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Baby 8 Wochen alt - stillen will einfach nicht klappen...

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Baby 8 Wochen alt - stillen will einfach nicht klappen...

Spooky_Jenna

Hallo, ich bin so traurig und hoffe, dass jemand eine zündende Idee hat, wie ich es doch noch schaffe, mein 8 Wochen altes Baby zu stillen. Die Stillbeziehung zu meinem Sohn (geboren am 20.12.18) fing eigentlich gut an. Er ging sofort an die Brust (wobei er mit der linken Brust von Anfang an Schwierigkeiten hatte, da die Brustwarze dort komplett flach ist). Jedoch war er immer unzufrieden und weinte im Krankenhaus sehr viel, war permanent am Suchen (und ich hatte ihn sehr viel an der Brust), woraufhin er noch im Krankenhaus Fläschchen bekam. Zuhause stillte ich ihn dann. Am 4. Tag hatte ich meinen Milcheinschuss und da fing er an, die Brust zu verweigern. Sie war sehr prall und er bekam sie dadurch wohl nicht zu fassen. Nach zwei Tagen versuchten wir es mit Stillhütchen und es klappte wieder. Jedoch nahm er immer weiter ab, und er war nach 1-2 Wochen nach der Geburt bei 3120g (Geburtsgewicht 3482g). So mussten wir zufüttern und er bekam 2x am Tag eine Flasche abgepumpte Muttermilch. Nun nahm er jedoch weiter ab und der Verdacht kam auf, dass er aus der Brust kaum Milch zieht. Meiner Hebamme fiel auf, dass er immer nur nach mehreren Zügen an der Brust leise schluckt, was wohl zu wenig sei. Außerdem nimmt er immer nur wenige Züge an der Brust, bevor er aufhört, ins Nuckeln übergeht oder einschläft. Die Male an denen er 5 Minuten am Stück getrunken hat, kann ich an einer Hand abzählen. Wir haben ihn dann also zu jeder Mahlzeit angelegt und danach eine Flasche gegeben. Mittlerweile pro Mahlzeit (alle 4 Stunden) ca 140ml. Zum Glück nimmt er nun endlich zu, jedoch nicht durchs Stillen. Wir waren bereits beim Osteopathen (ohne Befund), und sind seit Freitag zur Krankengymnastik nach Castillo Morales. Hier kam raus, dass er seine Zunge nicht korrekt bewegt und wohl auch etwas "unkoordiniert". Sein Unterkiefer liegt etwas zurück, was wohl auch nicht förderlich ist. Tipps wie die Brust wie ein Sandwich zu halten, Füttern per Sonde, erst ein wenig mit Flasche füttern dann anlegen, Haut an Haut Kontakt, Stilltee damit die Milch besser fliest, haben leider nichts genützt. Dann kamen auch noch zwei Krankenhausaufenthalte mit ihm dazu (beim ersten war er 11 Tage alt und hatte Fieber und Schmerzen im Magen/Darm und er war viel zu schwach zum stillen. Beim zweiten Mal vor einer Woche, als ihn der RS-Virus erwischt hatte. Auch hier war stillen dadurch nicht möglich...). Nun bekomme ich ihn aktuell gar nicht mehr an die Brust. Wenn ich Glück habe und er andockt, schreit er nach wenigen Sekunden, weil natürlich nicht sofort die Milch fließt wie bei der Flasche. Ich weiß wirklich keinen Rat mehr bin aber nicht Willens, das Stillen aufzugeben... Danke fürs Lesen < 3


chrpan

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

Ihr Armen! Da habt ihr ja schon einiges durch...! Ich hatte beim ersten Kind einen sehr schwierigen Stillstart und bei uns war das Brusternährungsset (BES) von Medela die Rettung. Ich würde eine LLL Stillberaterin zu Rate ziehen, die dir das BES in Ruhe zeigt. Vielleicht bringt es etwas, bei jedem Mucks des Babys, den Kleinen anzulegen. 4-Stunden Abstände hatte ich in den ersten zwei Lebensjahren meiner Kinder fast nie - fast immer max. 2 Stunden Abstände. Dementsprechend wurden auch kleinere Mengen getrunken. Wie gesagt, ich würde da eine Stillberaterin ins Boot holen. Toi toi toi für euch!


