Frage: Stillen nach Beikosteinführung

Liebes Still-Team, seit der Einführung der Beikost bei meinem 6 Monate alten Sohn, geht meine Milch so stark zurück, dass er nicht mehr satt wird. Er trinkt nun fast stündlich, nur nach der Beikostmahlzeit mittags hat er eine 3 1/2 h Pause. Abends ist er so unzufrieden, dass er erst einschläft, wenn ich zufüttere. Wie schaffe ich es, neben den Breimahlzeiten, weiter zu stillen? Stilltee trinke ich bereits, und anlegen tue ich ihn ja sowieso fast stündlich. Bei meinem Großen damals, war innerhalb von 3 Wochen die gesamte Milch weg... wollte diesmal eigentlich länger stillen. Gibts da nen Tipp?

Mitglied inaktiv - 03.01.2012, 11:48



Antwort auf: Stillen nach Beikosteinführung

Liebe Jini81, keine Sorge, die Milch ist nicht einfach weg. Deine Milch ist nicht plötzlich weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deinem Sohn ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 03.01.2012



Antwort auf: Stillen nach Beikosteinführung

Hallo Biggi, den Tag im Bett zu verbringen und mich verwöhnen zu lassen, klingt zwar sehr reizvoll, aber da spielt mein Großer mit Sicherheit nicht mit ;-) Dann bin ich mit meinem stündlichen Anlegen ja gar nciht so verkehrt... wobei ich mich trotzdem frage, warum der arme Kerl abends dann so ausgehungert ist..... Nun gut, gehen wir es mal relaxt an und schauen, wie es so klappt. Lieben Dank!

Mitglied inaktiv - 03.01.2012, 12:35