Guten Tag,
Mein Sohn ist jetzt 7 Wochen alt.
Ich habe einen sehr starken Milchspendereflex. Er trinkt max. 6 Minuten por Brust und verschluckt sich ständig, das die Milch immer sehr schnell und stark läuft.
Tagsüber Stille ich alle 2-3 Stunden, Nacht zwischen 3-4 Stunden.
Er nimmt gut zu und schläft tagsüber 2-3 Stunden und nachts 3-4 Stunden.
Seit ca. 1 Woche hat er grünlichen, flüssigen und schaumigen Stuhlgang.
Wie schaffe ich es, dass er langsamer und länger trinkt. Damit er auch genug Fette Milch trinkt.
Vielen Dank und viele Grüße Melanie
von
Melanie2201
am 21.11.2020, 14:43
Antwort auf:
Starker Milchspendereflex
Liebe Melanie,
bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der
Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas
nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück.
Klappt es denn im Liegen besser bei Euch? Oft ist das anfangs dir beste Lösung.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
- die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
- nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu den üblichen Empfehlungen. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite
wechselst.
Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
- das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
- verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
- das Baby oft aufstoßen lassen.
- den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 21.11.2020