Wie verletzten Brustdrüsenkanal behandeln?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wie verletzten Brustdrüsenkanal behandeln?

Hallo, ich habe einen verletzten schmerzenden Brustdrüsenkanal. Habe mit meiner Hebamme telefoniert, sie hat eine Ferndiagnose gestellt: Pilz. Also bin ich zur Frauenärztin. Sie sagte es sei keine Entzündung aber eine Verletzung und ich soll Jodsalbe drauf machen und vor dem Stillen abwaschen. Mit was soll ich die Salbe abwaschen? Soll ich noch was machen was die Heilung beschleunigt/fördert? Habe wahnsinnige Schmerzen beim und nach dem Stillen. Soll ich die Brust erstmal nicht geben, stattdessen abpumpen? Oder Stillhütchen benutzen? Wie benutze ich diese und welche Größe? Habe welche von Mam gekauft Größe 2. Erscheint mir etwas groß. Hatten aber nur die da. Mein Sohn ist 4 Monate alt. Habe mein Vertrauen in meine Hebamme verloren! Danke im voraus und schönes Wochenende!

von Loreta am 26.04.2013, 14:17



Antwort auf: Wie verletzten Brustdrüsenkanal behandeln?

Liebe Loreta, am sichersten ist es, wenn du mit Wasser und Seife die jodhaltige Salbe abwäschst. Die Heilung beschleunigen kannst du abhängig davon, was deiner Brust passiert ist, also was die Verletzung verursacht hat. Stillhütchen helfen in der Regel nicht, sondern machen das Stillen umständlicher, weil das Baby die Brustwarze nicht gut erfassen kann. Am besten lässt du sie gleich wieder weg!! Wichtig ist, dass du absolut korrekt anlegst. Vielleicht kann deine Hebamme doch noch einmal vorbeikommen und euch zuschauen und ggf. korrigieren (du hast Anspruch auf ihre Unterstützung solange du stillst!) oder du schaust, ob es eine Stillberaterin in eurer Nähe gibt. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Sollten deine Brustwarzen wund sein, könnte es sich doch um einen Pilz handeln! Achte auch einmal darauf, ob dein Kleiner weiße Beläge im Mund hat, die sich nicht wegwischen lassen, oder einen wunden Popo. Beides könnten Hinweise auf eine Soorinfektion sein! Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind: starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, offene Brustwarzen, stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia). Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind: Windelausschlag, cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys, das Baby wendet sich wiederholt von der Brust ab, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat), Blähungen und Quengeln in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Lieben Gruß!! Kristina

von Kristina Wrede am 26.04.2013