Schwallartiges Erbrechen nach Stillen< < < < Stillhütchen Schuld?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Schwallartiges Erbrechen nach Stillen< < < < Stillhütchen Schuld?

Hallo, mein Sohn ist 8 Wochen alt und hat in den letzten zwei Wochen vier mal schwallartig nach dem Stillen erbrochen. Beim Arzt haben wir es bereits vorgestellt. Ein Magen-Darm-Virus ist es wohl nicht und es könne viele Ursachen haben. Das eine mal hat er 40 Minuten getrunken (an jeder Seite 20 Minuten). Hat er sich vielleicht überfüttert? Bei jedem Brechen war es so viel, dass ich denke, dass es fast die gesamte Stillmahlzeit war, die er wieder rausgebracht hat. Ich stille von Anfang an mit Stillhütchen, da er meine Brustwarzen anfangs nicht fassen konnte. Ab und an ( vielleicht 1-2 mal am Tag) klappt es ohne Hütchen. Könnte das Stillhütchen an dem Erbrechen Schuld sein, dass er da zu viel Luft schluckt? Er verschluckt sich mit Stillhütchen auch sehr oft, da diese, gerade am Anfang förmlich überlaufen. Würde es besser gehen, wenn ich die Milch abpumpe und ihm mit der Flasche gebe? Wenn er an der Brustwarze trinkt, bekommt er meist den Warzenhof nicht mit in den Mund, er ist sehr hastig und fuchtelt und zappelt immer sehr viel herum, sodass ich froh bin, wenn er einmal angedockt ist und es dann meist so lasse. Er macht einfach den Mund nicht weit genug auf. Wie erkenne ich denn, dass er satt ist? Manchmal wirbelt er mit seinem Kopf hin und her? Ist er dann satt oder einfach nur zu unruhig. Dann träumt er manchmal vor sich hin oder döst ein. Dann nehme ich ihn meistens von der Brust. Ich habe eben Bedenken, dass er dann nicht satt wird. Nehme ihn zurzeit auch nach 20 Minuten von der Brust, um wieder eine Überfütterung zu vermeiden. Habe halt Angst vor dem Erbrechen. Meistens lässt er sich dann auch beruhigen und schläft ein. Mir wäre es ja am liebsten, wenn er nur noch ohne Stillhütchen trinken würde. Kann er denn dabei auch so viel Luft schlucken wie mit einem Stillhütchen? Leider wird er manchmal richtig wütend, wenn es ohne Stillhütchen nicht klappt und schreit dann so dolle und so lange, bis das Stillhütchen wieder zum Einsatz kommt. Bäuerchen machen gelingt uns auch nicht immer so. Dabei haben wir schon etliche Tricks ausprobiert. Vor allem nachts habe ich Angst vor dem Erbrechen. Ich lege ihn nämlich immer auf den Rücken. Würde das Erbrochene dann trotzdem herauskommen bzw. aus seinem Mund laufen? Oder soll ich ihn nachts lieber seitlich hinlegen. So, ziemlich viele Fragen auf einmal, die mir durch meinen Kopf spuken. Ich hoffe ich mache nicht zu viel Aufwand ;) Freue mich auf die Antworten. Mit freundlichen Grüßen.

von summer89 am 11.10.2013, 10:12



Antwort auf: Schwallartiges Erbrechen nach Stillen< < < < Stillhütchen Schuld?

Liebe summer89, nun hoffe ich, dass ich auch auf alle Fragen eine Antwort habe :-) Das "Erbrechen" ist etwas, das relativ häufig vorkommt bei so jungen Säuglingen. Es hängt damit zusammen, dass der Schließmuskel des Magens noch nicht fertig ausgereift ist und den Magen somit nicht zuverlässig verschließt. Es ist meist in erster Linie ein Wäsche-Problem. Erst wenn ein Baby einen kranken Eindruck macht (schlapp, teilnahmslos, anhaltendes Weinen, Anzeichen von Austrocknung) oder immer häufiger in hohem Bogen schwallweise erbricht, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden, um eine gesundheitliche Störung ausschließen zu lassen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Es gibt aber auch Babys, bei denen sich das Spucken durch nichts beeinflussen lässt und man einfach abwarten muss, bis sie aus dem Spuckalter herausgewachsen sind. "Speikind Gedeihkind" ist ein Sprichwort, was dich beruhigen kann. Die Stillhütchen führen in der Regel nicht zum erbrechen. Du kannst, wenn der kleine Mann etwas größer ist, probieren, ihm das Hütchen wegzuziehen, sobald er ruhiger trinkt. Oft klappt es wirklich gut mit dem Entwöhnen, hab keine Angst davor! ei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Was das korrekte Anlegen betrifft: Es ist schwer, das aus der Ferne zu lösen, darum empfehle ich dir, auf jeden Fall auch mal nach einer Stillberaterin in deiner Nähe Ausschau zu halten, die euch beim Stillen beobachten kann und gezielte Vorschläge machen kann. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Insbesondere eine IBCLC kann helfen, in dem sie dir spezielle "Übungen" mit dem Baby zeigt die dazu beitragen können, dass es den Mund weiter öffnet und besser saugt. Bis du jemanden erreichst helfen dir hoffentlich diese Informationen: Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst: http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort „Aufmachen“ sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort „Aufmachen“ mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Zuweilen machen den Kleinen von Verspannungen im Kieferbereich so zu schaffen, dass sie nicht ordentlich andocken können. In diesen Fällen helfen neben Therapeuten (z.B. solche, die "orofasziale Stimulation nach Castillo Morales" beherrschen) auch Gesichtsmassagen (z.B. ganz sanft aber klar mit einem weichen Puderpinsel, oder mit "schmetterlingsweichen" leicht kraulenden Fingerspitzen, immer von den Schläfenknochen in Richtung Kinn streichen, auf beiden Seiten des Gesichtes, und um die Lippen herum, ca. 20 Mal pro Seite und mehrmals am Tag). Das entspannt und hilft oft schon enorm! Nun zum Satt werden: Wenn er von alleine abdockt, dürfte er satt sein. Wenn du dir dennoch Sorgen machst: Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen, dann bekommt er auf jeden Fall genug Milch von dir!! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 11.10.2013



Antwort auf: Schwallartiges Erbrechen nach Stillen< < < < Stillhütchen Schuld?

Wenn man ein Stillhütchen einsetzt, sollte man sich unbedingt ausführlich von seiner Hebamme oder noch besser von einer Stillberaterin beraten lassen. Das ist sehr wichtig, da die Grösse des Stillhütchens perfekt auf Mama und Baby abgestimmt sein muss. LG, Evi von " www.stillhuetchen.de "

von EVI2912 am 26.11.2017, 10:34



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