Frage:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Hallo Biggi,
Mein Sohn ist nun knapp 14 Wochen alt und wird seit dem vierten Tag ausschließlich gestillt.
Er nimmt hervorragend zu, ist kurz davor sein Geburtsgewicht verdoppelt zu haben. Die Brust ist für ihn Ernährung, Schutz und Geborgenheit (und zu 90% Einschlafhilfe, nur in der Federwiege oder manchmal im Kinderwagen schläft er ohne ein).
Nun zu meinem Problem: ich bin sehr starke Allergikerin und muss eigentlich Allergiemedikamente nehmen. Habe diese abgesetzt, weil in der 6. Woche einfach die Milch nicht mehr ausgereicht hat (Fexofenadin, negativ auf Milchbildung). Seitdem floss meine Milch reichlich!
Nun fängt es an mir gesundheitlich nicht so gut zu gehen, egal wie sehr ich auf Lebensmittel Acht gebe, es ist ein organisches Problem bei mir.
Ich sollte unbedingt meine Medikamente wieder nehmen.
Positiv gestimmt habe ich gestern früh eine Tablette nach der Stillmahlzeit genommen (damit der Stoff teilweise abgebaut werden kann bis zur nächsten Mahlzeit) und schon abends hatte ich das Gefühl weniger Milch zu haben. Mein Sohn war sehr ungeduldig an der Brust und ich musste mehrmals die Seiten wechseln.
Heute morgen waren auch meine Brüste kaum gespannt (sind sie immer morgens vor dem ersten stillen), auch heute musste ich mehrmals die Seite wechseln, bis er glücklich war.
Heute habe ich keine Tablette genommen und ich merke es auch schon wieder.
Ich sollte mein Medikament nehmen und es gibt nicht wirklich eine Alternative (Ceterizin vertrage ich nicht auf Dauer, sollte aber unbedingt dauerhaft Antihistamine nehmen).
Bin einfach unglaublich traurig gerade und weiß nicht, was ich tun soll. Ich will unbedingt weiter voll stillen. Nichts beruhigt ihn so sehr wie meine Brust. Und er ist so glücklich beim stillen. Ganz oft grinst er mich währenddessen an.
Natürlich würde es nicht ganz abstillen heißen sondern zufüttern, aber schon dieser Gedanke macht mich traurig...
Und ich weiß auch nicht, wie lange ich noch Milch habe und wie ich meinen Sohn sonst beruhigen kann. Tragen und kuscheln hilft nur wenig, am Besten hilft die Brust. Gerade auch nachts. Er wacht auf, sucht kurz die Brust, nimmt 2-3 Schluck und schläft glücklich weiter.
Hast du eine Idee, wie ich ihn daran gewöhnen kann ans zufüttern, ohne dass es der totale Schock für ihn wird?
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 14.05.2021, 10:01
Antwort auf:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Liebe Hujuju,
ich bin fast sicher, dass es ein Alternativmedikament geben wird und Du nicht zufüttern musst!
Hat sich Dein Arzt erkundigt, ob er Dir stillverträgliche Medikamente verschreiben kann?
Bei Fragen zur Vereinbarkeit und Dosierung von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Das ist Dein gutes Recht und dort sind wirklich Experten, denen Du vertrauen kannst.
Vielleicht kann Dir auch Dr. Paulus oder Dr. Karle aus dem Nebenforum helfen.
Lieben Gruß, ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles alles Gute
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.05.2021
Antwort auf:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Hallo Biggi,
vielen Dank für deine Antwort!
Ich habe nun mit Embryotox telefoniert und es gebe sonst nur ein weiteres Medikament, welches aber schwere Nebenwirkungen hervorrufen kann. Davor habe ich Angst, ich habe schonmal sehr stark auf neue Medikamente reagiert und war dadurch ausgeknockt.
Bei Fexofenadin hatte ich nie Nebenwirkungen, bis ich die geringe Milch in der Stillzeit bemerkte.
Anscheinend kommt es fast dem abstillen gleich, wenn ich dies wieder regelmäßig nehme. Es hat ja schon meinem 6 Wochen jungen Säugling nicht gereicht. Wie sollte es jetzt ausreichen.
Hast du mir einen Rat, wie ich das abstillen für meinen Sohn so schonend wie möglich machen kann? Ich hab Angst, dass er todunglücklich dadurch wird. Er spürt ja auch, dass ich damit einfach nicht glücklich bin.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 14.05.2021, 15:44
Antwort auf:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Bzw möchte ich nicht abstillen, sondern ihm jeden Tropfen Muttermilch geben, den ich produziere.
Wann merke ich, dass nichts mehr kommt und wie praktiziere ich das zufüttern am Besten?
Medela Calma oder lieber BES oder im Becher?
Habe mir nie Gedanken darüber gemacht.
Heute hatte ich solche Probleme mit allergischen Reaktionen, dass ich ab morgen meine Medikamente nehmen muss :(
Ich hatte so gehofft, wenigstens die 4 Monate voll zu stillen...
Mitglied inaktiv - 14.05.2021, 17:48
Antwort auf:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Liebe Hujuju,
das tut mir sehr leid.
Du kannst Dein Kind anlegen, so lange es die Brust nimmt, irgendwann kann es passieren, dass Dein Baby diese verweigert.
Probiere einfach aus, was bei Euch am besten klappt, beim Brusternährungsset kann Dein Baby sein Saugbedürfnis gut stillen, was ja in diesem Alter sehr wichtig ist.
Nimmt Dein Kind die Calma an?
Du kannst anfangs erst anlegen und dann zufüttern, wenn Dein Baby die Säuglingsmilch ablehnt, kannst Du sie zunächst mit abgepumpter Muttermilch anbieten.
Probiere es mal aus und melde Dich dann bitte wieder, wie es klappt.
Ich umarme Dich
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.05.2021
Antwort auf:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Liebe Biggi,
Danke für deine einfühlsamen Worte, habe heute schon einige Tränen geweint.
Ich werde es ausprobieren, wie er die Pre am Besten annimmt.
Die Calma hat er vorhin mit der HA Pre abgelehnt.
Da er ein sehr ausgeprägtes Saugbedürfnis hat, werde ich es mit dem BES probieren.
Mein kleiner Schatz soll nicht unter der Situation leiden.
Fühle dich auch umarmt und Danke!
Mitglied inaktiv - 14.05.2021, 20:20
Antwort auf:
Medikament hat negative Auswirkungen auf die Milchbildung
Liebe Hujuju,
probiere wirklich mal, ob Dein Kind abgepumpte Milch nimmt und Strecke diese immer mehr mit der Säuglingsmilch.
Ich hoffe, Dir geht es gut und Du verträgst das Mittel gut?
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.05.2021