cortisollevel) Spiegelneurone im Hirn untergehen/zerstört werden. Selbst der Erfinder des Ferberns hat sich mittlerweile von der Methode, die sie da empfiehlt, distanziert.
Schlafen kann man nicht erlernen, dazu müssen Kinder entsprechend reif sein, sprich, genügend der benötigten Hormone bilden können, schmerzfrei und satt sein.

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von Annschie am 08.10.2017, 5:48 Uhr

Danke für deine Worte!
Ja, mittlerweile haben wir eine Ergobaby-Tragehilfe. Hab die fast den ganzen Tag an & trage ihn darin. Da schläfft er locker 3-4 Std. Mit Tragetuch kam ich nicht zurecht & der hat mir - nachdem ich das endlich gebunden habe - ein Schrei-Konzert gegeben. Da find ich die Tragehilfe besser. Ist wohl Typ-Sache... :)

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Re: Einschlaf- und Durschlaprobleme

Antwort von Annschie am 08.10.2017, 5:49 Uhr

Danke, dass ist lieb & aufbauend! :)

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