Hallo Liebe Stillberaterin,
ich habe eine kleine Tochter, die jetzt sechs Wochen alt ist. Ich habe vor sie so lange wie möglich voll zu stillen. Leider fällt mir das in letzter Zeit etwas schwer!!
Wenn sie Schreit leg ich Sie meist an, weil ich denke das Sie hunger hat. Manchmal saugt Sie dann ganz normal u. das nächste mal will sie garnicht ran und schreit mich empört an! Obwohl sie dann wieder an ihrer Hand nuckelt !! Manchmal trinkt sie grad schön u. mit einen schlag fängt Sie an sich zu winden und weinen...das macht mich dann richtig unsicher!! Zu dem sagt meine Ärztin sie hätte nicht so großartig zu genommen!?( 55 cm groß -->4500Gramm)
Meine Hebamme riet mir, mit einer Waage die Stillportionen festzuhalten!!Wieviel sollte Sie denn trinken? Ich stille so ca sechs mal am Tag und im Schnitt trinkt Sie so 50 - max. 130ml!! Ist das OK? Ich hab Angst das Sie nicht mehr an die Brust will oder einfach zu wenig kriegt!! Ich möchte die schöne Erfahrung mein Kind stillen zu können noch nicht missen!!
LG Lisanne
Mitglied inaktiv - 12.10.2011, 15:08
Antwort auf:
Wieviel sollte mein Kind denn trinken?
Liebe Lisanne,
nicht immer ist Hunger der Grund dafür, dass unsere Kinder schreien. Gerade ganz kleine, die jünger als 3 Monate alt sind, brauchen vor allem den intensiven Kontakt zur Mama. Sie wollen also in erster Linie Körperkontakt, nicht zwangsläufig dabei auch gestillt werden.
Das Gewicht kann ich nicht beurteilen, weil ich nichts über die Entwicklung weiß. Wichtig ist, dass sie sich auf ihrer Gewichts- und Wachstumskurve weiter bewegt (du siehst das hinten im gelben U-Heft). Nur wenn die sie verlassen sollte und auffällig nach unten abrutscht, besteht Handlungsbedarf.
Vom häufigen Wiegen raten wir ab - es macht die Mütter nur verrückt und die wenigsten Waagen sind so exakt, dass sie 30 oder 40 Gramm Unterschied tatsächlich messen und anzeigen. Im Zweifelsfall mach doch nochmal die Windel-wiegen Probe: Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wie viel dein Kleiner trinkt. Allerdings: Wenn er künstliche Nahrung bekommt ist es nicht ganz einfach, herauszurechnen, wieviel der Muttermilch-Anteil ausmacht.
Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge.
Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte:
Urin:
1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag
3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag
3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag
Und am besten suchst du dir eine Stillberaterin in der Nähe, die dich zusätzlich unterstützt. Stillberaterinnen verfügen oft über fundierteres Stillwissen, denn da sind sie die Expertinnen.
Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 12.10.2011