Hilfe, mein Kind ist im Stillstreik!

Stillstreik

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Auch das gibt es: Wochenlang klappt das Stillen sehr gut und nun streikt das Baby an der Brust. Der Stillstreik kann unterschiedliche Ursachen haben: Auf manche hat man Einfluss, auf andere nicht.  

Schreien an der Brust

Ihr Baby und Sie sind eigentlich ein gutes Still-Team, doch es kommt immer wieder vor, dass das Kind das Köpfchen wegdreht, wenn es gestillt werden soll? Ein Stillstreik oder auch Brustschreiphase genannt, tritt bei manchen Babys meist um den 3. oder 4. Lebensmonat auf. Dieses Verhalten hat oft etwas mit dem Entwicklungsstand des Babys zu tun, das nun die Umwelteinflüsse stärker wahrnimmt und manchmal unruhig auf die täglichen Eindrücke reagiert.

Das ablehnende Verhalten des Babys kann aber auch mit dem Milchspendereflex zusammenhängen: Fließt die Milch sehr reichlich und schießt sie dem Kind in den Mund, empfinden Babys das meist als unangenehm. Die Kinder würgen, spucken und können sich an dem Milchschwall verschlucken. Falls das der Grund ist für die Brustverweigerung, kann man in einer zurückgelehnten Position stillen. Das bewirkt, dass die Milch etwas langsamer fließt.

Anlegen verbessern

Bei Neugeborenen hat ein Abstoßen von der Brust, Weinen und unruhiges Verhalten beim Stillen meist nichts mit einem Stillstreik zu tun, sondern mit Problemen beim Anlegen. Lassen Sie sich von Ihrer Nachsorgehebamme das Anlegen nochmals gut zeigen. Halten Sie die Ärmchen des Kindes beim Anlegen nicht fest und versuchen Sie den Suchreflex des Kindes auszulösen, indem Sie mit der Brustwarze einen Mundwinkel des Kindes berühren.

Tipp: Versuchen Sie nicht den Kopf des Kindes an die Brust zu drücken und die Brustwarze gegen den Willen des Kindes in den Mund zu schieben. Das kann einen fürs Stillen negativen Reflex beim Baby auslösen: Das Kind schiebt die Zunge an den Gaumen und kann so nicht mehr an der Brust saugen. Die Ablehnung gegenüber der Brust kann sich so verstärken.  

Mögliche Ursachen für Stillstreik

In manchen Fällen reagieren Babys aber auch gereizt und verunsichert auf alltägliche Reize. Babys haben eine feine Nase und schnuppern sofort, wenn Mama anders riecht: Das kann an einem neuen Deo liegen, an einem Duschgel oder einer Bodylotion. Vielleicht schmeckt Ihre Milch plötzlich anders, weil Sie Ihre Menstruation bekommen, krank sind oder Medikamente genommen haben. Auch Essen, das scharf gewürzt ist, Knoblauch oder Pfefferminze enthält kann das Baby irritieren, weil Geschmacksstoffe in die Milch übergehen. Manchmal streiken Babys auch, weil das Kind Soor, also eine Pilzinfektion im Mund hat und das Trinken weh tut. Auch wenn das Baby Schnupfen hat oder Ohrenschmerzen, kann Trinken für das Kind unangenehm sein. In vielen Fällen lässt sich aber auch nicht eindeutig klären, warum das Baby vorübergehend die Brust verweigert.

Beobachten Sie Ihr Baby: Ein Stillstreik geht normalerweise nach ein paar Mahlzeiten oder nach einem Tag vorüber. Damit die Milch in dieser Zeit nicht zurückgeht oder sich ein Milchstau bildet, die Milch ausstreichen oder abpumpen.

Ein Stillstreik ist meist nach kurzer Zeit überstanden und das Stillen klappt wieder. Ein Stillstreik bedeutet jedoch nicht, dass das Baby kein Interesse mehr am Stillen hat und abgestillt werden möchte.

Beratung bei Stillstreik wichtig

Bevor die Frustration an der Brust zu groß wird, sollten Sie sich Rat und Unterstützung bei einer Stillberaterin oder Ihrer Nachsorgehebamme suchen. Übergangsweise können Sie Ihrem Baby abgepumpte Milch mit einem Löffel oder aus einem kleinen Becher geben.

Zuletzt überarbeitet: Januar 2018

Fragen zum Thema an die Stillberaterinnen Biggi Welter und Kristina Wrede

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