Spooky_Jenna

Antwort auf Beitrag von chrpan

Danke! Ja, ich bin schon in Kontakt mit einer Stillberaterin. Ich hoffe auch, dass uns das weiterbringt.. Meinst du denn das das Brusternährungsset anders funktioniert als die Ernährung per Sonde?


chrpan

Antwort auf Beitrag von chrpan

Hm, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Stillen mit dem BES sehr viel anders als mit der Sonde ist. Ich hab halt nur Erfahrung mit dem BES. Ich glaube halt, ihr braucht einen langen Atem, das Baby wieder an die Brust zu bekommen. Es hat bei mir auch nicht jedes Mal geklappt, dass Sohnemann nennenswerte Mengen getrunken hat. Es scheint halt nur so zu sein, dass dein Kind das Saugen an der Flasche gewöhnt ist, da fließt auch immer gleich(mäßig) Milch, was an der Brust nicht so ist. Mit Sonde bzw BES fließt je nach Schlauchdicke ja auch immer Milch, das macht den Anreiz aus. GlG


rabe71

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

Hallo, es tut mir Leid,dass euer Stillstart so schwierig war. Das Problem ist jetzt,dass es sich eher schon um eine Relaktation handelt,die du angehen möchtest/müsstest. Du schreibst nicht,wieviel dein Kind im Moment wiegt. Aber man geht davon aus,dass ein Baby etwa 1/6 seines Gewichtes als tägliche Trinkmenge hat,was bei euch momentan durch die Flasche kommt. - ihr müsstet versuchen,die Flasche komplett wegzulassen und alternativ zu füttern (Stichwort: Saugverwirrung) - pumpst du schon (sollte man bei Stillhütchen anfangs immer zusätzlich ), wenn dein Kind kaum mehr an die Brust geht fehlt ja die „Nachfrage“ - hast du Schilddrüsenorobleme? Unbedingt einstellen lassen! - nimmst du Bockshornkleekapseln oder Domperidon? Du musst,wenn du das wirklich angehen möchtest also 2 Dinge tun: 1. Steigerung der Milchmenge und 2. Rückführung des Kindes an die Brust! Alles Gute für euren Weg!


Itzy

Antwort auf Beitrag von rabe71

Ich möchte dir mal Mut machen das es noch klappen kann. Bei Kind 1 war ich total unsicher, alle quatschen mir rein, KH nicht still freundlich und meine Nachsorgehebi auch nicht der Bringer. Ende vom Lied ich habe 6 Monate abgepumpt! Kind 2 brüllte von Beginn an extrem viel, nach 14 Tagen pumpen war ich am Ende, es gab Pre und gut! Kind 3 war anders, schwierige Geburt, aber tolles KH und ich wollte einmal stillen wie alle! Aber wieder ging es nicht (ich habe Hohlwarzen). Nachsorgehebi, die Dritte, machte dauernd Panik wrgen dem Gewicht, ich pumpte wieder, Mengen waren nie das Problem. Aber ich habe meinem Kind jeden Tag gesagt das ich möchte das es noch klappt! Sie durfte immer mal nuckeln, zog mal, aber mehr auch nicht. Nach 3 Monaten, es war der 27.Dez 6.00 morgens, mir Plätzen die Brüsten, Pumpe natürlich in der kalten Küche, habe ich sie angeschaut ihr gesagt"ran da, das können andere auch" und dann ging es! Sie trank als wenn sie nie etwas anderes getan hätte. Bis zum 10 Monat hatten wir eine tolle Stillbeziehung! Ich vermute! Meine Warzen waren nach 3 Monaten pumpen endlich etwas in Form, sie kräftig genug und es passte einfach. Was ich sagen will, gib nicht auf. Verzweifel aber auch nicht. Mein Pre Kind ist fast 11 und genauso toll gewachsen wie die anderen. Versuch einfach seinen Weg zu finden, das ist das wichtigste!


