Hallo Biggi,
ich bin etwas ratlos, deshalb wende ich mich an dich.
Ich hatte diese Woche Mo-Mi einen Milchstau um die Brustwarze außen mit Fieber und Gliederschmerzen. Die Hebamme gab mir Belladonna und Quarkwickel und das Fieber ist weg aber die Schmerzen immer noch da. Kann ich noch etwas tun? Mein Sohn trinkt an der gestauten Brust etwa 3 Minuten, dann nuckelt er nur noch, so wie wenn nichts mehr kommt.. Aber die Brust ist noch nicht leer das spüre ich . Ausstreichen klappt nicht wirklich, außer ein paar Spritzer. An der anderen Seite trinkt er dann noch etwa 10 Minuten sich satt und dreht sich dann weg. Wie soll ich damit umgehen?
Außerdem nimmt mein Sohn, 13 Wochen, seit etwa 3 Wochen nicht mehr zu und wiegt konstant um die 6 Kilo. Woran kann das liegen? Er trinkt alle 3-4 Stunden, nachts alle 5-6 Stunden. Er meldet sich dann mit Unruhe und leichtem Quäken. Zwischendurch hat er zwar mal die Hand im Mund, aber eher weil sein einer Zahn rot ist.
Woran kann die geringe Gewichtszunahme liegen und was kann ich dagegen tun? Seine Stillmahlzeiten sind inzwischen auch nicht mehr so lang wie früher. Er trinkt an beiden Brüsten etwa 10 Minuten und dann hört er auf und legt sich zufrieden auf das Stillkissen vor mir.
Danke für deine Antwort,
liebe Grüße, Vela
Mitglied inaktiv - 09.10.2008, 10:02
Antwort auf:
Milchstau/ Gewicht
Liebe Vela,
wie viel hat dein Kleiner denn in seinen ersten 10 Lebenswochen zugenommen? Es ist schon häufig so, dass Kinder auch mal eine "Pause" machen, und solange er nicht an Gewicht VERLIERT, und in seinen Wachphasen weiterhin ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten zeigt, kann es vielleicht daran liegen, dass er momentan in der Länge wächst. Gerade wenn die Zähnchen drücken, ist das Trinkverhalten recht unruhig. Und wenn die Kleinen etwas älter sind, können auch kürzere Stillzeiten normal sein.
Dennoch, mit 13 Wochen ist er noch recht klein und sollte genügend Milch zu sich nehmen... Zur Sicherheit könntest du mal die Windeln von 24 Stunden sammeln und wiegen, und mit dem Gewicht gleich vieler frischer Windeln vergleichen. So können wir einen Rückschluss darauf ziehen, wie viel dein kleiner Mann in 24 Stunden getrunken hat. Dann können wir über weitere Schritte nachdenken...
Was die Brustentzündung betrifft, so ist es hilfreich, wenn du die betroffene Seite vor dem Stillen 5 Minuten wärmst, mit einer Wärmflasche oder einem Kirschkernsäckchen. Und während dein Sohn daran trinkt, kannst du mit ganz sanften, leicht klopfenden Bewegungen deiner Fingerspitzen zur Brustwarze hin den Milchfluss unterstützen. Und nach dem Stillen dann gut kühlen!
Oft hilft auch ein Kohlblatt, dass du mit einem Nudelholz etwas weich "walkst" und wo du den harten Strunk herausgeschnitten hast. Die Brustwarze sollte dabei unbedeckt bleiben.
Von den oft empfohlenen Quarkwickel ist bei Frauen mit einer Allergie gegen Kuhmilch abzuraten. Es hat sich herausgestellt, dass Frauen mit Kuhmilchallergie keine Linderung durch Quarkwickel erfahren. Ganz wichtig bei diesen Wickeln ist es auch, Brustwarze und Brustwarzenhof auszusparen, da die Molke im Quark dazu führt, dass die Brustwarzen wund werden.
Um die gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis die harten Stellen und die Schmerzen vergangen sind. Die Mutter sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Auch wenn es schmerzhaft ist: Lieber häufiger anlegen als die Brust "schonen"!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 09.10.2008