Frage: Plötzlich weniger Muttermilch?!

Hallo Fr. Welter, ich stille seit 10 Wochen meinen kleinen Sohn. Nun ist es mir schon zum 2. Mal passiert, dass ich recht "plötzlich" wesentlich weniger Milch hatte. Ich stille und pumpe Milch ab (elektrische/ Handpumpe) ..und das Ganze im Wechsel. Ich frage mich, wie es sein kann, dass ich hin und wieder auf einmal so wenig Milch habe. Mal abgesehen davon, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich merke, dass ich meinen Kleinen nicht satt bekomme, stresst es mich auch ungemein. Ich möchte gerne weiter stillen. Liegt es vielleicht an Stress? Versuche seitdem immer viel zu trinken, ausgewogene Ernährung sowieso. Gibt es Tipps, was ich in einem solchen "Notfall" machen kann?! Habe zur Not Aptamil Pre Nahrung im Haus. Danke im Voraus,

von Lariley am 06.02.2013, 18:18



Antwort auf: Plötzlich weniger Muttermilch?!

Liebe Lariley, deine Milch ist nicht plötzlich weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deinem Sohn ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.02.2013