Schniesenase

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

Ich han auch gleich ans Brusternährungsset gedacht. Frag doch mal die Stillberaterin, ob sie da Erfahrung hat. Ggf. investierst Du auch mal in den Besuch durch eine IBCLC-Stillberaterin. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn immer künstliche Milch zu kaufen, wäre viel teurer. Ich wünsch Euch ganz viel Geduld, Kuschelzeit, innere Ruhe und super Begleitung durch die Fachleute!


Bonnie

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

Hallo, Du musst Dir einfach dringend eine Stillberaterin suchen. Kostenlos, nett und gut ausgebildet sind die Beraterinnen der La Leche Liga e. V., die auch von Ärzten empfohlen werden (Adressen in Deiner Nähe unter www.lalecheliga.de). Ich habe die auch mehrere Male in Anspruch genommen. LG


Spooky_Jenna

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

@rabe71: Also Milch habe ich, er wird zu 95% mit Muttermilch gefüttert. Ich versuche alle 5 Stunden abzupumpen. Mittlerweile wiegt er knapp 5kg. Aber wie alternativ füttern? Mit Becher? Denn zZ bekomme ich ihn trotz Sonde nicht an die Brust, er drückt sich richtig weg und schreit :/ Schilddrüsenprobleme habe ich keine. Ich nehme ab und an Bockshornklee und trinke den Weleda Stilltee, wenn ich die Menge steigern muss. @Itzy: Das klingt toll! Ich hoffe das bei ihm auch irgendwann der Knoten platzt und er die Brust nicht mehr als Feind sieht... Die Stillberaterin treffe ich hoffentlich diese Woche! Ich danke euch für eure Antworten :-*


Schniesenase

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

Mit dem Fingerfeeder macht es bei den Mengen jetzt wohl nicht mehr ganz so viel Spaß. Ich würde tatsächlich mit dem Becher füttern. Flasche und Schnuller (falls vorhanden) nicht mehr verwenden, das Baby viel mit Hautkontakt kuscheln und immer stillen oder auch nuckeln lassen, wann es will. Zufüttern per Becher. Das kannst Du googlen. Bei YT gibt's dazu brauchbare Anleitungen. Du hast Power! Du schaffst das!


PinePaja

Antwort auf Beitrag von Spooky_Jenna

Huhu, Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen. Aber Kontakt zu einer Stillberaterin kann ich dir nur empfehlen. Wenn sie wirklich kompetent ist. Ich hab meinen großen Sohn ohne Probleme stillen können, bei meinen Zwillingen jetzt gab es von Anfang an Probleme. Die erste Stillberaterin war ein Reinfall, ich soll Stress vermeiden und mal nen Kaffee trinken gehen Erst die zweite konnte mir wirklich helfen Beide hatten ein verkürztes Zungenbändchen, was beim Kinderchirurgen eingeschnitten werden musste. Hört sich schlimm an, ist es aber nicht. Haben nur kurz geweint wie bei einer Impfung. Das Verhalten was du beschreibst, war wie bei einem von meinen. Der andere hatte sich von Anfang an eine andere Technik zugelegt und deshalb mehr auch aus der Brust erwischt. Ob du ihn wieder an die Brust bekommst hängt jetzt von mehreren Faktoren ab. Wenn du viel Zeit und Ruhe hast, kannst du es auf alle Fälle schaffen. Das fehlt mir, habe mich deshalb jetzt damit arrangiert Zwilling 1 zu stillen und Zwilling 2 wird pumpgestillt. Abstillen hab ich nicht übers Herz gebracht und so geht es jetzt echt gut. Alles gute dir