Hallo,
mein Sohn ist 8 Tage alt und ich habe an beiden Brustwarzen wunde Stellen. Ich achte auf ein richtiges Anlegen, lasse die Muttermilch antrocknen. Lasse viel Luft an die Brust. Habe eine Salbe und eine Tinktur bekommen....aber es heilt einfach nicht.
Meine Motivation ist so gesunken, dass ich am liebsten abstillen würde.
Aber ich hatte mich so auf diesen Kontakt zu meinem Baby gefreut. Was kann ich denn machen, damit das Stillen nicht zu Tortour wird? Ich kann doch noch nicht aufgeben, oder?
Vielen Dank
Divana
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 12:24
Antwort auf:
Wunde Brustwarzen
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Liebe Divana,
am besten wenden Sie sich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die Sie und Ihr Baby beim Stillen sehen kann.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die bei der Stillposition verändert werden müssen, die dann aber sehr große Wirkung zeigen. Manchmal liegt es auch am Saugverhalten des Kindes, das korrigiert werden muss und in einigen Fällen können auch anatomische Besonderheiten (z.B. ein zu kurzes Zungenbändchen beim Kind) zu wunden Brustwarzen führen.
Eine erfahrene Stillberaterin nicht nur beim Zuschauen beim Stillen sondern auch am Aussehen der Brust unmittelbar nach dem Anlegen sehr viel erkennen.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Bis Sie eine Stillberaterin vor Ort erreichen können, hier schon einmal eine Beschreibung des korrekten Anlegens und einige Tipps, die den Heilungsprozess bei wunden Brustwarzen unterstützen:
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann.
Bei wunden Brustwarzen haben sich die folgenden Maßnamen bewährt:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.09.2001
Antwort auf:
Wunde Brustwarzen
Hallo Divana,
ich hatte auch neulich das gleiche Problem, so daß ich mich echt stark zusammenreißen mußte nicht loszuschreien, als mein Kleiner sich angesaugt hat. Ich habe mir Stillhütchen in der Apotheke gekauft. Mit denen hat er dann getrunken. Aber die mußt Du auf jeden Fall wieder weglassen beim Stillen, wenn die Warzen wieder o.k. sind. Zusätzlich habe ich noch Traubenzucker zerbröselt und mit Mumi vermischt und dann auf die Brustwarzen getan. Das habe ich trocknen lassen und habe für die Zeit Milchauffangschalen benutzt. Vor dem nächsten Stillen habe ich das Ganze dann abgewaschen. Das hat bei mir auch super geholfen. Kannst es ja auch mal probieren.
Liebe Grüße
Gesche
Mitglied inaktiv - 19.09.2001, 13:04