Wunde Brustwarzen und höllische Schmerzen :-(

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wunde Brustwarzen und höllische Schmerzen :-(

Hallo, mein Kleiner ist nun 16 Tage alt und ich habe Ihn bisher voll gestillt. Seit einigen Tagen habe ich wunde Brustwarzen und höllische Schmerzen wenn ich Ihn anlege.Auch wenn er fertig ist mit trinken,fühlt es sich an wie Messerstiche die in die Brustwarze eindringen. Mein Hausarzt hat heute einen Soor bei dem Kleinen festgestellt und mir eine Salbe verschrieben. Ich selber habe auch schon alles versucht...ständig die Stillposition verändert, Einlagen aus Wolle/Seide, Lanolin usw. aber nichts bringt wirklich Besserung. Ich habe tierisch Angst den Kleinen anzulegen,daher pumpe ich momentan teilweise die Milch ab,weil ich die Schmerzen beim Anlegen nicht aushalte. Was kann ich noch tun??? Ich bin etwas traurig da ich mich so auf das Stillen gefreut hatte :-( Ps: Stillhütchen hatte ich auch schon probiert,aber auch da sind die Schmerzen unerträglich. Lg Isabell mit Baby Joel

von belli0483 am 25.11.2011, 12:49



Antwort auf: Wunde Brustwarzen und höllische Schmerzen :-(

LIebe Isabell, bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle deines Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann steckt Ihr Euch immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Ihr kommt aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Du musst auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere dir nun noch aus „The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: „Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen (stell dir doch einfach ein paar nasse Waschlappen neben das Bett und verwende diese nur einmal) und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: • häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, • an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), • den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. • Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. • Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. • Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. • Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Auf jeden Fall ist es sicher auch sinnvoll, dass du dir Unterstützung vor Ort holst, und eine Stillgruppe besuchst, denn dort findest du Ermutigung und viele hilfreiche Tips. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß und ich hoffe, dass du doch bald ohne Schmerzen stillen kannst! Kristina

von Kristina Wrede am 25.11.2011



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