Stillen nachts

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen nachts

Hallo, meine Tochter ist 3 Monate alt und ich stille sie voll. Sie nimmt zwar langsam zu aber sie ist ruhig und glücklich, lacht sehr viel. Ich stille sie alle 2-2,5 Std. und so ist es leider nachts auch. Bis zur 10. Woche hat sie die Nächte durchgeschlafen, danach kam ein plötzlicher Wechsel und jetzt stille ich sie 4-5mal nachts. Sie trinkt fast nur aus der linke Brust, die rechte lehnt sie ab und innerhalb 10-15 Minuten ist sie fertig. Danach fängt sie an zu schreien, zieht an der Brustwarze und lässt immer wieder los. Wenn ist sie von der Brust abnehme, ist sie zufrieden. Da es ihr gut geht, gehe ich davon aus, dass sie satt wird, es hält nur nicht lange an. Kann es sein, dass sie nicht an die nahrhafte Hintermilch kommt? Meine Frage ist, wie könnte ich das unterstützen. Macht es Sinn, sie tagsüber hinzuhalten und die Pausen zwischen die Mahlzeiten auszudehnen? Den 4 Std. Abstand zwischen zwei Milchmahlzeiten haben wir noch nie erreicht... Oder wird sich das irgendwann alleine enpendeln, wenn sie so weit ist? Vielen Dank für Ihre Antwort! Gruß Marta

Mitglied inaktiv - 08.01.2008, 14:12



Antwort auf: Stillen nachts

Liebe Marta, hinhalten ist keine gute Idee, das Beste ist und bleibt einfach, wirklich immer dann zu stillen, wenn das Baby trinken möchte. Wenn du Sorge hast, ob deine Kleine genug Hintermilch bekommt, dann könntest du erst etwas Milch abpumpen und sie erst dann anlegen. Gleichzeitig erhöht sich so auch die Milchmenge, was von Vorteil sein kann (aber im schlimmsten Fall einen Milchstau verursachen könnte). Wenn Sie schreiben, dass Ihre Kleine langsam zunimmt, wieviel genau ist das pro Woche? Herzlichen Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 08.01.2008



Antwort auf: Stillen nachts

Vielen Dank für die Antwort Kristina! Meine Tochter nimmt ca. 80 g pro Woche zu, mal mehr mal weniger. Sie sieht aber nicht dünn aus, eher wie ein Michelin-Männchen mit ihren Speckröllchen an den Beinen, daher mache ich mir deswegen keine Sorgen. Meine Kinderärztin macht mir deswegen bisschen Streß, aber ich sehe es anders. Solange es ihr gut geht (und ich noch kann), möchte ich nicht zufüttern. Ich denke, sie holt schon, was sie braucht. Oder wie sehen Sie das? Gruß Marta

Mitglied inaktiv - 08.01.2008, 19:39



Antwort auf: Stillen nachts

Liebe Marta, tja, das ist schwer zu sagen. Es gibt "Normwerte", nach denen die durchschnittliche Gewichtszunahme von Babys beurteilt wird. Das ist jedoch nicht so zu verstehen, dass ein Kind immer exakt diese Grammzahlen in einem bestimmten Zeitraum zunehmen muss, denn kaum ein Kind nimmt immer ganz gleichmäßig und wie nach dem Lehrbuch zu, sondern die Kinder nehmen in Schüben zu und eine gelegentlich geringere Gewichstzunahme oder sogar auch mal ein vorübergehender Gewichtsstillstand können vorkommen. Ihre Kleine liegt definitiv darunter, und das KANN normal sein, MUSS es aber nicht. In jedem Fall ist es wichtig das Kind als Ganzes zu betrachten, sein Gesamteindruck und seine Entwicklung zu berücksichtigen, also auch das Längenwachstum und die Zunahme des Kopfumfanges, ebenso wie eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, sowie ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen). Wenn das alles stimmt, dann ist vielleicht wirklich alles in Ordnung. Dennoch würde ich die Bedenken der Ärztin nicht einfach beiseite schieben. Wenn sie sich zu große Sorgen um das Gedeihen deines Babys macht, könnte sie ja vielleicht Blutuntersuchungen machen um sicherzustellen, dass alles ok ist. Herzlichen Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 08.01.2008