Hallo liebes Stillberatungsteam,
mal schnell meine Geschichte: mit dem ersten Kind hatte ich nach 2 wöchiger Einnahme von Pravidel erst abgestillt, als die Milch dann weg war (Kind war dann 5 Wochen alt) wieder relaktiert. Ich konnte ihn dann im Alter von knapp 4 Monaten voll stillen, er hat gut zugenommen, ABER ich hatte sehr oft einen stark verzögerten Milchspendereflex (MRS) und manchmal kam die Milch einfach gar nicht.
Als Kind Nr. 2 kam, gign alles fast ohne Probleme, bis wir - als er 7 Monate alt war - sehr viel Stress hatten. Da setzte 2 Tage lang gar kein MSR ein. Nun habe ich Angst, dass der MSR beim 3. Kind (welches in etwa 7 Woche kommt), der MSR vielleicht von Anfang an nicht gut funktioniert und das Kind mir an der Brust verhungern könnte.
Was kann ich denn tun, damit ich einen guten Stillstart habe? Und reicht es, sich innerlich zu entspannen? Und wie wahrscheinlich ist es, dass es so gar nich klappt mit dem MSR? Ich versuch ja, das alles ganz locker zu sehen und mir zu sagen, dass schon alles klappen wird - schließlich habe ich ja die anderen Beiden auch gestillt, aber diese Erfahrung, dass einfach keine Milch fließt, ist zu schlimm.
Könnte es irgendwie möglich sein, sich für die allergrößte Not dieses Oxytocin-Spray zu besorgen? Aber das gibt es wohl auch nicht mehr hier, oder? Gibt es Alternativen dazu?
Schonmal vielen herzlichen Dank im Voraus, es bedeutet mir wirklich viel.
von
Annikats
am 10.02.2012, 21:42
Antwort auf:
verzögerter Milchspendereflex; wie vorbeugen?
Liebe Annikats,
mach dich nicht im Voraus verrückt, denn genau DAS ist es dann, was dazu führen kann, dass du wieder Probleme hast: Das Stresshormon Adrenalin hemmt den Milchspendereflex!!
Nein, dein Kind wird NICHT an der Brust verhungern! Und du brauchst kein Oxytocin-Spray, weil dein Körper selbst genug davon produzieren wird.
In jedem Fall ist der größte "Feind" des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch selbst ist dabei nicht einfach weg oder nicht da,, sie kann nur nicht fließen.
Es kann dabei durchaus auch mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll.
Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren! Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können dir ebenfalls sehr hilfreich sein. Am besten planst du auch schon gut im Voraus, wer dich nach der Geburt unterstützen kann, damit du ohne Sorge um die älteren Geschwister dich in erster Linie dem Baby und deiner Erholung widmen kannst!
Wichtig ist auch, dass das Kind keine künstlichen Sauger bekommt, denn leider kann es auch passieren, dass ein Kind doch saugverwirrt ist und nicht immer den Milchspendereflex auslösen kann. Es kann sinnvoll sein, dass du das auch vor der Geburt schon im Krankenhaus sagst, bzw. dein Partner nach der Geburt darauf achtet, dass dein Wunsch befolgt wird.
Gut wäre es auch, wenn du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest, denn sie kann dich ganz gezielt unterstützen, wenn nach der Geburt Fragen oder Unsicherheiten auftauchen (und das passiert auch nach dem 5. Kind nocht :-)...) . Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 10.02.2012
Antwort auf:
verzögerter Milchspendereflex; wie vorbeugen?
Vielen lieben Dank :-)
Ja da hatte ich gestern noch ne lange Antwort getippt, aber irgendwie scheint das nicht geklappt zu haben... Bin hier im Saarland schon gut vernetzt mit LLL, leider hatte ich auch in der Literatur keine so ganz zufriedenstellende Antwort gefunden :-(. Vielleicht besorge ich mir zur Sicherheit einfach mal noch das BES, falls dann mal keine Milch käme, könnte ich das ja nutzen bzw. ich hätte die Sicherheit, dass ich im Notfall etwas tun könnte, das würde vielleicht entlasten und Stress vermindern... Achso, BES=Brusternährungssett ;-)...
Lieben Dank und Grüße,
Annikats
von
Annikats
am 11.02.2012, 09:20