Meine Kleine (5 Wochen) spuckt die Muttermilch immer wieder aus, seit 3 Wochen. Deshalb har sie ununterbrochen Hunger, nur leider läuft bei mir die Milch nicht so schnell nach, sodass sie quengelig wird und schreit bis sie eine Flasche bekommt. Was soll ich tun? Abstillen? Denn die Flasche die wir ihr abends zufüttern, weil sie so großen Hunger hat, behält sie drinne. Die Kinderärztin hat mich auf eine spezielle Milch von Humana angesprochen, darauf sollen die Babys nicht mehr spucken - haben Sie damit Erfahrung?
Bitte um dringende Antwort, meine Nerven liegen schon fast blank. Danke!
Mitglied inaktiv - 13.08.2009, 11:39
Antwort auf:
Spucken der Muttermilch, Abstillen oder nicht?
Liebe Barcodesister,
es gibt Kinder die sehr viel spucken (und es sieht oft auch richtiggehend bedrohlich aus, wie viel da hoch kommt, vor allem wenn das Kind in hohem Bogen spuckt), bei denen aber trotzdem keine Behandlung erforderlich ist, weil sie gut gedeihen. Wie sieht es denn mit der Gewichtszunahme aus? Ich werde dir jetzt einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby aufführen:
mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal). eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn diese Punkte alle erfüllt sind, kannst Du davon ausgehen, dass deine Kleine trotz des Spuckens genügend Nahrung erhält und gedeiht und das Spucken zwar sehr unangenehm und lästig ist, jedoch noch nicht unmittelbar bedrohlich.
Wenn ein Baby häufig und schwallartig erbricht liegt der Verdacht auf eine Magenpförtnerverengung oder auch einen Magenpförtnerkrampf nahe und es sollte in jedem Fall diesbezüglich untersucht werden.
Sollte es zu Magenpförtnerproblemen kommen, so ist dies kein Grund zum Abstillen, im Gegenteil.
Eine weitere Ursache für das häufige Spucken kann ein gastroösophagaler Reflux, das Zurückfließen des Mageninhaltes in die Speiseröhre, sein. Als Ursache für das Zurückfließen der Nahrung, wird eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels angenommen. Milde Formen von Reflux sind in den ersten fünf Monaten sehr häufig und werden fast als normal betrachtet. Ein klinisch bedeutsamer, behandlungsbedürftiger Reflux kommt bei einem von 500 Babys vor (NMAA Talkabout Nov. 1996, Lesley Taylor). Die bei Babys mit Verdacht auf Reflux immer wieder vorgeschlagene Umstellung von Muttermilch auf künstliche Säuglingsnahrung kann die Situation eher verschlimmern als verbessern. Studien ergaben, dass gestillte Babys weniger zu Reflux neigen als Babys, die künstliche Säuglingsnahrung erhalten (Heacock 1992). Es wird angenommen, dass ein Grund für Reflux eine verzögerte Entleerung des Magens ist und da Muttermilch den Magen doppelt so schnell verlässt wie künstliche Säuglingsnahrung ist das Stillen gerade günstig, da der Magen schneller geleert wird.
Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist.
Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.08.2009