Reichen 3-4 Stillvorgänge für mein 3 Monate altes Baby

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Reichen 3-4 Stillvorgänge für mein 3 Monate altes Baby

Hallo, Mein Kind geb.am 6.7.20 bekommt nur Muttermilch.Sie hat von Anfang an immer schon mal die ganze NACHT durchgeschlafen...ich habe sie nicht geweckt sie hat die Mahlzeiten nachgeholt und Abends dann gepunkert für die Nacht.Das war ok da war die Hebamme ja auch noch zum wiegen da.... Jetzt ist es allerdings so...sie schläft teilweise 12/13Std am Stück in der Nacht durch ich wecke sie nicht und sie schafft dann nur 3-max 4Stillgänge am Tag...Abends punkert sie nach wie vor bekommt dann die abgepumpte Milch +Stillen und kommt dann satt ins Bett.. Ich habe meine anderen Kinder nie aufgeweckt zum Stillen... Gewicht bei der Geburt war 3710gr. Meine Frage ist reicht ihr die Flüssigkeit bei 3-4 mal am Tag dann aus? Sie trinkt dann schon mal 1Std pro Stillmahlzeit und Abends auch mal 2Std immer wieder.... Danke für ihre Antwort

von Pogge84 am 12.10.2020, 10:53



Antwort auf: Reichen 3-4 Stillvorgänge für mein 3 Monate altes Baby

Liebe Pogge84, wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei Deinem Baby aus? Entwickelt es sich altersgerecht und gedeiht es gut? Wenn ein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und Dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt. Wenn das Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 150 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen. Wie gesagt, schaut Euch das Baby an, hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kann frau sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn Dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Wende Dich bei Bedarf bitte an eine Kollegin vor Ort, die das Baby sehen kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 12.10.2020